Schanfigg
Das Schanfigg ist ein langgestrecktes Tal im Schweizer Kanton Graubünden , das im Osten der Hauptstadt Chur bei Maladers auf der Nord- bzw. bei Passugg auf der Südseite beginnt und stetig ansteigend bis in den Kurort Arosa reicht, wo es sich zu einem Kessel weitet. Durchflossen wird das Schanfigg von der Plessur , welche bei Chur in den Rhein mündet.
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Name
Etymologisch hängt Schanfigg mit Hanf zusammen, welcher seit dem Hochmittelalter im Tal angebaut wurde.
Verkehr und Infrastruktur
Verkehrstechnisch erschlossen wird das Tal von der äusserst kurvenreichen und bei Touristen darum gleichermassen beliebten und gefürchteten Kantonsstrasse und durch die Rhätische Bahn mit ihrer Linie Chur-Arosa. Das Postauto verkehrt nur bis Peist. Arosa ist demzufolge der einzige Schweizer Kurort ohne PTT-Verbindung.
Architektonisch ragt das Bahnviadukt bei Langwies heraus, neuerdings auch die Autobrücke über das Castielertobel . Im Gespräch ist seit Beginn 2005 auch wieder der bereits in den 70er Jahren vom Bündner Grossen Rat genehmigte, doch nie realisierte Bau einer Hochbrücke vom Araschgerrank (auf der Strecke Chur - Lenzerheide bei der Abzweigung nach Tschiertschen) hinüber nach Maladers. Diese Brücke erschlösse das Schanfigg unter Umgehung der verkehrsgeplagten Churer Innenstadt rund um das Obertor.
Politische Organisation
Politisch gehört das Schanfigg grösstenteils zum gleichnamigen Kreis, nur die beiden Dörfer auf der Südseite des Tals, Tschiertschen und Praden , sind Teil des Kreises Churwalden. Beide Kreise gehören zum Bezirk Plessur .
Bevölkerung
Ethnisch sind die Schanfigger Walser. Amtssprache ist in allen Dörfern der Talschaft deutsch , Umgangssprache das Walserdeutsch als höchstalemannischer Dialekt . Viele Flurnamen verweisen auf ursprünglich rätomanisch-sprechende Bevölkerung. Der Zweitwohnungsbau hat in den letzten Jahrzehnten auch zahlreiche Auswärtige zu mehrwöchigen oder sogar -monatigen Aufenthaltern im Jahr gemacht. Hier verschwimmt die Grenze zwischen Einheimischem und Gast.
Religion
Die Bevölkerungsmehrheit gehört seit der Reformationszeit in ungebrochener Folge der evangelisch - reformierten Konfession an. Evangelische Pfarrämter bestehen in Castiel (in Pastorationsgemeinschaft mit Maladers und Lüen), in St. Peter (Pastorationsgemeinschaft mit Molinis und Peist), in Langwies (einschliesslich Litzirüti), in Arosa und in Tschiertschen (Pastorationsgemeinschaft mit Praden und der Nicht-Schanfigger-Ortschaft Passugg-Araschgen, fusioniert in der Kirchgemeinde Steinbach).
In Arosa gibt es das einzige römisch-katholische Pfarramt der Talschaft. Die katholische Bevölkerung in Castiel, Lüen und Maladers ist auch in einer Pfarrei mit Kirche in Maladers organisiert, doch wird diese Kirchgemeinde von auswärts betreut.
Medien
Im Tal ist das meistgelesene Publikationsorgan die einzige Lokalzeitung , die - unter beiden Namen figurierende, inhaltlich identische - "Aroser Zeitung" bzw. "Schanfigger Zeitung".
Zukunftsaussichten
Der Tourismus konzentriert sich auf Arosa und - in weit geringerem Ausmass - auf St.Peter mit Skigebiet Hochwang und Tschiertschen. Die Fremdenverkehrsorganisation Schanfigg-Tourismus besteht derzeit nur aus den Gemeinden Tschiertschen, Praden und St.Peter / Pagig, bemüht sich (Stand: August 2005) aber um den Beitritt aller anderen Talgemeinden. Der Grund liegt in der Vorgabe der Bündner Kantonsregierung, zukünftig nur noch Regionen finanziell zu unterstützen.
Weblinks
Kategorie : Graubünden (Kanton)
Wikipedia
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