fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Gesäuse: 29.01.2006 21:25

Gesäuse

Wechseln zu: Navigation, Suche

Das Gesäuse bildet mit schroffen Kalkgipfeln und dem Durchbruchstal der Enns den nordöstlichen Teil der Ennstaler Alpen.

Blick über die Gemeinde Weng auf die Hochtorgruppe (Gesäuse-Eingang)
Blick über die Gemeinde Weng auf die Hochtorgruppe (Gesäuse-Eingang)

Inhaltsverzeichnis

Topografie und benachbarte Gebirge

Das Gebiet des Gesäuses wird regional - aber auch in der Literatur - sehr unterschiedlich eingegrenzt. In den meisten Bergführern werden die Haller Mauern dazugerechnet. Häufig werden auch die südlich angrenzenden Eisenerzer Alpen einbezogen. Gesäuse, Haller Mauern und Eisenerzer Alpen bilden zusammen die Gebirgsregion der Ennstaler Alpen. Streng genommen bezeichnet das Gesäuse lediglich das 16 km lange Durchbruchtal der Enns zwischen Admont und Hieflau und die Seitentäler von Radmer und Johnsbach . Die Enns überwindet innerhalb dieser kurzen Strecke ein Gefälle von über 150 Meter. Das wildschäumende, schnell dahinsausende Wildwasser gab diesem hochalpinen Abschnitt seinen Namen. Zu beiden Seiten des Flusses ragen die senkrechten Kalkberge über das Tal und bilden die berühmten Kletterwände des Gesäuses. Nördlich der Enns bestimmen die Berge der Buchsteingruppe die Landschaft. Südlich des Flusses erheben sich die Gipfel der Admonter Reichensteingruppe, der Hochtorgruppe und der Zinödl-Lugauer-Gruppe. Im Nordwesten trennt der Buchauer Sattel die Haller Mauern vom Großen Buchstein. Im Norden der Gesäuseberge treffen das Reichraminger Hintergebirge und die Ybbstaler Alpen aufeinander, getrennt von der zur Donau hin abfließenden Enns. Im Osten grenzt das Gesäuse an die bewaldeten westlichen Ausläufer des Hochschwabs und an die Eisenerzer Alpen. Ebenso begrenzt im Süden der Hauptkamm der Eisenerzer Alpen das Gesäuse und trennt es vom Palten- und Liesingtal .

Die Gebirgsgruppen des Gesäuses

Die Buchsteingruppe

Blick vom Haindlkar auf die Buchsteingruppe
Blick vom Haindlkar auf die Buchsteingruppe

Bis 1700 m ragen die Berge der Buchsteingruppe nördlich der Enns empor. Im westlichen Teil der Gruppe bieten markante Felsbänder aus griffigem Dachseinkalk hervorragende Kletterwände für jeden Anspruch. Höchster und westlichster Berg ist der Große Buchstein (2224 m). Vom Buchsteinhaus wird der Gipfel häufig von erfahrenen Bergwanderern über den Normalweg bestiegen. Jenseits der Enns bieten die senkrecht aufragenden Nordwände der Hochtorgruppe einen beeindruckenden Anblick. Bis zur Tieflimauer (1820 m) ist der Gratverlauf ausgesetzt und erfordert deshalb vom Wanderer grundlegende Kletterfahrung, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Nordöstlich vom Großen Buchstein befindet sich der 1990 m hohe Kleine Buchstein , dessen Gipfel lange Zeit als unersteigbar galt. Im östlichen Teil der Buchsteingruppe liegt malerisch am Fuße des 2035 m hohen Tamischbachturm die Ennstaler Hütte . Sie ist die älteste Schutzhütte in den Ennstaler Alpen. Der markante Tamischbachturm ist auch von weniger erfahrenen Bergwanderern leicht zu ersteigen und bietet ein umfangreiches Panorama.

