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Letzte Änderung für Artikel Zinnfigur: 16.02.2006 18:38

Zinnfigur

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Eine Zinnfigur ist eine Figur hergestellt unter Anderem aus den Materialien Zinn , Antimon , Wismut und gegebenenfalls Blei (siehe auch Zinnsoldat).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zinnfiguren findet man bereits im Altertum. Vielleicht wurde sie sogar schon bei den alten Griechen oder Römern hergestellt.

Zinnfiguren
Zinnfiguren

Die älteste bekannte deutsche Zinnfigur stammt vom Anfang des 13. Jahrhunderts und wurde bei Magdeburg entdeckt. Zunächst wurden Zinnfiguren wahrscheinlich religiös als sogenannte "Pilgerzeichen" verwendet.

Ab etwa 1550 erhielt die Zinnfigur einen immer größeren Raum im gesellschaftlichen Leben.

Nürnberg, und später auch Fürth, war das wichtigste Zentrum in Deutschland, von dem diese Entwicklung ausging.

Ab Mitte des 18. Jahrhunderts trat die Zinnfigur ihren Siegeszug in die deutschen (und ausländischen) Kinderzimmer an, der erst durch den I. Weltkrieg ein abruptes Ende fand.

Der standhafte Zinnsoldat
Der standhafte Zinnsoldat

Zinnfiguren gibt es als vollplastische, halbplastische und als Flachfiguren in allen Größen und Maßstäben.

Bei den Flachfiguren ist die gängigste Größe 28 mm Augenhöhe; sie wird „Nürnberger Größe“ genannt.

Zinnfiguren waren zunächst „Lernspielzeug“, mit denen Kindern die „große weite Welt“ oder die geschlechtsspezifische Rolle von Mann und Frau näher gebracht werden sollte. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts gewannen die Zinnsoldaten eine immer größere Bedeutung und drängten die anderen Spielmöglichkeiten an den Rand. Lediglich Zinnschmuck (beispielsweise für Weihnachten) hatte noch eine größere Bedeutung.

Weltmarktführer war ab Mitte des 19. Jahrhunderts die Nürnberger Offizin Heinrichsen, die auch heute noch besteht.

Ab etwa 1920 erhielt das Spielzeug „Zinnfigur“ eine neue Rolle. Die Figuren wurden realistischer gestaltet und Erwachsene begannen „kulturhistorische Zinnfiguren“ zu sammeln. Damit sollte jetzt die deutsche und internationale Geschichte möglichst exakt dargestellt und der jeweiligen Generation verdeutlicht werden.

Bekannte Autoren wie Ringelnatz oder Hans Christian Andersen (»Der standhafte Zinnsoldat«) setzten der Zinnfigur literarische Denkmäler.

Zinnfiguren heute

Heute gibt es Zinnfiguren aus allen Bereichen der darstellenden Kunst, von der historischen Figur über Fantasy/Science Fiction bis zum Weihnachtsbaumschmuck. Die historischen Themen reichen von den Dinosauriern über Napoleon bis zur Mondlandung.

Alle zwei Jahre (in Jahren mit ungerader Jahreszahl) findet in Kulmbach die Internationale Zinnfigurenbörse statt, bei der sich Sammler und Anbieter aus aller Welt treffen. Dort befindet sich auf der Plassenburg das Deutsche Zinnfigurenmuseum. Ein weiteres deutsches Zinnfigurenmuseum kann in Goslar besucht werden.

Zinnfiguren werden immer häufiger von hervorragenden Künstlern entworfen, modeliert/graviert und bemalt, sodass sie einen großen Wert darstellen können. Es gibt vollplastische und flache Figuren in allen gießbaren Größen.

Ein Großteil der deutschen Zinnfigurensammler ist in der „Klio, Deutsche Gesellschaft der Freunde und Sammler kulturhistorischer Zinnfiguren e. V.“ organisiert. Dieser Gesellschaft sind mittlerweile auch eine große Anzahl ausländischer Sammler beigetreten.

Herstellung

Zunächst reift beim Interessenten der Wunsch nach einer bestimmten Figur. Wenn es diese Figur zu kaufen gibt, ist das kein Problem. Sollte das Gewünschte noch nicht existieren, sucht man sich entsprechende Vorlagen, die als Modell dienen können.

Der sogenannte Herausgeber beauftragt dann einen Zeichner, entsprechende Vorlagezeichnungen zu erstellen.

Beispiel einer Schiefergußform (Z Breyer, G Rieger)
Beispiel einer Schiefergußform (Z Breyer, G Rieger)
Danach erhält ein Graveur den Auftrag eine entsprechende Form aus Schiefer, Messing, Aluminium oder Silikon zu gravieren, bzw. zu schneiden. Als Gußmaterial kommt eine Mischung aus den Metallen Zinn, Blei, Antimon und ggf. Wismut zur Anwendung. Dabei stellen Zinn und Blei die Hauptanteile, während der Anteil an Antimon nur zwischen 2% und 7% liegt. Die genauen Gewichtsanteile sind wohlgehütetes Geheimnis der Hersteller.

Nach dem Guß wird die Figur verputzt / gesäubert.

Wenn der Sammler jetzt die entsprechenden Vorlagen hat, kann er die Figuren bemalen. Am gebräuchlichsten sind Acryl- und (Künstler-)ölfarben.

Sind die Figuren dann fertig, kann man seine Schätze im Wohnzimmerschrank, in der Vitrine oder bei Ausstellungen einzeln oder in einem sogenannten Diorama präsentieren. Als Zimmerschmuck findet Zinn beispielsweise an der Wand, am Fenster oder am Weihnachtsbaum Verwendung.

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Zinnfigur aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Zinnfigur verfügbar.

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