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Letzte Änderung für Artikel Friedrich Wilhelm III. (Preußen): 05.02.2006 12:26

Friedrich Wilhelm III. (Preußen)

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Friedrich Wilhelm III.
Friedrich Wilhelm III.

Friedrich Wilhelm III. (* 3. August 1770 in Potsdam; † 7. Juni 1840 in Berlin) war König von Preußen .

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friedrich Wilhelm wurde 1770 in Potsdam als Sohn von Friedrich Wilhelm II. und Friederike von Hessen-Darmstadt geboren. Er galt als schüchterner und zurückhaltender Junge, was sich besonders in seiner wortkargen Rede bemerkbar machte, die sich durch das Weglassen der Personalpronomina auszeichnete und als Vorbild für die ebenfalls knappe Militärsprache gilt.

Am 24. Dezember 1793 heiratete Friedrich Wilhelm Luise von Mecklenburg-Strelitz, mit der er später 10 Kinder hatte. In seinem Kronprinzenpalais Unter den Linden in Berlin führte Friedrich Wilhelm ein eher bürgerliches Leben mit einer problemlosen Ehe. Von seinem Lebensstil wich er auch nach der Krönung zum preußischen König im November 1797 nicht ab. Angewidert vom moralischen Zerfall am Hofe seines Vaters (Intrigen und Affären), war er zuerst bemüht, die Sittlichkeit im Königshaus wiederherzustellen. Dieser Eifer ging sogar so weit, dass er Johann Gottfried Schadows Prinzessinnengruppe der Öffentlichkeit fast gänzlich entzog. Überhaupt zeigte er nur wenig Sinn für Kunst und Literatur.

Seine Politik war, wie er selbst, zurückhaltend und neutral. Reformen liefen nur sehr langsam an und seine Neutralitätspolitik auf der internationalen Bühne gilt als Fehlschlag. Da Frankreich die linksrheinischen Gebiete beanspruchte, bildete sich um Preußen eine Koalition aus Großbritannien, Russland und Österreich, die am 1. März 1799 den Krieg gegen die Franzosen begann (siehe Koalitionskriege ).

Zwar ging Frankreich aus diesem Krieg geschwächt hervor, aber sein Einfluss auf Preußen wuchs. Deutschland wurde in den darauffolgenden Jahren von Frankreich radikal umgestaltet. So verschwanden beispielsweise viele Kleinstaaten und freie Städte von der Landkarte. Preußen profitierte zwar dadurch mit Gebietsgewinnen, geriet aber in eine außenpolitische Isolation . Selbst als Frankreich die Neutralität Norddeutschlands verletzte, blieb Friedrich Wilhelm neutral und trug somit zum Niedergang des Reiches bei.

1806 verpflichtete sich Friedrich Wilhelm, Napoleon nicht mit Truppen für einen Überfall auf Russland zu unterstützen. Wenig später ordnete er ein Ultimatum gegen Frankreich an, worin er die Forderung stellte, alle französischen Truppen aus Süddeutschland zurückzuziehen. Napoleon ignorierte dies und erklärte Preußen am 9. Oktober den Krieg. Bei der darauffolgenden Schlacht bei Jena und Auerstedt wurde das Heer des Königs vernichtend geschlagen und er musste nach Memel in Ostpreußen fliehen. Am 9. Juli war Friedrich Wilhelm gezwungen, den Frieden von Tilsit anzunehmen, der das Land Preußens auf Brandenburg, Ostpreußen und Schlesien reduzierte.

Wenig später leitete der König zusammen mit Freiherr vom Stein , Wilhelm von Humboldt, Gneisenau und Scharnhorst die preußischen Reformen ein, welche die Lage des Landes sichtbar verbesserten. 1813 nahm Preußen an den Befreiungskriegen gegen Frankreich teil, worauf es 1815 seine Großmachtstellung wieder erlangen konnte.

Denkmal von 1849
Denkmal von 1849

Auf das durch das Wehrgesetz von 1814 organisierte Heer wurden große Summen verwendet. So erließ er am 11. März 1815 die "Order zur Neubefestigung der Stadt Coblenz und der Festung Ehrenbreitstein". In den folgenden Jahren entstand die Festung Koblenz, eines der umfangreichsten Festungssysteme Europas, gebaut nach modernsten Erkenntnissen, der so genannten "Neupreußischen" oder "Neudeutschen Befestigungsmanier".

Das Unterrichtswesen wurde auch nicht vernachlässigt. Schon unter Wilhelm von Humboldt wurde 1810 die Alma Mater Berolina, die Universität Berlin (1828 - 1949 Friedrich Wilhelms Universität, danach Humboldt-Universität zu Berlin), 1811 die Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität ( Universität Breslau ) und zuletzt unter Altensteins Leitung die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn gegründet. Durch die 1817 gegründete Union , suchte Friedrich Wilhelm zugleich den kirchlichen Sinn zu heben und Einigkeit der Konfessionen zu erzielen, wobei er sich freilich durch Widerstand, den er vielfach von Seiten des Volkes und der Geistlichkeit erfuhr, zu Zwangsmaßregeln reizen ließ, wie die Entstehung der Altlutheraner und der Agendenstreit belegen.

Die Hoffnungen, dass der König weitere Reformen vorantreiben könnte, wurde durch seine restaurative Politik zunichte gemacht. Besonders durch den Einfluss von Fürst Metternich , mit dem sich der König am 1. August 1819 im böhmischen Teplitz traf, wurde die Pressezensur eingeführt, die Überwachung der Universitäten forciert und die Verfassungsreform beendet.