Die Hochtorgruppe

Die Wallfahrtskirche Frauenberg vor den Wänden der Hochtorgruppe
Die Wallfahrtskirche Frauenberg vor den Wänden der Hochtorgruppe
Die Hochtorgruppe ragt mit ihren bis 1000 m senkrecht ansteigenden Kalkwänden imposant aus dem Ennstal empor. Die berüchtigten Nordwände bieten Klettertouren aller Schwierigkeitsgrade . Viele Bergsteiger verloren in diesen Wänden ihr Leben. Die Hochtorgruppe ist die beliebteste und meistbesuchte Kletterregion der Ennstaler Alpen. Sämtliche Anstiege auf die Gipfel, auch über die Normalwege, erfordern vom Bergwanderer Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Markante gesicherte Einstiege aus dem Ennstal über den Wasserfallweg, durch das Haindlkar und über den historischen Peternpfad zeugen seit über 100 Jahren von der Beliebtheit dieser Bergsteigerregion. Im Westen, direkt unter den Nordwänden, ist die traditionsreiche Haindlkarhütte Stützpunkt für Wander- und Klettertouren aus dem Haindlkar. Im Osten befindet sich unterhalb des Hochtors die Heßhütte . Sie ist Ausgangspunkt zur Ersteigung des Hochzinödl und aller Hochtorgipfel. Im Gradverlauf von Ost nach West ist die Planspitze (2117 m) mit ihrer bis 780 m hohen, teils überhängenden Kletterwand der erste markante Gipfel der Gruppe. Nach den beiden Peternschartenköpfen folgt die 2152 m hohe Roßkuppe . Hauptgipfel und höchster Berg der gesamten Ennstaler Alpen ist das 2369 m hohe Hochtor. Der Berg bricht nach allen Seiten mit steilen Wänden ab. Über den Haindlkarturm (2238 m) schließt der Grad im Westen mit dem besonders schönen und wuchtigen Gipfel des 2335 m hohen Großen Ödstein ab.

Die Admonter Reichensteingruppe

Blick aus den Haller Mauern auf die Admonter Reichensteingruppe
Blick aus den Haller Mauern auf die Admonter Reichensteingruppe

Die Admonter Reichensteingruppe hat für Bergwanderer und Bergsteiger eine ähnlich große Bedeutung wie die Hochtorgruppe. Südlich der Enns erhebt sich die Reichensteingruppe vom Gesäuseeingang bis zur Marktgemeinde Admont. Getrennt wird sie von der Hochtorgruppe durch das wildromantische Johnsbachtal . Östlichster und höchster Gipfel der Gruppe ist der 2251 m hohe, formschöne Admonter Reichenstein . Auch auf seinen Gipfel führt kein Weg, der leicht zu begehen ist. Stützpunkt des Berges ist die südlich auf der Treffner Alm gelegene Mödlinger Hütte. Durch die Wildscharte getrennt folgt der Gipfel des 2247 m hohen Sparafeld . Nach Süden hin fallen die Wände der beiden Berge markant und wildromantisch zur Flitzenalm ab. Ein besonders beliebter Kletterberg ist der 2196 m hohe Kalbling . Hauptgründe hierfür sind der einfache Zugang über die Oberst-Klinke-Hütte und die berühmten Kletterrouten der West- und Südwand. Über seinen Normalweg ist der Gipfel des Kalbling auch relativ leicht von erfahrenen Bergwanderern zu ersteigen. Im Westen schließt der 2011 m hohe Kreuzkogel die Admonter Reichensteingruppe ab. Zu Füßen dieses Gipfels liegt die Marktgemeinde Admont. Der Übergang vom Kreuzkogel zum Kalbling über den aussichtsreichen Riffelgrat sollte nur von erfahrenen Bergwanderern begangen werden.

