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Letzte Änderung für Artikel Hohenstaufenbahn: 10.02.2006 18:42

Hohenstaufenbahn

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Lage und Trassenverlauf der Hohenstaufenbahn
Lage und Trassenverlauf der Hohenstaufenbahn
Ehemaliger Bahnhof Wäschenbeuren, heute als Kindergarten genutzt. Der Turm und die Brücke entstanden erst nach der Entwidmung als Bahnhof
Ehemaliger Bahnhof Wäschenbeuren, heute als Kindergarten genutzt. Der Turm und die Brücke entstanden erst nach der Entwidmung als Bahnhof
Ehemaliger Bahnhof Rechberghausen. Man kann den spiegelverkehrten Aufbau dieses Bahnhofsgebäudes und des von Wäschenbeuren erkennen.
Ehemaliger Bahnhof Rechberghausen. Man kann den spiegelverkehrten Aufbau dieses Bahnhofsgebäudes und des von Wäschenbeuren erkennen.
Bahnhof Birenbach
Bahnhof Birenbach

Die Hohenstaufenbahn ist die ehemalige Eisenbahnstrecke zwischen Schwäbisch Gmünd und Göppingen. Auf ihrer Trasse verläuft heute ein Fahrrad- und Wanderweg .

Die nach dem Berg Hohenstaufen benannte Bahn war auch bekannt unter dem Namen Panoramabahn. Die volkstümlichen Benennungen „Klepperle“ in der Gmünder Gegend und „Josefle“ in der Göppinger Gegend wurden in den letzten Jahrzehnten die überwiegend benutzten Bezeichnungen.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Eisenbahnstrecke war eine normalspurige Nebenbahn . Ihre Länge betrug 27,2 km. Die Trasse überwindet vom Remstal aus 319 m Höhe einen Anstieg vorbei an den Bergen Hohenrechberg und Hohenstaufen der Schwäbischen Alb. Sie erreicht bei der Ortschaft Maitis am Fuß des Hohenstaufen mit 444 m ihren höchsten Punkt und fällt dann zum Filstal auf 315 m Höhe ab. Die größten Anstiege betragen in beiden Richtungen jeweils 2,5 % und erstrecken sich von Schwäbisch Gmünd nach Straßdorf beziehungsweise von Birenbach nach Wäschenbeuren. Die gesamte Trasse besteht überwiegend aus Kurven, mit Kurvenradien bis hinab zu 200 m.

Der Rad- und Wanderweg beginnt auf der Trasse am Südende der Brücke über die Rems in Schwäbisch Gmünd und endet im Göppinger Stadtteil Faurndau kurz vor der Zusammenkunft der Trasse mit der Filsbahn.

Geschichte

Nachdem es im 19. Jahrhundert erfolglose Diskussionen zum Bau einer Hauptbahn zwischen Rems- und Filstal gab, wurde die Hohenstaufenbahn zwischen 1907 und 1912 als Nebenbahn erbaut. Dabei war erklärtes Ziel, die ländlich geprägten Ortschaften zwischen den Städten Schwäbisch Gmünd und Göppingen gut zu erschließen. Dies spiegelte sich in der hohen Zahl von Haltepunkten auch in kleineren Orten und der ortsnahen Trassenführung wieder. Aber die Hohenstaufenbahn war auch eine der wenigen Nebenbahnen in Württemberg, die nicht als Stichbahn ausgeführt war, sondern beiderseits an bedeutenden Städten und bedeutenden Bahnlinien endete. Daher beförderte sie auch viele Reisende über ihre ganze Streckenlänge hinweg.

Bis zum Zweiten Weltkrieg nahm die Anzahl der Zugfahrten im Fahrplan stetig zu. Als von April bis August 1945 die Remsbahn sowohl aus Richtung Waiblingen als auch von Aalen durch Brückensprengungen unterbrochen war, hing die Verkehrsanbindung von Schwäbisch Gmünd, Schorndorf und anderen Orten alleine von der Hohenstaufenbahn ab.

Seit der Nachkriegszeit wurden die meisten Personenzüge von Schienenbussen gefahren. Auch überregionaler Güterverkehr wurde über die Hohenstaufenbahn geleitet, zum Beispiel Industrieprodukte des Filstales.

