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Letzte Änderung für Artikel Brosamen von des Herrn Tisch: 18.01.2006 16:00

Brosamen von des Herrn Tisch

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Brosamen - Evangelisches Volksblattvom 23. April 1893
Brosamen - Evangelisches Volksblatt
vom 23. April 1893

Brosamen von des Herren Tisch war eine christliche Zeitschrift.

Inhaltsverzeichnis

GrĂĽnder und Herausgeber

Der Gründer des Blattes, Franz Eugen Schlachter , gab sie ab 1888 als Redaktor auf privater Basis heraus. Er verkaufte sie 1893 an die Evangelische Gesellschaft, die sie als ihr offizielles Blatt ansah. Schlachter blieb aber bis 1907 Redaktor des Blattes. Bei seinem Wechsel als Prediger zur Freien Evangelischen Gemeinde in Bern wurde seine Arbeit aufgeteilt. Einen Teil davon übernahm Gottfried Fankhauser, der spätere Präsident der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Bern. In der Spitze hatte sie 6000 Abonnementen.

Inhalt

Der Inhalt sucht in Qualität und Zusammenstellung ihresgleichen: Zuerst kam ein fundierter geistlicher Artikel. Es folgten Biographien von Erweckungspredigern, wie z. B. von D.L. Moody ,oder Berichte von Erweckungen bzw. erbauliche Lebensbilder oder Erzählungen wie z. B. " Resli, der GĂĽterbub ". Schlachter hatte hier das Schicksal des Verdingkindes Andreas Balli, genannt "Resli", nacherzählt. Weitere erbauliche kirchengeschichtliche Erzählungen waren z. B. " Meister Pippin " oder " Jarousseau, der Pfarrer der WĂĽste ". Danach gab es etwas fĂĽr die Allgemeinbildung, z. B. AuszĂĽge aus (vermutlich) Brehms Tierleben ĂĽber bestimmte Tiere, z. B. den Kuckuck, der hier auszugsweise folgt:

„Außerdem ist an diesem Federvieh lobenswert seine Gefräßigkeit. Eine edle Eigenschaft ist das sonst, zumal an Ehemännern, nicht; aber der Kuckuck frisst ja nicht Käs und Wurst, sondern nur Raupen, die niemand anders mag, weil sie so haarig sind. Die Nonnenraupe, diese gefürchtete Waldverwüsterin, hat an ihm einen geschworenen Feind. So wird der Kuckuck denn auch noch zum Kulturkämpfer dadurch, dass er Nonnen frisst; es ist aber doch noch ein Unterschied zwischen ihm und einem radikalen Regierungsrat, indem der letztere die Nonnen aus Hass, der Kuckuck sie aber aus lauter Liebe frisst“. Dem polemischen Seitenhieb auf die Ehemänner und die Politik folgt als geistlicher Schlenker dann die Bemerkung: „So kommt’s, dass man nie mehr als einen einzigen jungen Kuckuck im Nest findet – das Bild der vollendeten Selbstsucht“. Der Artikel endet mit folgender Ermahnung: „Merk dir´s, Narr und sei kein Kuckuck, der den Schwächeren aus dem Nest wirft“.

Es folgten Reiseberichte usw. z. B. aus dem Heiligen Land und zum Schluss eine Rubrik "Zur Weltlage", in der der Verfasser regionale und weltpolitische Ereignisse geistlich beurteilte und kommentierte. Hier findet man Rettungsaktionen in den Bergen, eine Schlangenjagd im Berner Jura, Berichte aus dem Berliner Reichstag, Kommentare zu Kriegen des Britischen Empire usw.

Stil

Alles war geschrieben mit Schlachters unnachahmlicher Art: mit spitzer geistlicher Feder und einem leichten Sarkasmus.

Einfluss

Für das bäuerliche Umfeld Berns und die Heiligungsbewegung bzw. die Evangelische Gesellschaft war es eine wichtige Zeitschrift. Schlachter konnte seinen Leser nicht nur geistliche Inhalte vermitteln, sondern auch ein gutes Stück Allgemeinbildung und zeitgeschichtlichen Weitblick.

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Brosamen von des Herrn Tisch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Brosamen von des Herrn Tisch verfügbar.

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