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Letzte Änderung für Artikel Marmorpalais (Potsdam): 01.01.2006 15:25

Marmorpalais (Potsdam)

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Das Marmorpalais
Das Marmorpalais

Im Potsdamer Neuen Garten, dicht am Ufer des Heiligen Sees, ließ Friedrich Wilhelm II. in den Jahren 1787 - 1792 das Marmorpalais errichten. Die Architekten Carl von Gontard und ab 1789 , der Erbauer des Brandenburger Tors in Berlin, Carl Gotthard Langhans , schufen ein Gebäude im Stil des Frühklassizismus .

Inhaltsverzeichnis

Architektur und Nutzung

Marmorpalais um 1900
Marmorpalais um 1900

Das "neue Haus" war dem Privatleben des musisch begabten Königs vorbehalten. Der Neffe und Nachfolger des kinderlos gebliebenen Friedrichs des Großen distanzierte sich mit diesem Neubau räumlich und architektonisch von seinem wenig geliebten Onkel, der Zeit seines Lebens die Formen des Barock und Rokoko bevorzugte.

Das aus rotem Backstein errichtete Marmorpalais ist ein zweigeschossiges Gebäude mit quadratischem Grundriss. Auf das flache Dach des kubischen Baukörpers, wurde ein Rundtempel gesetzt, der der "schönen Aussicht" diente. Über Freitreppen mit Rundgang , die vom Dach aus betreten wurden, gelangte man in das Innere des Belvedere . Putten , die einen Früchtekorb tragen, bilden den bekrönenden Abschluss. Durch Schmuck- und Gliederungselemente aus grauem und weißem schlesischen Marmor an der Außenfassade erhielt das Marmorpalais seinen Namen. Über eine große Terrasse an der Seeseite des Schlosses, mit seitlichen Freitreppen die bis zum Wasser reichen, gelangte die Hofgesellschaft zu den Bootsanlegestellen. Der König unternahm gern ausgedehnte Bootsfahrten. Selbst Schloss Charlottenburg in Berlin konnte von hier auf dem Wasserweg erreicht werden.

Kartenausschnitt Potsdam um 1900
Kartenausschnitt Potsdam um 1900

Unterhalb der Terrasse liegt am Seeufer die ehemalige Schlossküche, im Stil einer Tempelruine. Der halbversunkene Tempel wurde 1788 - 1790 von Langhans gestaltet. Ein unterirdischer Gang verband sie mit dem im Erdgeschoss liegenden Grottensaal, der in den Sommermonaten als Speisesaal genutzt wurde.

Bereits nach einigen Jahren erschien das Palais zu klein. 1797 , dem Todesjahr Friedrich Wilhelms II., wurde nach Plänen Michael Philipp Daniel Boumanns mit der Angliederung zweier Seitenflügel begonnen. Die eingeschossigen, rechteckigen Erweiterungsbauten rechts und links der Vorderfront verband der Baumeister mit Galerien im Viertelkreis. Das Problem der immer wiederkehrenden Marmorbeschaffung wurde gelöst, indem man die Kolonnaden aus dem alten friderizianischen Park Sanssouci abtrug und für die klassizistischen Säulengänge nutzte. Die imposante Gartenarchitektur von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff stand auf der Hauptallee zwischen Schloss Sanssouci und dem Neuen Palais.

Als der König im November 1797 starb, befanden sich die Anbauten noch im Rohbau. Sein Sohn und Nachfolger Friedrich Wilhelm III. ließ lediglich den Außenbau fertig stellen.

Diesen Zustand fanden noch in den 1830er Jahren Prinz Wilhelm, der spätere Kaiser Wilhelm I. und seine Gemahlin Augusta wieder, als sie für kurze Zeit bis zur Fertigstellung ihres Schlosses Babelsberg ( 1833 - 1835 - 1849 ) das Marmorpalais bezogen. Sein Bruder, der "Romantiker auf dem Thron", Friedrich Wilhelm IV. beauftragte den Architekten Ludwig Ferdinand Hesse 1843 (- 1848 ) mit dem Innenausbau der Seitenflügel. Im äußeren Bereich schmückten nun Fresken die Säulengänge. Sie stellen Motive aus der Nibelungensage dar.

Technische und sanitäre Erneuerungen erfuhr das Gebäude, als Prinz Wilhelm, später Kaiser Wilhelm II. mit seiner Familie von 1881 bis zu seiner Thronbesteigung 1888 im Marmorpalais lebte.

