Leinpfad
Leinpfad, auch Treidelpfad oder ( sächsisch ) Bomätscherpfad, nannte man einen Arbeitsweg unmittelbar am Flussufer, der angelegt wurde, damit Menschen und Zugtiere (wie Pferde ) hölzerne Frachtschiffe flussaufwärts ziehen konnten. Die Schiffe waren über ein Tau („Leine“) mit den auf den Leinpfaden gehenden „Treidelpferden“ und „Treidlern“ verbunden. Den Vorgang nannte man treideln .
In Deutschland ist der Leinpfad an der Ruhr zwischen Duisburg und Witten fast vollständig erhalten. Auf ihm wurden ab 1780 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts Aaks getreidelt. Er wird noch als Freizeitweg von Fußgängern genutzt und bildet über etwa 75 km einen Abschnitt der Kaiserroute . Eine Nutzung der Treidelpfade durch Radfahrer ist aus Sicherheitsgründen oft untersagt. Einige ausgewählte Teile sind mit ihrer ursprünglich gepflasterten Oberfläche erhalten.
Am rechten Ufer des Binger Lochs wurden noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts Pferde „vorgespannt“, um die Schleppdampfer zu entlasten.
In Hamburg ist die Straße „Leinpfad“, heute eine feine Adresse, nach einem Treidelpfad an der Alster benannt.
Bis in die 1960er war das Betreten der Leinpfade nur auf eigene Gefahr gestattet. Sie unterliegen bis heute der Verwaltung der Wasser- und Schifffahrtsämter (WSA). Die meisten der ehemaligen Leinpfade sind heute Uferpromenaden oder Arbeitswege für Angestellte der jeweiligen Wasser- und Schifffahrtsämter.
Siehe auch: Panama-Kanal – Treideln – Treidelbahn
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