Die Lugauer-Zinödl-Gruppe

Blick von Osten auf den Lugauer-Ost-Gipfel
Blick von Osten auf den Lugauer-Ost-Gipfel

Südöstlich der Hochtorgruppe ist die Lugauer-Zinödl-Gruppe vorgelagert. Von der Hesshütte ist der aussichtsreiche Gipfel des Hochzinödl (2191 m) leicht erreichbar. Die nach Südosten 600 m steil abfallenden Schrofenwände bieten interessante Kletterrouten. Die Besteigung der isoliert aus dem Radmertal aufragenden Doppelgipfel des Lugauer (2217 m) erfordert Schwindelfreiheit und Trittsicherheit und ist aus allen Richtungen sehr zeitintensiv. Aus östlicher Richtung wirkt der Lugauer besonders markant, was ihm bei den Einheimischen etwas überspitzt die Bezeichnung Steirisches Matterhorn eingebracht hat. Die Rundsicht vom Lugauer ist hervorragend.

Geologie

Geschichte

Im Johnsbachtal gibt es Kupfervorkommen , die bereits im 15. Jahrhundert v. Chr. ausgebeutet wurden, wie Schlackenfunde belegen. Im späten Mittelalter erfolgte die erste Nutzung von Almen und der Beginn der Holzfällertätigkeit in diesem Bereich. Weite Teile standen damals im Besitz des Benediktinerstiftes Admont (gegründet 1074 ). Die touristische Erschließung begann mit Eröffnung der Kronprinz-Rudolfsbahn ( 1872 ), die durch das Gesäuse führt. Als "Entdecker" gilt der Wiener Bergpionier Heinrich Heß , der viele Erstbesteigungen durchführte (z. B. Hochtor, 1877 ). Er ist auch Autor des ersten Gesäuseführers, welcher als Prototyp für diese Art von Literatur gilt. Nach dem Gesäusepionier ist die Heßhütte benannt, der wichtigste Stützpunkt für Bergsteiger im Hochtorgebiet. In den 1920er -Jahren erfolgte die Erschließung zahlreicher Kletterrouten in den Nordwänden der Hochtorgruppe, am Admonter Reichenstein und am Buchstein.

Industrie und Wirtschaft

Bedeutende Talorte und kulturelle Sehenswürdigkeiten

Der Bahnhof von Gsatterboden mit der Admonter Reichensteingruppe
Der Bahnhof von Gsatterboden mit der Admonter Reichensteingruppe

Neben der Landschaft und den Bergen ist das Stift Admont ein weiterer Anziehungspunkt für Touristen. Es bietet den größten klösterlichen Bibliothekssaal der Welt mit einer umfangreichen Büchersammlung, eine sehenswerte Stiftskirche, aber auch zeitgenössische Kunst und eine naturhistorische Sammlung. Über Admont erhebt sich das Schloss Röthelstein, ein ehemaliger Sommersitz der Admonter Äbte. Das Schloss wurde zu einer der schönsten Jugendherbergen Österreichs ausgebaut. Die Pfarrkirchen in den Ortsteilen Weng und Hall sind ebenfalls sehenswert. Einige Kilometer weiter westlich bestimmt die mächtige Wallfahrtskirche Frauenberg das Landschaftsbild, mit einem eindrucksvollen Panorama zu den Haller Mauern und den Kalkwänden der westlichen Gesäuseberge. Die barocke Innenausstattung ist ein Werk des Bildhauers Josef Stammel . Über den Buchauer Sattel (850 m) führt die Straße nach Sankt Gallen mit einer schönen Pfarrkirche und der Ruine Gallenstein, einer ehemaligen Fluchtburg der Admonter Äbte. Das Sträßchen nach Großreifling führt vorbei am malerischen Schloss Kassegg. In Großreifling ist das Österreichische Forstmuseum Silvanum beheimatet. Hieflau ist eine alte Eisenwerksiedlung an der Mündung des Erzbachs in die Enns. Früher benötigten die Einwohner viel Holz zur Eisenverhüttung in den Schmelzöfen. Dieses Holz wurde durch die Gesäuseschlucht getriftet und durch einen riesigen Holzrechen in Hieflau aufgefangen. Reste dieses Holzfangrechens aus dem frühen 16. Jahrhundert sind noch zu bewundern. Weitere Sehenswürdigkeiten: die Pfarrkirche, das Heimatmuseum und Gebäude der ehemaligen Bergbaugesellschaft. Der einzige Ort im Durchbruchstal des Gesäuses ist Gstatterboden . Er ist Ausgangspunkt für Wanderungen auf alle Gesäuseberge beiderseits der Enns. Zwei Seitentäler südlich der Enns sind besonders beachtenswert. Die Gemeinde Radmer im Radmertal besteht aus den Ortsteilen Radmer an der Stube und Radmer an der Hasel. Radmer an der Stube hat eine sehr schöne Wallfahrtskirche. Radmer an der Hasel ist Ausgangspunkt für eine Besteigung des Lugauers und für Touren in die Eisenerzer Alpen. Im Johnsbachtal liegt das schöne Bergdorf Johnsbach , touristisch ein Hauptort des Gesäuses. Die kleine Bergkirche ist von einem berühmten Bergsteigerfriedhof umgeben. Die Inschriften auf den Kreuzen und Grabsteinen zeugen vom Schicksal der Bergsteiger, die in den Bergen des Gesäuses ihr Leben gelassen haben. Direkt vom Friedhof bietet sich ein überwältigender Blick auf die bizarren Felswände des Großen Ödsteins, dessen Zacken und Türme im Kirchengrat fast bis an die Friedhofsmauer reichen. Bei Wanderungen über die Mödlinger Hütte und über die Heßhütte können die meisten Gesäuseberge erreicht werden.

