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Letzte Änderung für Artikel Grafschaft Görz: 15.02.2006 16:21

Grafschaft Görz

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Die Grafschaft Görz (ab 1365 Gefürstete Grafschaft Görz) war ein im Mittelalter entstandenes Territorium im Südostalpenraum. 1500 fiel das Gebiet an die Habsburger und war bis 1918 ein Kronland der Donaumonarchie.

Inhaltsverzeichnis

Mittelalter

Die Grafschaft Görz entstand als Herrschaftsbildung der Meinhardiner seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts. Die Abstammung der seit 1107 belegten Grafen Meinhard und Engelbert von Görz ist im Detail nicht geklärt. Entscheidend für den Aufstieg des Geschlechtes war die enge Verbindung zum Patriarchat Aquileia , die den Görzern die Erwerbung großer Lehengüter in Friaul und Istrien, darunter auch der Stammsitz Görz, ermöglicht hatte.

1271 teilten die Brüder Meinhard II. und Albert die Besitzungen des Hauses Görz. Meinhard behielt sich die relativ geschlossene Grafschaft Tirol vor, während Albert die Stammburg mit der inneren (=eigentlichen) Grafschaft Görz, die Besitzungen in Istrien, Friaul und Kärnten und das Pustertal erhielt. Die von den Brüdern abstammenden Linien des Geschlechts gingen in der Folgezeit getrennte Wege. Die ältere Linie beherrschte neben Tirol 1286 - 1330 auch Kärnten ). Nach dem Aussterben der Tiroler Linie hat Margarethe Maultasch deren Besitzungen 1363 an den Erben Rudolf IV. aus dem Haus Habsburg übergeben.

Die eigentliche Grafschaft Görz war im Besitz der jüngeren Linie und umfasste Gebiete von Innichen und Lienz im Norden bis fast an die Adriaküste im Süden. Die Machtbasis der Görzer Grafen wurde im 14. Jahrhundert durch Herrschaftsteilungen sehr geschmälert. Nach dem Tode Heinrichs von Görz (1332), der sogar Treviso und Padua an sich gebracht hatte, gab es vom Pustertal bis Istrien 4 verschiedene görzische Grafschaften. Wegen der Bedrohung der inneren Grafschaft Görz durch Venedig verlegten die Grafen ihre Residenz nach Schloss Bruck bei Lienz, den Mittelpunkt der vordern Grafschaft Görz, das bis zum Schluss ihr Hauptwohnsitz und Herrschaftszentrum blieb.

Meinhard VII. erreichte 1365 die Anerkennung als Reichsfürst durch Kaiser Karl IV.; daher rührt die Bezeichnung gefürstete Grafschaft. Sein Bruder Albert IV. vermachte 1364 die Grafschaft Mitterburg (Pisino) in Istrien und den Besitz in der Windischen Mark den Habsburgern.

Heinrich IV. vereinigte 1430 den Restbesitz der Familie und schloss 1437 einen Erbvertrag mit den Grafen von Cilli, der einen älteren Erbvertrag mit den Habsburgern aus dem Jahr 1394 ersetzen sollte. Im Streit um das Erbe der Grafen von Cilli unterlagen die Görzer gegen Kaiser Friedrich III. Sie mussten im Frieden von Pusarnitz 1460 zusätzlich viele Besitzungen am Nordrand ihrer Grafschaft abtreten. Nur Lienz gewannen sie 1462 durch einen Aufstand zurück.

Habsburgerherrschaft (1500-1918)

Leonhard, der letzte Graf von Görz, versuchte zeitlebens vergeblich durch verschiedenste Bündnisse den verlorenen Besitz in Kärnten zurückzugewinnen. Er schloss dann aber 1500 doch einen neuen Erbvertrag mit den Habsburgern und ist kurz darauf verstorben. Vertragsgemäß fielen seine gesamten Besitzungen an Kaiser Maximilian I. . Obwohl dieser die Gebiete um Lienz, die vordere Grafschaft mit Tirol vereinigte, blieb Görz aber als Land mit eigenem Landtag erhalten. Es wurde zur innerösterreichischen Ländergruppe gerechnet. Die Görzer Stände orientierten sich politisch zumeist an der Steiermark, dem größten Land Innerösterreichs. Allerdings spielte in Görz die Ausbreitung der Reformation im 16. Jahrhundert eine weitaus geringere Rolle. Bei der habsburgischen Länderteilung von 1564 kam Görz unter die Herrschaft Karls I. von Innerösterreich.

Die Grafschaft Görz und Gradisca war ein wichtiger Vorposten gegen die Republik Venedig und wirtschaftliches Hinterland der Stadt Triest. 1809 - 1815 gehörte das Gebiet zu den Illyrischen Provinzen Frankreichs , danach bis 1850 zum Königreich Illyrien .

20. Jahrhundert

Die Länder um Görz (mit Gradisca d’ Isonzo ) bildeten zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie das österreichische Kronland (Gefürstete Grafschaft) Görz und Gradisca (2.918 km², etwa 240.000 Einwohner im Jahr 1900 ), das mit Triest und Istrien zum Küstenland vereinigt war.

Mit dem Friedensvertrag von Saint-Germain, gelangt das Gebiet der Grafschaft Görz unter italienische Herrschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wiederum fällt der größte Teil an Jugoslawien und gehört heute zu Slowenien.

Weblinks

Literatur

  • Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz in der europäischen Politik des Mittelalters Klagenfurt, 2000, ISBN 3-902005-04-1
  • E. Klebel, Die Grafen von Görz als Landesherren in Oberkärnten. In: Carinthia I, 125(1935), 59-82 u. 218-246.
  • Christiane Thomas: Kampf um die Weidenburg. Habsburg, Cilli und Görz, 1440-1445. In: Mitt. des österr. Staatsarchivs 24(1972), 1-86.
  • H. Wiesflecker: Die politische Entwicklung der Grafschaft Görz und ihr Erbfall an das Haus Österreich. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Bd. 56(1954)
  • M. Wutte, Die Erwerbung der Görzer Besitzungen durch das Haus Habsburg. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 38(1920), 282-311. -

Wikipedia

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