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Letzte Änderung für Artikel Domitian von Millstatt: 16.02.2006 23:45

Domitian von Millstatt

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Domitian († um 802?) ist ein legendärer Herzog von Karantanien zur Zeit Karls des Großen.

Darstellung des Domitian (Fresko von 1429 in der Stiftskirche Millstatt)
Darstellung des Domitian (Fresko von 1429 in der Stiftskirche Millstatt)

Domitian soll Nachfolger des dritten christlichen Herzogs von Karantanien , Valhun († um 785), gewesen sein. In der Conversio Bagoariorum et Carantanorum wird er allerdings nicht erwähnt, die Valhun nachfolgenden Herzöge hießen laut dieser Chronik Pribislaw, Semika, Stojmir und Etgar. 1907 veröffentlichte der Historiker Robert Eisler eine Abhandlung unter dem Titel „Die Legende vom heiligen Karantanerherzog Domitianus“, in der er zu dem Schluss kommt, Domitian sei eine Erfindung der Benediktinermönche des Stifts Millstatt. Vielfach wurde diese Meinung übernommen, andere Historiker sind der Ansicht, Domitian habe gelebt und bei der Geschichte um die Entstehung Millstatts handle es sich um eine Legende, die auf wahren Begebenheiten beruhe.

Die Legende von der Entstehung Millstatts

Der Legende nach war der Millstätter See im 8. Jahrhundert bedeutend größer als heute, er reichte bis zum Kalvarienberg bei Millstatt sowie bis zum Glanz bei Döbriach. Auf dem Hochgosch, dem bewaldeten Seerücken gegenüber der heutigen Stadt Millstatt, stand der Sage nach eine Burg, auf der Domitian, der heidnische Herzog von Karantanien, lebte. Domitian hatte einen Sohn, der trotz Verbots durch den Vater bei stürmischem Wetter mit einem Boot auf den See hinausruderte.

Als der Sohn am nächsten Morgen nicht heimgekommen war und der Herzog auf dem See ein umgekipptes Boot sah, befahl er den Bauern, das Wasser des Sees abzuleiten, bis der Körper des Sohns gefunden werde, um an dieser Stelle eine Kirche zu bauen, wo er sich selbst zum Christentum bekehren wolle. Im Westen des Sees wurde ein Hügel abgetragen, der den See von der Lieser trennte, wodurch der Wasserspiegel sank, so dass man nach einigen Tagen den toten Sohn fand.

Domitian ließ sich daraufhin taufen und vor dem Grab seines Sohnes eine christliche Kirche bauen. Des weiteren ließ er tausend heidnische Götzenstatuen („mille statuae“) einsammeln und in den See werfen. Um diese Kirche herum entstand nach und nach das heutige Millstatt, das seinen Namen dieser Legende verdanken soll.

Domitiankapelle und Domitiandenkmal

Domitian soll in der von ihm gebauten Kapelle bestattet sein, die heute neben der Millstätter Stiftskirche steht, und in der ein Grabmal und einige Reliquien zu sehen sind. Die Grabtafel hat die Inschrift

† HIC QVIESCIT DOMITIANVS DUX QVI CAROLI IMP
TEMPORIBUS PAGANITATEM DEVICIT POPVLVM
AD FIDEM CONVERTIT
(etwa: Hier ruht Herzog Domitian, der zur Zeit Kaiser Karls das Heidentum bezwang und das Volk zum Glauben bekehrte.)

Ihm zu Ehren wird hier jährlich am 5. Februar eine Andacht gehalten.

Auf einer Plattform im See vor dem Schillerpark in Millstatt steht eine 4,20 m hohe Plastik des italienischen Bildhauers Giorgio Igne . Sie stellt den eine Statue in den See werfenden Domitian dar.

Literatur

  • Robert Eisler: Die Legende vom heiligen Karantanerherzog Domitianus. In: Mitteilungen des Instituts fĂĽr österreichische Geschichtsforschung 28, Innsbruck 1907
  • Hans-Dietrich Kahl: Der Millstätter Domitian. Abklopfen einer problematischen KlosterĂĽberlieferung zur Missionierung der Alpenslawen Oberkärntens, Thorbecke, Stuttgart 1999, ISBN 3799567569
  • Franz Nikolasch:
    • Domitian von Millstatt – eine Erfindung des 12. Jahrhunderts? In: Carinthia I (180), Klagenfurt 1990
    • Domitian von Millstatt – Erfindung oder Wirklichkeit? In: Carinthia I (191), S. 103–141, Klagenfurt 2001
    • Die römischen Akten zur Kultanerkennung des Domitian von Millstatt. In: Carinthia I (194), S. 321–366, Klagenfurt 2004

Weblinks

Wikipedia

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