Queichtalbahn
Die Queichtalbahn ist eine Eisenbahnstrecke im Bundesland Rheinland-Pfalz von Landau in der Pfalz nach Pirmasens. Während sie früher Teil einer überregionalen Magistrale war und somit auch dem Fernverkehr diente, wird die Strecke heute aussschließlich vom Nahverkehr verwendet.
Ihren Namen erhielt sie von der Queich, einem Fluss, dessen Lauf sie aufwärts von Landau bis Hauenstein folgt. Im Bahnhof Hinterweidenthal Ost zweigt die Wieslauterbahn nach Bundenthal-Rumbach ab.
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Geschichte
1875 - 1900
Am 12. September 1875 wurde der Streckenabschnitt Landau - Annweiler eröffnet, der Abschnitt Annweiler - Zweibrücken folgte am 25. November 1875 . Zeitgleich wurde die insgesamt 6,9 Kilometer lange Stichstrecke Biebermühle (heute: Pirmasens Nord) - Pirmasens eröffnet. Die Strecke wurde als unmittelbare Fortsetzung der Unteren Queichtalbahn Germersheim - Landau gebaut, was an der einheitlichen Kilometrierung der beiden Strecken erkennbar ist.
Ab September 1887 war die Strecke durchgängig zweigleisig befahrbar.
Auf dem zunächst als Stichstrecke eröffneten Abschnitt Biebermühle - Pirmasens verkehrten wegen der starken Steigungen zunächst Zahnrad -Lokomotiven.
Nachdem 1890 auch eine Eisenbahnverbindung von Zweibrücken nach Saarbrücken hergestellt worden war, verkehrten auf der Queichtalbahn ab Mai desselben Jahres Fernzüge der Relation München - Stuttgart - Bruchsal - Germersheim - Landau - Biebermühle (heute Pirmasens Nord) - Zweibrücken - Rohrbach (Saar) - St. Ingbert - Saarbrücken, die heute zwischen Germersheim und Landau stillgelegt ist (siehe auch Bruhrainbahn und Schwarzbachtalbahn (Pfalz) ).
1900 - 1985
1911 wurde die von der Queichtalbahn abzweigende Wieslauterbahn Hinterweidenthal - Dahn - Bundenthal-Rumbach eröffnet. Fortan verkehrte auf dieser Strecke sonntags der sog. "Bundenthaler", der in Ludwigshafen am Rhein startete und über Teilstücke der Pfälzischen Ludwigsbahn (Abschnitt Ludwigshafen - Neustadt an der Weinstraße) und der Maximiliansbahn (Neustadt - Landau) verkehrte und von Landau bis Hinterweidenthal auch die Queichtalbahnstrecke benutzte.
Als Folge der deutschen Niederlage im Zweiten Weltkrieg wurde zwischen 1945 und 1950 allerdings das zweite Gleis der Queichtalbahn durch die Besatzungsmächte schrittweise wieder demontiert. Noch heute ist die Lage des zurückgebauten Gleises auf weiten Teilen der Strecke sichtbar.
Außerdem erhielten Landau und Pirmasens neue Bahnhofsgebäude, da die Vorgängerbauten im Krieg sehr stark beschädigt worden waren.
1975 wurde das hundertjährige Jubiläum der Strecke Landau - Annweiler - Zweibrücken - Saarbrücken mit Dampfzügen gefeiert.
Am 30. Mai 1976 wurde der "Bundenthaler" allerdings eingestellt, nachdem auf der Wieslauterbahn der übrige Personenverkehr bereits zehn Jahre zuvor aufgegeben worden war.
Ab 1981 wurden die Bahnhöfe Rodalben, Hauenstein, Rinnthal und Landau West schrittweise zu Haltepunkten herabgestuft. Der Bahnhof Albersweiler wurde aufgegeben; der gleichnamige Ort erhielt stattdessen einen günstiger gelegenen Haltepunkt.
