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Letzte Änderung für Artikel Gäubahn: 07.02.2006 13:48

Gäubahn

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Die Gäubahn ist die Hauptbahnstrecke von Stuttgart nach Singen am Hohentwiel. Sie verläuft durch das Gäu, entlang des Neckars, durch Ausläufer des Schwarzwalds und dann entlang der Radolfzeller Aach .

Lok der Baureihe 111 schiebt einen RegionalExpress in Richtung Süden durch Stuttgart-Österfeld
Lok der Baureihe 111 schiebt einen RegionalExpress in Richtung Süden durch Stuttgart-Österfeld
S-Bahn-Triebzug nach Verlassen des Berghau-Tunnels (Unterquerung der A8)
S-Bahn-Triebzug nach Verlassen des Berghau-Tunnels (Unterquerung der A8)
Stuttgarter S-Bahn auf der Gäubahn
Stuttgarter S-Bahn auf der Gäubahn
Bahnhof Herrenberg
Bahnhof Herrenberg

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die heutige Gäubahn entstand ursprünglich aus verschiedenen unterschiedlichen Strecken. 1859 erreichte die Obere Neckarbahn Reutlingen aus Richtung Plochingen, etappenweise erfolgte der Weiterbau über Tübingen und Horb am Neckar nach Rottweil. Der letzte Abschnitt konnte erst 1869 in Betrieb gehen, da die Strecke über hohenzollerisches Gebiet führte und sich Hohenzollern lange gegen den Bahnbau sperrte. Der Anschluss an die Badische Staatsbahn erfolgte in Immendingen und Villingen .

Der Nachteil dieser Streckenführung, insbesondere im Verkehr mit der Schweiz war die umwegige Streckenführung durch das Neckartal. Aus diesem Grund wurde eine direkte Strecke von Stuttgart über Eutingen nach Freudenstadt konzipiert, welche durch das Gäu führte, die dortigen Gemeinden an die Eisenbahn anschloss und den Weg in die Schweiz verkürzte. Dies war der Beginn der heutigen Gäubahn. Diese Strecke konnte im Jahr 1879 durch die Königlich Württembergische Staats-Eisenbahnen eröffnet werden.

1919 erfolgte die Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn . 1934 folgten großzügige Ausbaumaßnahmen auf der gesamten Gäubahn: Zweigleisiger Ausbau, neue Bahnhöfe in Eutingen und Tuttlingen sowie Eröffnung der eingleisigen Verbindungskurve zwischen der Gäubahn im engeren Sinn und der Schwarzwaldbahn bei Hattingen (Baden), wodurch das Kopfmachen in Immendingen entfiel. Die Reisezeit konnte dadurch erheblich verkürzt werden.

1946 wurde jedoch das zweiten Gleis zwischen Horb und Tuttlingen durch die französische Besatzungsmacht demontiert, im selben Jahr wurde die Strecke durch die Deutsche Bundesbahn übernommen und bis 1977 durchgehend elektrifiziert . 1985 wurde der Tunnel Stuttgart-Schwabstraße - Stuttgart-Vaihingen, den die Linien S1, S2 und S3 der S-Bahn Stuttgart befahren, eröffnet. Gleichzeitig entfiel der Nahverkehr auf der so genannten Panoramastrecke zwischen Stuttgart Hbf und Stuttgart-Vaihingen über den früheren Westbahnhof. Die Züge des Fern- und Regionalverkehrs benutzen nach wie vor diese Strecke. 1994 übernahm die Deutsche Bahn AG die Gäubahn.

Betrieb

Nahverkehr

Der Abschnitt Stuttgart - Herrenberg ist in das Netz der S-Bahn Stuttgart integriert (Linie S1). Auf dem Teilstück bis Stuttgart-Rohr verkehren außerdem die Linien S2 und S3 (weiter zum Flughafen beziehungsweise nach Filderstadt).

