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Letzte Änderung für Artikel Bachkanal: 18.01.2006 21:57

Bachkanal

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Bachkanal ist ein Fachbegriff aus dem Wasserbau und bezeichnet einen eingewölbten Wasserlauf, dessen Quellwasser zur Spülung und Abfuhr von Fäkal - und Regenwasser herangezogen wird.

Geschichte

Die Idee, Bachläufe zur Spülung von Kanälen zu verwenden und durch die Verbauung einen adäquaten Hochwasserschutz zu errichten, hatten schon die griechischen Ingenieure. So entstand das spätere Kanalsystem in Athen um einen eingewölbten Bach, den Eridanus . Auch für die Entwicklung Roms spielte die Nutzung von Bachkanälen eine wichtige Rolle. So wurde eine Entwässerungsanlage, die in den Tiber mündete, im Lauf der Zeit auch zur Abfuhr von menschlichen und tierischen Fäkalien genutzt. Das Wachstum Roms bewirkte schließlich, dass immer mehr Kanäle an die Vorflut angeschlossen wurden, und der Bachkanal zum größten römischen Sammelkanal (Cloaca Maxima) wurde.

In der Regel beginnt die Umwandlung eines Baches in einen Bachkanal durch die Verbauung der Ufer. Danach wird der Wasserlauf parallel zur Stadtentwicklung zunächst teilweise, später vollständig eingewölbt und zur Ableitung von Fäkalwässern herangezogen.

Bachkanäle am Beispiel Wiens

Einlaufbauwerk zum Bachkanal der Als an der Mündung Als/Parkbach
Einlaufbauwerk zum Bachkanal der Als an der Mündung Als/Parkbach

Auch im heutigen Wien spielen die Bachkanäle eine wichtige Rolle zur Abwasserbeseitigung. Schon das römische Heerlager Vindobona nutzte Bäche zur Abwasserentsorgung, die wahrscheinlich rasch verbaut wurden. Bereits im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts war das Stadtgebiet Wiens nahezu zur Gänze kanalisiert. Die Vororte und Vorstädte nutzten jedoch die angrenzenden Bäche und Wasserläufe zur Ableitung von Unrat und Fäkalien. Durch die immer größere Bebauungsdichte und die Nutzung des Quellwassers als Trink- und Nutzwasser konnten die Wasserläufe die wachsenden Fäkalmengen nicht mehr adäquat abtransportieren. Zudem führte Starkregen insbesondere im Frühling zu teilweise verheerenden Hochwasserkatastrophen. Die angespülten Abfälle, teilweise auch Tier kadaver lösten daraufhin oftmals Epidemien , unter anderem die Pest aus.

Trotz der steigenden sanitären und gesundheitlichen Probleme bedurfte es einer Katastrophe für eine Behebung der Missstände. Diese trat im Februar 1830 durch einen großen Eisstoß ein, der die Donau überschwemmte, und in der Folge die Zuflüsse rückstaute und über die Ufer treten ließ. Resultat war eine verheerende Choleraepidemie , die 2.000 Menschen das Leben kostete. Noch in den 30er Jahren wurde daraufhin mit dem Bau zweier parallel zur Wien verlaufenden Sammelkanälen begonnen. Zusätzlich begann nun die Kanalisierung der verjauchten Wasserläufe innerhalb des Linienwalls. So wurde zunächst ab 1837 der Ottakringer Bach verbaut, 1840 bis 1845 folgte die Als , 1848 der Währinger Bach . Mit der Ableitung des Döblinger Baches endete die erste Ausbaustufe 1850. Die Verbauung endete in der Regel jedoch am Linienwall, die umliegenden Gemeinden konnten derartige Bauprojekte nicht finanzieren. Dies änderte sich erst nach der Eingemeindung der Vororte, die 1890 beschlossen wurde. Erneut wurde ein gewaltiges Kanalisierungsprojekt in den nun neuen Stadtteilen durchgeführt. 1891 bis 1903 wurden 17 Millionen Kronen in den Ausbau von Entwässerungsanlagen investiert. Die Bäche der Vororte wurden in Bachkanäle bzw. Hauptsammelkanäle umgewandelt. Betroffen davon waren im Einzugsgebiet des Donaukanals insbesondere der Krottenbach , Nesselbach, Arbesbach, Dornbach sowie die noch offenen Teile von Als und Währinger Bach. Im Einzugsbereich der Wien waren dies wiederum Lainzer, Ameis- und Ottakringer Bach. Bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde die Verbauung der Bäche immer weiter zur Stadtgrenze ausgedehnt.

Wikipedia

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