Statt der Verfassung wurden 1820 zunächst die so genannten Demagogenverfolgungen in Szene gesetzt, und am 5. Juni 1823 Provinzialstände berufen, deren Zusammensetzung und Befugnisse dem berechtigten Verlangen des Volkes in keiner Weise genügen konnten, und die, wenn sie zu Ansehen und größerer Macht gelangt wären, nur das Unwesen mittelalterlicher Stände erneuert hätten.

Die Unruhen, welche auch in Deutschland infolge der Julirevolution ausbrachen, bestärkten den König in seiner Abneigung gegen alle volkstümlichen Regungen und verschärften die absolutistischen Tendenzen seiner Regierung, welche sich wiederum in gehässigen Verfolgungen kundgaben. Als solche wurde auch die Verhaftung der Erzbischöfe von Köln und Posen angesehen, und die öffentliche Meinung trat durchaus nicht für die Regierung ein, obwohl sie der Anmaßung des Klerus gegenüber im Recht war.

Ebenso wenig befriedigt war man von der Außenpolitik des Königs: durch die Heilige Allianz ( 26. September 1815 ) mit den Kaisern von Österreich und Russland hatte er Preußen ganz an die reaktionäre Politik dieser Mächte gekettet.

Er beteiligte sich an den Kongressen von Troppau und Laibach , wo Alexander II. und Metternich die bewaffnete Intervention gegen die freiheitliche Bewegung in Italien und Spanien beschlossen, und schloss sich willig allen Maßregeln dieser Männer an, in Deutschland und Europa jede Änderung der für Preußen doch so wenig günstigen Wiener Verträge zu verhindern. Er erleichterte durch eine strenge Überwachung der Grenze Russland die Unterdrückung des polnischen Aufstandes 1831 , während er die Trennung Belgiens von den Niederlanden und Frankreichs Intervention geschehen ließ. Da seine Gattin bereits 1810 verstorben war, heiratete Friedrich Wilhelm im Jahre 1824 Auguste Gräfin von Harrach ; es handelte sich hierbei allerdings um eine morganatische Ehe . In den folgenden Jahren gingen seine politischen Bemühungen zurück.

Die spätere Meinung über ihn war ungünstig. Friedrich Engels schrieb am 8. November 1845 in einem Brief über Preußen:

...es [Preußen] wurde damals regiert von Friedrich Wilhelm III., mit dem Spitznamen „der Gerechte“, einem der größten Holzköpfe, die je einen Thron geziert. Er war zum Korporal und zum Inspektor von Uniformknöpfen geboren; er war liederlich, ohne Leidenschaft, und gleichzeitig ein Moralprediger, er war unfähig, anders als im Infinitiv zu sprechen und wurde als Schreiber von Proklamationen nur von seinem Sohn übertroffen; er kannte nur zwei Gefühle - Furcht und feldwebelhafte Anmaßung.

Denkmale

Berlin

Im südlichen Großen Tiergarten steht ganz in der Nähe des Denkmals der Königin Luise ein 6,50 Meter hohes Standbild des Königs, das der Bildhauer Friedrich Drake 1849 geschaffen hat. Es stellt Friedrich Wilhelm in einfacher Kleidung dar, die Inschrift lautet: Ihrem Könige Friedrich Wilhelm III. Die dankbaren Einwohner Berlins 1849 . Die Reliefs am Sockel versinnbildlichen einen Lobgesang auf den Tiergarten. Das Denkmal ist eine Kopie, das geschützte Original befindet sich im Lapidarium in Kreuzberg.

Köln

Kolossaldenkmal für den Heumarkt in Köln, ausgeführt von Gustav Blaeser

Nachkommen

  • Geburt einer toten Tochter (*/† 7. Oktober 1794 )
  • Kronprinz Friedrich Wilhelm (* 15. Oktober 1795 ; † 2. Januar 1861 ), der spätere König Friedrich Wilhelm IV.
  • Prinz Wilhelm (* 22. März 1797 ; † 9. März 1888 ), der spätere König und deutsche Kaiser Wilhelm I.
  • Prinzessin Charlotte (* 13. Juli 1798 ; † 1860 ), später verheiratet mit Zar Nikolaus I.
  • Prinzessin Friederike (* 14. Oktober 1799 ; † 30. März 1800 )
  • Prinz Carl (* 29. Juli 1801 ; † 21. Januar 1883 )
  • Prinzessin Alexandrine (* 23. Februar 1803 ; † 1892 ), später verheiratet mit Großherzog Paul Friedrich zu Mecklenburg-Schwerin
  • Prinz Ferdinand (* 13. Dezember 1804 ; † 1. April 1806 )
  • Prinzessin Luise (* 1. Februar 1808 ; † 1870 ), später verheiratet mit Friedrich, Prinz der Niederlande
  • Prinz Albrecht (* 4. Oktober 1809 ; † 14. Oktober 1872 )

Sonstiges

  • Friedrich Wilhelm III. führte am 10. März 1813 das eiserne Kreuz als prestigeträchtige Kriegsauszeichnung ein.
  • Er führte den Pour le Mérite mit Eichenlaub ein. Das L auf der Blattader steht für seine verstorbene Frau Luise, die Blattenden stehen für seine zu dieser Zeit nur noch sieben lebenden Kinder.
  • Ihm ist die 9. Sinfonie Beethovens gewidmet.

Siehe auch

  • Agendenstreit
  • Altlutheraner
Vorgänger
Friedrich Wilhelm II.
Liste der Könige von Preußen Nachfolger
Friedrich Wilhelm IV.

Wikipedia

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