Im Abschnitt Engen - Singen verkehrt der Seehas der SBB GmbH im öffentlichen Nahverkehr als Teilstück der Strecke Engen - Singen (Hohentwiel) - Konstanz. Auf der Relation Stuttgart-Singen verkehren Regionalexpress -Züge (RE) der Deutschen Bahn im 2-Stunden- Takt . Auf der Teilstrecke Rottweil-Stuttgart verkehren zusätzlich dazu teilweise noch Verstärkerzüge. Im Abschnitt Rottweil - Spaichingen - Tuttlingen fährt der 3er-Ringzug.

Fernverkehr

Im Fernverkehr verkehren ICE-T -Züge von Stuttgart über die Gäubahn nach Zürich. Zeitversetzt dazu fahren Cisalpino -Züge von Stuttgart über Zürich bis Mailand. Der jahrelang bewährte 2-Stunden- Takt von ICE und Cisalpino-Zügen im Fernverkehr wurde mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2005 durch den Wegfall eines Zugpaares aufgegeben. Doch diese Verschlechterung der Fernverkehrsleistungen auf der Gäubahn wird Episode bleiben. Schon zum nächsten Fahplanwechsel im Dezember 2006 ist vorgesehen, wieder einen durchgehenden 2-Stunden-Takt mit täglich sieben Zugpaaren im Fernverkehr einzurichten. Allerdings soll dann der Mischverkehr aus Cisalpini und ICE T aufgegeben werden, und der Fernverkehr ausschließlich über ICE-T-Züge abgewickelt werden. Die traditionsreichen Direktverbindungen über die Gäubahn nach Italien wird es dann nicht mehr geben.

Güterverkehr

Güterzüge umfahren Stuttgart Hbf ( Kopfbahnhof ) entweder zwischen dem Pragtunnel und Stuttgart-West über eine Verbindungskurve oder - und damit zugleich die Rampe zwischen Stuttgart Hbf und Stuttgart-Vaihingen - über die Umgehungsstrecke Kornwestheim - Leonberg - Renningen - Böblingen (Rankbachbahn).

In Hattingen geht die Gäubahn auf die Schwarzwaldbahn über, der Abschnitt ab Hattingen gehört deshalb strenggenommen auch zur Schwarzwaldbahn.

Bahnhöfe und Haltepunkte

Bahnhöfe und Haltepunkte km Anmerkung
Stuttgart Hbf 0,0 Filsbahn, Remsbahn, Frankenbahn, Murrtalbahn, Württembergische Schwarzwaldbahn, Kursbuchstrecke 770 , S-Bahn Stuttgart, Stadtbahn Stuttgart
Stuttgart Westbahnhof (aufgelassen) 8,6
Stuttgart-Heslach 9,4 aufgelassen
Stuttgart-Wildpark 11,1 aufgelassen
Stuttgart-Vaihingen 15,6 Stadtbahn Stuttgart ,
Stuttgart-Rohr 16,8 Filderbahn, nur S1, S2 und S3
Mönchsbrunnen 20,1 aufgelassen
Goldberg 24,5 nur S1
Böblingen 25,9 Schönbuchbahn, Rankbachbahn
Hulb 27,8 nur S1
Ehningen 31,2 nur S1
Gärtringen 34,8 nur S1
Nufringen 37,6 nur S1
Herrenberg 41,6 Ammertalbahn
Gäufelden 46,2
Bondorf (b Herrenbg) 50,7
Ergenzingen 55,9
Eutingen im Gäu 57,2 Kinzigtalbahn (Schwarzwald)
Horb am Neckar 67,2 Obere Neckarbahn, Nagoldtalbahn
Dettingen (Hohenz)   aufgelassen
Neckarhausen 87,3
Fischingen  
Sulz am Neckar 94,3
Aistaig   aufgelassen
Oberndorf am Neckar  
Altoberndorf   aufgelassen
Epfendorf 111,5 aufgelassen
Talhausen - Herrenzimmern   aufgelassen
Talhausen Bahnhof   aufgelassen
Rottweil   Alemannenbahn , Eisenbahnstrecke nach Schömberg - Balingen (abgebaut)
Rottweil- Göllsdorf  
Rottweil- Saline  
Rottweil-Neufra 130,2
Aldingen 134,2
Spaichingen-Mitte  
Spaichingen   Heubergbahn (abgebaut)
Balgheim  
Rietheim 143,5
Weilheim  
Wurmlingen -Nord  
Wurmlingen 146,8
Tuttlingen-Schulen  
Tuttlingen 151,2 Donautalbahn
Hattingen (Baden) (Betriebsbahnhof)   Schwarzwaldbahn
Engen  
Singen (Hohentwiel)   Hochrheinbahn, Bodensee-Gürtelbahn

