Helmut Zilk
Helmut Zilk (* 9. Juni 1927 in Wien) ist ein österreichischer Journalist, später Politiker der Sozialdemokratischen Partei Österreichs . Er war Bürgermeister und Landeshauptmann Wiens.
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Sein Leben
Kindheit und Jugend
Zilk wurde als Sohn eines Zeitungsangestellten in Wien geboren. Zum liberalen Vater hatte er ein sehr gutes Verhältnis. Dieser wendete sich früh gegen die Nationalsozialisten . Er verbot seinem Sohn, bei den Werbern der Nationalsozialisten zu unterschreiben. Dies tat er als einziger seiner Klasse auch nicht.
Lehrer und Journalist
In der Nachkriegszeit arbeitete er als „Schulhelfer“ im 2. Bezirk. Nach dem Studium promovierte er 1951 , legte 1955 die Lehramtsprüfung für Pädagogik ab und unterrichtete in der Lehrerbildungsanstalt Hegelgasse. Zuerst nebenbei, dann hauptberuflich arbeitete er ab diesem Jahr für den ORF , dessen Fernseh-Programmdirektor er 1967 wurde. In dieser Funktion begründete er das Schulfernsehen, die Sendungen „In eigener Sache“, „Stadtgespräche“ und „Auslandsecho“ und das 2. Fernsehprogramm.
1974 wechselte er zur Kronen Zeitung , wo er bis 1979 die Funktion des sogenannten Ombudsmanns bekleidete, der briefliche Beschwerden oder Anregungen der Leser an die richtigen Stellen in Politik und Verwaltung weiterzuleiten versuchte.
Seit 1978 ist er in dritter Ehe mit der Sängerin Dagmar Koller verheiratet, aus der zweiten Ehe hat er einen Sohn.
Politiker
1979 ging er für die SPÖ in die Politik, wo er rasant aufstieg. Er arbeitete von nun an unter Bürgermeister Leopold Gratz als Stadtrat für Kultur und Bürgerdienst in Wien. Als die SPÖ bei der Nationalratswahl 1983 die absolute Mehrheit verlor und eine neue Bundesregierung aus SPÖ und FPÖ gebildet wurde, folgte er Fred Sinowatz , der Bundeskanzler wurde, als Bundesminister für Unterricht und Kunst nach. Eine historische bedeutsame Handlung setzte Zilk in dieser Funktion, als für Gymnasien das Fach Informatik als Pflichtgegenstand einführte - als einem der erstem Länder Europas.
Schon 1984 gab Zilk dieses Amt wieder ab, als er zum Bürgermeister der Stadt Wien und damit auch zum Landeshauptmann des Bundeslandes Wien gewählt wurde.
"Der Dr. Zilk" war allgegenwärtig – mit gewichtiger Stimme und spektakulären Entscheidungen. Von der Verbannung der Autos vom Rathausplatz über den Einbau von teuren Filtern in Wiens Müllöfen, den Bau des Schulschiffes, das Rathausplatz-Festival bis hin zur gescheiterten Volksbefragung über die EXPO.
Am 5. Dezember 1993 wurde Zilk bei einem Briefbombenattentat des Terroristen Franz Fuchs schwer an der linken Hand verletzt.
1994 schied er aus dem Amt des Bürgermeisters aus, sein Nachfolger wurde Michael Häupl. Dieser hatte bereits 1993 den Landesparteivorsitz der Wiener SPÖ von Zilk übernommen.
Im Jahr 2003 war Zilk Leiter einer Reformkommission der Bundesregierung zu Fragen der zukünftigen Organisation des Bundesheeres .
Auch nach seinem Rückzug als Bürgermeister bleibt Zilk stets präsent in den österreichischen Medien. Er ist berühmt dafür, sich kein Blatt vor den Mund zu nehmen, und pflegt seine etwas polternde Art. Im Blickfeld der Öffentlichkeit ist Zilk nach wie vor in Funktion als Moderator der aus dem Wiener Ringturm ausgestrahlten ORF -Talkshow Lebenskünstler.
Gesundheit
Bei dem auf ihn verübten Briefbombenattentat wurden Zilk zwei Finger der linken Hand abgerissen, er ist seither in der Greiffunktion stark eingeschränkt.
Am 14. Februar 2006 bekam Zilk im Wiener Wilhelminenspital nach Auftreten von Herzrhythmusstörungen einen Herzschrittmacher implantiert.
Ehrungen
Zilk erhielt 1966 die Goldene Kamera , 1994 wurde er mit dem Kulturpreis Europa und der Ehrenbürgerschaft der Stadt Prag ausgezeichnet. Außerdem ist er Träger des Theodor-Körner-Preises und Ehrendoktor der Tokai Universität Tokio .
Die Republik Österreich ehrte ihn mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen am Band und dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern .
Weblinks
- Literatur von und über Helmut Zilk im Katalog der DDB
- Eintrag über „Helmut Zilk“ im Österreich-Lexikon von AEIOU
Unterrichtsminister Erste Republik: Oswald Menghin
Unterrichtsminister Zweite Republik: Ernst Fischer |
Felix Hurdes |
Ernst Kolb |
Heinrich Drimmel |
Theodor Piffl-Perčević |
Alois Mock |
Leopold Gratz |
Fred Sinowatz |
Helmut Zilk |
Herbert Moritz |
Hilde Hawlicek |
Rudolf Scholten |
Erhard Busek |
Elisabeth Gehrer
Wissenschaftsminister (1970-2000):
Hertha Firnberg |
Heinz Fischer |
Hans Tuppy |
Erhard Busek |
Rudolf Scholten |
Caspar Einem
Bildungsminister (ab 2000):
Elisabeth Gehrer
Vorgänger Leopold Gratz | Bürgermeister von Wien 1984 - 1994 | Nachfolger Michael Häupl |
Personendaten | |
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NAME | Zilk, Helmut |
ALTERNATIVNAMEN | |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Journalist, Politiker ( SPÖ ) und Bürgermeister von Wien |
GEBURTSDATUM | 9. Juni 1927 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | |
STERBEORT |
Kategorien : Mann | Österreichischer Journalist | Unterrichtsminister (Österreich) | Politiker (Österreich) | Bürgermeister (Wien) | Geboren 1927
Wikipedia
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