Sport, Freizeit und Tourismus

Bergsport

Heute beanspruchen auch die Sportkletterer das Gebiet für sich, weil es anspruchsvolle Felswände mit leichtem Zugang bietet.

Wassersport

Freizeit und Tourismus

Die Natur im Gesäuse

Der Nationalpark

Der größte Teil des Gesäuses wurde im Jahr 2002 zum Nationalpark Gesäuse erklärt. Es ist damit der jüngste von zur Zeit sechs österreichischen Nationalparks .

Die Fauna und Flora

In freier Wildbahn können etwa 90 Brutvogelarten, Murmeltiere, Gämsen, Rehe und Hirsche beobachtet werden. Außerdem gibt es rund 50 Orchideenarten.

Hütten

Die Mödlinger Hütte mit Sparafeld und Admonter Reichenstein
Die Mödlinger Hütte mit Sparafeld und Admonter Reichenstein
  • Admonter Haus (1723 m): am Grabnertörl in den Haller Mauern
  • Bosruckhütte (1043 m): an der Nordflanke des Bosruck, westlich der Haller Mauern
  • Ennstaler Hütte (1544 m): am Sattel des Tamischbachturms in den Gesäusebergen
  • Goferhütte (978 m): am nördlichen Absturz des Admonter Reichensteins, Selbstversorgerhütte
  • Haindlkarhütte (1121 m): im Haindlkar am Fuß des Hochtors
  • Heßhütte (1699 m): im Ennseck, östlich vom Hochtor
  • Mödlinger Hütte (1523 m): auf der Treffner Alm südlich des Admonter Reichensteins
  • Oberst-Klinke-Hütte (1486 m): am Kalblinggatterl-Sattel südlich vom Admonter Kalbling

Literatur

  • Auferbauer, Günter und Luise: Gesäuse mit Eisenerzer Alpen, Wanderführer, Bergverlag Rother, Ottobrunn 2001, ISBN 3-7633-4213-3
  • End Willi: Ennstaler Alpen - Gesäuseberge, Alpenvereinsführer, Bergverlag Rudolf Rother, München 1988, ISBN 3-7633-1248-X
  • Kren, Ernst: Gesäuse, Steirische Verlagsgesellschaft, Graz 2002, ISBN 3-85489-081-8
  • Walter, Hubert: Gesäuse mit Admont, Gebiets- und Auswahlführer, Bergverlag Rudolf Rother, München 1989, ISBN 3-7633-3248-0
  • Wolf, Hubert; Josef Hasitschka: Nationalpark Gesäuse, Styria, Graz 2002, ISBN 3-222-12997-5

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gesäuse aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Gesäuse verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de