Ausbau

Die Strecke ist zweigleisig trassiert, verfügt jedoch zwischen Horb und Hattingen (Baden) nur über ein Gleis. Das zweite Gleis wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in diesem Abschnitt durch die französische Besatzungsmacht als Reparationsleistung demontiert und später durch die Deutsche Bundesbahn nicht wieder verlegt. Seitdem ist die Forderung nach Neuverlegung des zweiten Gleises nie verstummt. Seit 1992 ist der zweigleisige Ausbau sogar im Bundesverkehrswegeplan vorgesehen, zuletzt sogar unter "vordringlichem Bedarf". Bislang ist es dazu allerdings nicht gekommen, obwohl dieses Vorhaben vom Interessenverband Gäubahn zurzeit wieder stärker forciert wird. Dazu veranstaltete der Interessensverband unter anderem im Januar 2006 in der Landesvertretung des Landes Baden-Württemberg in Berlin ein Treffen mit 20 Bundestagsabgeordneten, die ihren Wahlkreis entlang der Gäubahn haben, um so politisch eine parteiübergreifende Initiative zum zweigleisigen Ausbau der Gäubahn zu lancieren.

Die Strecke ist elektrifiziert. Die tunnelreiche Steigungsstrecke von Stuttgart hinauf ist mit ihrer Aussicht auf die im Talkessel liegende Stadt eine der schönsten innerstädtischen Eisenbahnstrecken Deutschlands, deren Fortbestand auf diesem Teilstück allerdings durch das Umbauprojekt Stuttgart 21 mit Aufhebung des dortigen Kopfbahnhofes und Neutrassierung der Gäubahn im Stadtgebiet gefährdet ist.

Bei Spaichingen und im Tunnel bei Hattingen wird die europäische Hauptwasserscheide überquert.

Fahrzeuge

  • Die Deutsche Bahn AG setzt im Güterzug- und Regionalverkehr Einheits-Elektrolokomotiven ein.
  • Im Regionalverkehr verkehren immer häufiger Triebwagen der Baureihe 425 .
  • Im S-Bahn Verkehr Stuttgart verkehren Triebzüge der Baureihe 423 .
  • Zwischen Rottweil und Tuttlingen verkehren Stadler-Regioshuttles als Ringzug der HzL.
  • Die Thurbo AG fährt mit von der SBB angemieteten Fahrzeugen, die aber fortlaufend durch neue eigene Triebzüge ersetzt werden.
  • Im Fernverkehr verkehren auf Initiative des ehemaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel, der in Spaichingen wohnt, zwischen Stuttgart und Zürich ICE T (siehe Baureihe 415 ).
  • Zwischen Stuttgart und Mailand fahren Pendolinotriebfahrzeuge der Cisalpino .

Siehe auch

  • Liste von Eisenbahnstrecken in Deutschland

Literatur

  • Georg Fladt-Stähle: Stuttgarter Balkon. 125 Jahre Gäubahn. In: LOK MAGAZIN. Nr. 281/Jahrgang 44/2005. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 84-91.
  • Scharf/Wollny Die Gäubahn EK Verlag
  • Frank von Meissner, Was wird aus dem Gäubahn-Fernverkehr? Die letzten Tage des IC "Insubria", in: Eisenbahn-Kurier: Vorbild und Modell 11/2005

Weblinks

Wikipedia

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