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Letzte Änderung für Artikel Bergbau in Kärnten: 24.01.2006 12:37

Bergbau in Kärnten

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Heute spielt der Bergbau in Kärnten zwar nur noch eine untergeordnete Rolle, durch die Jahrhunderte bildete er aber ein Rückgrat der Entwicklung dieses Gebietes. Der aufmerksame Bergsteiger wird in einigen alpinen Gebieten, die oft nur schwer zugänglich sind, Stolleneingänge oder die Walenzeichen der Erz- und Goldsucher bemerken.

Die vielen Sagen von Zwergen, die sich im Berg einschließen, um eifersüchtig ihren Schatz zu hüten, lassen sich auf das schwere Leben zurückführen, das Bergarbeiter zu dieser Zeit gerade in so großer Höhe führten. Nicht umsonst liegt in den Sagen auf dem Schatz meist ein Fluch.

Inhaltsverzeichnis

Eisen

Hochöfen in der Heft (Anfang 20. Jh.)
Hochöfen in der Heft (Anfang 20. Jh.)

Eisen ist zweifelsfrei der prägendste der Rohstoffe, die in Kärnten gefördert wurden. Die Römer eroberten ihr Weltreich mit Waffen aus Norischem Eisen, das großteils aus Hüttenberg kam.

Der Beginn des Eisenabbaus in Hüttenberg wird mit ca. 200-300 v.u.Z. angenommen. Nach der Völkerwanderung war Friesach die erste Gemeinde, die in Kärnten Stadtrecht bekam - ihrer Rolle als Umschlagplatz des Hüttenberger Eisens wegen. Aus dieser Rolle heraus blieb Friesach während des gesamten Mittelalters die bedeutendste Kärntner Stadt. Auch der Reichtum der Familie von Hemma von Gurk schöpfte sich aus dem Bergbau, wovon auch Sagen zeugen, die sich um sie ranken.

Der Eisenabbau war maßgeblich für die Errichtung der Görtschitztalbahn .

In Hüttenberg wurde der Eisenabbau erst 1978 eingestellt. Das Bergwerk wurde zu einem Schaubergwerk ausgebaut.

Das nach Hüttenberg wichtigste Eisenbergbaugebiet war die Innerkrems in Oberkärnten, wo von spätestens 1399 bis 1883 Eisenerz abgebaut und in Liesertal um Eisentratten verhüttet wurde.

Auch an anderen Orten wurde Eisen abgebaut, was durch Hochöfen, die aufgrund ihrer massiven Bauweise oft nach Jahrhunderten noch stehen, aber auch an Orts- und Flurnamen wie Eisenkappel , Eisentratten oder dem Eisenhut sichtbar ist.

In Waldenstein (Lavanttal) wird sei 1897 "Eisenglimmer" (feinstschuppiger Hämatit ) abgebaut, der zu Rostschutzanstrichen verarbeitet wird. Mit einer Jahresproduktion von rund 6.000 t liefert das Bergwerk die Hälfte der Weltproduktion.

Silber

Silber war ein zweiter wichtiger Kärntner Rohstoff. Es spielte besonders im Mittelalter (Friesacher Pfennig) und der frühen Neuzeit eine Rolle und trug die Blüte, die Kärnten während der Reformation nahm.

Gold

Gold wurde im wesentlichen in den Tauern aus dem Berg geholt oder aus den Bächen gewaschen . Davon zeugen Bezeichnungen wie Goldberg oder Goldzechkopf .

Im Fleißtal bei Heiligenblut wurde ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts Gold abgebaut. Das aus den Bergen gehauene Edelmetall wurde mit Lasttieren ins Tal gebracht und dort in einem mit Wasserkraft betrieben Pochwerk zerkleinert. Im 16. Jahrhundert wurde in 1.800 m Höhe ein kleines Goldgräberdorf beim „Alten Pocher“ angelegt. Dieses wurde 2004 rekonstruiert und bietet heute Touristen die Möglichkeit, Gold aus einem Bach zu waschen.

Am Oswaldiberg, nähe Villach wurde im Mittelalter Gold abgebaut. Die Stollen der Minen sind heute noch zu sehen. Die Goldfunde versiegten aber, ohne je die Ader gefunden zu haben. Die Minenzugänge sind dem Verfall preisgegeben und dürfen nicht betreten werden. Touristische Nutzung gibt es keine.