In den Nachkriegsjahrzehnten wurden gewisse Investitionen zur Rationalisierung und Beschleunigung getätigt. Dadurch konnte mit dem Sommerfahrplan 1980 mit 40 Minuten die kürzeste Fahrzeit über die Gesamtstrecke in der Geschichte der Bahnstrecke erzielt werden, wobei an allen Unterwegshaltepunkten gehalten wurde.

Eine Fahrgastzählung ergab 1981 im Abschnitt Schwäbisch Gmünd–Wäschenbeuren auf die Strecke gemittelt 387 Fahrgäste pro Tag, im Abschnitt Wäschenbeuren–Göppingen dagegen 1054. Dies spiegelt die unterschiedliche Bevölkerungsdichte wieder, der südliche Abschnitt war von Beginn an der verkehrsreichere. Insgesamt gingen die Fahrgastzahlen von 1974 bis 1981 um 22 % zurück. Weil Gleise und Gleisbett seit dem Bau der Strecke keine grundlegende Erneuerung erfahren hatten, verschlechterte sich der Streckenzustand, und die Fahrzeiten verlängerten sich wieder. Der Betreiber, die Deutsche Bundesbahn, forderte Hilfen in Millionenhöhe zur Grunderneuerung der Gleise, um den Betrieb fortzusetzen. Weder die Bundesregierung noch die Anlieger-Landkreise waren zur Gewährung dieser Hilfen bereit, und verwiesen auf den parallel laufenden Busverkehr. Daher stellte, nachdem sie 1982 ein Stilllegungsverfahren eingeleitet hatte, die Bundesbahn trotz Protesten der kleineren Anliegergemeinden 1984 den Personenverkehr ein, und 1986 den Güterverkehr. In den Jahren 1986 und 1987 ließ sie die Gleise abbauen.

Die Landkreise Göppingen und Ostalbkreis übernahmen die auf ihren jeweiligen Gebieten gelegenen Teile der Trasse und ließen ab 1988 einen asphaltierten Rad- und Wanderweg bauen, der 1990 durchgehend fertiggestellt war. Er wurde aufgrund der landschaftlich schönen Streckenführung und der gleichmäßigen Steigungen sehr beliebt unter Radfahrern und auch unter Inline-Skatern .

Im 2001 beschlossenen Regionalverkehrsplan der Region Stuttgart wurde die Möglichkeit eines Wiederaufbaus der Eisenbahnstrecke untersucht. Es kam darin zur Empfehlung, hierfür im Abschnitt Göppingen–Rechberghausen, ohne einen dringlichen Bedarf zu erkennen, die Trasse freizuhalten, aber im weiteren Streckenverlauf diese Option nicht weiter zu verfolgen.

Alle Bahnhofsgebäude sind bis heute erhalten und in sehenswerten Zustand. Sie werden verschieden genutzt, z.B. in Wäschenbeuren als Kindergarten , in Rechberghausen als Theater , der Gmünder Südbahnhof als Gaststätte .

Bahnhöfe und Haltepunkte

Name km Anschließende Strecken/Bemerkung
Schwäbisch Gmünd 0,0
Schwäbisch Gmünd Süd 3,3
Straßdorf 6,7
Metlangen -Hohenrechberg 9,3
Reitprechts 10,3
Lenglingen 12,1
Maitis- Hohenstaufen 13,4
Wäschenbeuren 16,3
Birenbach 19,4
Adelberg-Börtlingen 20,9 bereits 1962 aufgelassen
Rechberghausen 22,4
Faurndau Nord 24,8
Göppingen 27,2

Sonstiges

  • Auf der Hohenstaufenbahn wurden auch ehemalige Zahnradtriebwagen VT 97 der Strecke Honau–Lichtenstein nach deren Stillegung eingesetzt.
  • Bis zur Einstellung des Personenverkehrs 1984 fuhr auf der Hohenstaufenbahn täglich ein Güterzug mit Personenbeförderung . Sie war damit eine der letzten Einsatzorte dieser Zuggattung in Deutschland.

Siehe auch

  • Fahrradwege auf stillgelegten Bahntrassen

Literatur

  • Karl Fischer: Klepperle - Josefle : Die Geschichte der Nebenbahn Schwäbisch Gmünd - Göppingen. Geschichtsverein Schwäbisch Gmünd e.V., 2004. ISBN 3-926043-20-2

Weblinks

Wikipedia

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