Lichtentaler Pfarrkirche
Die Lichtentaler Pfarrkirche, auch Schubertkirche genannt, ist die Pfarrkirche des Bezirksteils Lichtental im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund.
Nach der GrĂŒndung der Vorstadt Lichtental an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert mussten die Gottesdienste der neuen Bevölkerung zunĂ€chst in der örtlichen Brauerei abgehalten werden. 1712 erfolgte der Bau der Annenkapelle inmitten der neuen Ansiedlung, noch im selben Jahr erfolgte aber auch die Grundsteinlegung fĂŒr eine richtige Kirche durch Karl VI. Die Kosten fĂŒr den Neubau wurden von einer Bruderschaft und dem Grundherren getragen. Vermutlich nach PlĂ€nen von Johann Lucas von Hildebrandt und Andrea Pozzo wurde zunĂ€chst der Rohbau fertiggestellt, in dem 1714 das erste Hochamt stattfand.
1723 wurde Lichtental schlieĂlich auch von der Pfarre WĂ€hring abgetrennt und zu einer eigenen Pfarre erhoben, zu der neben Lichtental auch die VorstĂ€dte Himmelpfortgrund , Althangrund und Thurygrund gehörten. Erster Pfarrer wurde Dr. Carl de Giorgio aus Laibach .
Erst 1730 war die Kirche so weit fertiggestellt, dass sie den Vierzehn Nothelfern geweiht werden konnte. 1738 wurde zudem noch eine neue Orgel fertiggestellt. Die Lichtentaler Pfarrkirche konnte jedoch die rasch wachsende Bevölkerung nicht mehr aufnehmen. Nach dem Bau des Pfarrhofes 1763 bis 1766 begann daher eine Erweiterung der Kirche. Hierzu wurden zwei angrenzende GebĂ€ude angekauft, auf deren GrundstĂŒcke die Kirche gegen die heutige Wiesengasse ausgedehnt wurde. Die PlĂ€ne dafĂŒr erstellte der fĂŒrstliche Maurermeister Josph Ritter, den Hofaltar entwarf der Hofarchitekt Ferdinand von Hohenberg. 1769 wurde mit dem Erweiterungsbau begonnen, der 1773 zum 50-jĂ€hrigen PfarrjubilĂ€um fertiggestellt wurde. Ein "Schönheitsfehler" der Kirche blieb aber nun lĂ€ngere Zeit bestehen, nĂ€mlich der unvollendet gebliebene Nordturm. Erst 1827 konnte der zweite Turm fertiggestellt werden.
Die Toten der Pfarre Lichtental wurden usprĂŒnglich auf dem WĂ€hringer Ortsfriedhof, dem heutigen Schubertpark, bestattet. Bereits 1713 wurde dem Gebiet jedoch ein eigener Friedhof zugestanden, der zwischen NuĂdorfer StraĂe, NuĂgasse, Vereinsstiege und Rufgasse lag.
Literatur
- Wolf, Alfred: Alsergrund-Chronik. Von der Römerzeit bis zum Ende der Monarchie. Wien 1981
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