Blei

Blei fand sich im wesentlichen in den Kalkgebirgen . Ein Umschlagplatz war Bleiburg. In Windisch Bleiberg zeugen Stolleneingänge vom nicht all zu weit zurückliegendem Abbau. In (Deutsch-) Bleiberg wurde der Abbau erst 1993 eingestellt und ein Schaubergwerk eingerichtet. Daneben werden die Stollen für Heilzwecke genützt.

Magnesit

Der Magnesitabbau in Radenthein ist eines der letzten aktiven Bergbauunternehmen in Kärnten. Die Firma Veitsch-Radex fördert 87.400 t (2003) Rohmagnesit, der vor Ort verarbeitet wird (44.800 t kaustischer Magnesit 2003).

Kupfer

Kupfer spielte eine untergeordnete Rolle. Erwähnenswert ist höchstens der mit viel Aufwand und wenig Ertrag betriebene Abbau in der Fragant , von dem heute noch die Rollbahn, ein ebener Wanderweg über mehrere Kilometer, der im Ersten Weltkrieg als Zugstrecke angelegt worden war, zeugt.

Kohle

Kohlevorkommen gibt es in Kärnten nur in geringem Ausmaß. Nennenswert ist das Braunkohlevorkommen im Lavanttal bei St. Stefan, dessen Abbau im frühen 19. Jahrhundert begann. Der Höhepunkt der Kohleförderung war 1962 mit 822.000 t. 1967 wurde der Betrieb eingestellt.

Im 19. Jahrhundert gab es einige kleine Kohlebergwerke im Klagenfurter Becken und am Nordrand der Karawanken ( Penken , Stein im Jauntal , Oberloibach u.a.).

Marmor

Kastraler Marmor, Hauptspeicher des Kärnter Landesarchivs
Kastraler Marmor, Hauptspeicher des Kärnter Landesarchivs

Bis heute abgebaut wird der als sehr edel geltende Krastaler Marmor. Dies ist ein weißer, deutlich marmorierter Stein.

Der Krastaler Marmor wird seit mehreren Jahrhunderten abgebaut, und manche Bildhauer sind der Meinung, dass er eine bessere Qualität als der Carrara-Marmor hat. Einer der bedeutendsten österreichischen Bildhauer, Max Gangl , hat fast alle seine Statuen aus Krastaler Marmor geschaffen. Im Kärntner Landesarchiv wurde der Stein großflächig für den klimatisierten Speicher eingesetzt.

In der Vergangenheit wurde der sogenannte Pörtschacher Marmor abgebaut, der inzwischen erschöpft ist. Der Steinbruch ist dennoch nach wie vor im Betrieb und von der Wörtherseeautobahn deutlich zu sehen. Pörtschacher Marmor ist weiß mit rosa Schlieren. Dieser Marmor wurde in Klagenfurt an vielen Stellen verbaut, am deutlichsten im Lendhafen . Da sich auf der ganzen Welt kein identisch gemusterter Marmor gefunden hat, erzielen Gegenstände aus Pörtschacher Marmor in Klagenfurt Liebhaberpreise .

Kalk

Im Unterdrautal bei Villach baut die Schweizer OMYA AG im Tagbau Kalk ab, der zu Füllstoff für Papier weiterverarbeitet wird. Der Steinbruch liegt unmittelbar ober der Tauernbahn und ist von der Tauernautobahn deutlich zu sehen.

Literatur

  • Hermann Wießner: Geschichte des Kärntner Bergbaues. 3 Bände, 1950-53
    • Teil I: Geschichte des Kärntner Edelmetallbergbaues. Klagenfurt 1950
    • Teil II: Geschichte des Kärntner Buntmetallbergbaues. Klagenfurt 1951
    • Teil III: Kärntner Eisen. Klagenfurt 1953
  • Alfred Pichler: Bergbau in Ostkärnten. Carinthia II, Klagenfurt 2003, ISBN 3853280323
  • Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit: Österreichisches Montanhandbuch 2004. 78. Jg. Wien 2004.

Weblinks

Wikipedia

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