Ab 1904 waren die letzten königlichen Bewohner Kronprinz Wilhelm , der älteste Sohn Kaiser Wilhelms II. und dessen Gemahlin Cecilie . 1917 erfolgte der Umzug in das nahegelegene, für sie im Neuen Garten erbaute Schloss Cecilienhof.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Monarchie, kam das Marmorpalais durch Beschluss der Fürstenabfindung von 1926 in die Obhut der preußischen Schlösserverwaltung und wurde im August 1932 als Schlossmuseum eröffnet.

Die wiederhergestellte Innenausstattung des 18. und 19. Jahrhunderts im Hauptgebäude und Südflügel und die Originalpläne zum Neuen Garten und Potsdamer Ansichten im Nordflügel, erlitten großen Schaden, als Ende des Zweiten Weltkriegs der Nordflügel von einer Brandbombe und der Hauptbau von einer Granate getroffen wurden. Weitere Verluste entstanden als die Rote Armee nach 1946 ein Offizierkasino im Schloss unterhielt.

1961 wurde in dem Gebäude das Deutsche Armeemuseum der DDR eingerichtet. Im Innern historisches Kriegsgerät, Uniformen und Zeitdokumente ausgestellt, im Außenbereich Kanonen, ein Panzer T 34, ein Schnellboot, ein MIG-Jagdflugzeug und eine Rakete gruppiert. Die Waffen wurden 1989 entfernt.

Die Nationale Volksarmee plante seit 1984 eine grundlegende Instandsetzung, da das Gebäude immer mehr verfiel. Zur Ausführung kam dieser Plan 1988 und wurde im Spätherbst 1990 nach der Rückgabe an die Schlösserverwaltung von dieser fortgeführt.

Die heute restaurierten Räume bieten nun wieder durch ihre Ausstattung Werke des frühen Klassizismus in Preußen.

Die Innenräume

Carl Gotthard Langhans bekam Anfang des Jahres 1790 den Auftrag zur Gestaltung der Innenräume. In der Auswahl der dekorativen Ausschmückung nahmen Marmorkamine und antike Skulpturen einen wichtigen Platz ein, die der Baumeister Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff für das Marmorpalais in Italien erworben hatte. Der sächsische Adlige, der sich bereits in Dessau-Wörlitz mit der Planung und Ausführung frühklassizistischer Bauwerke einen Namen gemacht hatte, wurde 1787 nach Berlin berufen.

Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes öffnet sich das Vestibül zum über die gesamte Höhe des Gebäudes reichenden Treppensaal . Der dahinter liegende Grottensaal wurde im Sommer als Speisezimmer genutzt. Der nach Osten zur Seeseite liegende Saal, hatte durch seine schattige Lage und optisch bewirkt durch die graublaue Marmorbekleidung ein angenehmes Raumklima für die Schlossbewohner. Flankiert wurde diese Mittelachse von den sechs Wohnräumen des Königs.

Im Obergeschoss gruppieren sich die Zimmer um die in der Mitte liegende Marmortreppe . Der größte Raum, der Konzertsaal, erstreckt sich über die gesamte Seeseite des Schlosses. Er wurde später in der Kaiserzeit als Salon genutzt. Die Ausstattung und dekorative Gestaltung der Zimmer und Säle entsprach dem Geschmack des Klassizismus . Lediglich das im Obergeschoss liegende Orientalische Kabinett wurde von Langhans als türkisches Zeltzimmer mit einem Diwan eingerichtet.

Die Mätresse des Königs

Eng verbunden mit dem Marmorpalais ist die Verbindung Friedrich Wilhelms II. zu Wilhelmine Enke (auch: Encke), im Volksmund "die schöne Wilhelmine" genannt. Die Mätresse des Königs, die 1796 zur Gräfin Lichtenau erhoben wurde, nahm erheblichen Einfluss bei der inneren Gestaltung des Schlosses.

Für sie wurde in "Sichtweite" Friedrich Wilhelms II. am Neuen Garten, in der heutigen Behlertstraße in Potsdam, das Palais Lichtenau errichtet. Nach Plänen Michael Philipp Boumanns entstand 1796 /97 ein Bürgerhaus im frühklassizistischem Stil.

Literatur

  • Amtlicher Führer der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg: Das Marmorpalais. 2. Auflage, Potsdam 2002
  • Gert Streidt, Klaus Frahm: Potsdam. Die Schlösser und Gärten der Hohenzollern. Könemann Verlagsgesellschaft mbH. Köln 1996. ISBN 3-89508-238-4


Koordinaten: 52° 24′ 46″ N, 13° 4′ 11″ O

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