1985 - 1994
Ab 31. Mai 1985 wurden im Zwei-Stunden-Takt Schnell- bzw. Eilzüge über die Queichtalbahn von Saarbrücken über Karlsruhe und Stuttgart nach München geführt. In Landau machten diese Züge Kopf, um über die Maximiliansbahn den Weg in Richtung Karlsruhe und München zu nehmen. Ab 1988 fuhren die Schnellzüge nur noch bis Stuttgart, manchmal auch nur noch bis Karlsruhe. 1991 wurden diese Schnellzüge durch Regionalschnellbahnen (RSB) ersetzt, die nur bis Karlsruhe fuhren und mit Dieseltriebwagen der Baureihe 628 betrieben wurden. Im übrigen Nahverkehr waren zu diesem Zeitpunkt Schienenbusse sowie Wendezüge mit rot lackierten Diesellokomotiven der Baureihe 212 und grün lackierten vierachsigen Personenwagen im Einsatz. Ab Anfang der 1990er Jahre wurden beide Zugkombinationen allmählich ebenfalls durch Dieseltriebwagen der Baureihe 628 abgelöst, die auch heute das Betriebsgeschehen dominieren.
1993 gab es von seiten der Bundesbahndirektion Saarbrücken Pläne, den Streckenabschnitt Annweiler - Pirmasens stillzulegen.
1994 - 2000
1994 wurden auch die Regionalschnellbahnen eingestellt; somit verschwand die Strecke aus dem überregionalen Verkehrsnetz. Die Strecke Landau - Pirmasens Nord - Zweibrücken, oft auch "Südpfalzbahn" genannt, wurde somit endgültig zur Regionalbahn herabgestuft. Die Magistrale wurde dabei auch in zwei Teile zerschlagen: Der Abschnitt Pirmasens - Saarbrücken wurde fortan als Kursbuchstrecke 674 ("Schwarzbachtalbahn") aufgeführt und der Abschnitt Pirmasens - Landau als Kursbuchstrecke 675 ("Queichtalbahn"). Die Züge der Queichtalbahn machen seitdem in Pirmasens Nord Kopf und fahren anschließend zum Hauptbahnhof von Pirmasens. Zwei Jahre lang, bis 1996 , wurden die Züge der Queichtalbahn über die Maximiliansbahn bis nach Neustadt durchgebunden.
1997 wurde an Sonn- und Feiertagen der sog. "Rosengartenexpress" eingeführt, ein als Regionalexpress verkehrender Ausflugszug von Landau nach Zweibrücken. Aufgrund geringer Inanspruchnahme wurde sein Betrieb bereits zwei Jahre später wieder eingestellt. Der Name des Zuges bezog sich auf das Wahrzeichen der Stadt Zweibrücken, den Rosengarten.
Im September 2000 wurde das 125-jährige Jubiläum der Queichtalbahn mit Dampfzugfahrten der Ulmer Eisenbahnfreunde (UEF) gefeiert. Die Dampfzüge verkehrten dabei im Ring Landau - Pirmasens Nord - Kaiserslautern - Neustadt - Landau und fuhren dabei somit auch über Streckenabschnitte der Biebermühlbahn, der Pfälzischen Ludwigsbahn und der Maximiliansbahn.
2001 bis heute
In naher Zukunft ist eine gründliche Modernisierung der Queichtalbahn geplant. Dabei soll die Strecke ausgeschrieben werden. Außerdem sollen zahlreiche neue Haltepunkte (unter anderem in Landau, Annweiler, Hauenstein und Rodalben) entstehen, eventuell auch eine Regionalexpress-Verbindung von Landau nach Saarbrücken, die im Drei-Stunden-Takt verkehren soll. Die Modernisierungsmaßnahmen sollen 2010 abgeschlossen werden.
Betrieb
Fahrplan
Die Strecke wird von der Deutschen Bahn (DB) betrieben. Es kommen rot lackierte Dieseltriebwagen der Baureihe 628 zum Einsatz. Die Queichtalbahn wird im Stundentakt bedient. Im Kursbuch ist sie als KBS 675 verzeichnet.
Die Züge der Queichtalbahn verkehren in der Regel im Stundentakt (Rheinland-Pfalz-Takt) und bedienen mit Ausnahme von Hinterweidenthal Ost alle Unterwegshalte; am Abend gibt es zwischen Landau und Pirmasens Nord vereinzelt Taktverdichtungen.
In Pirmasens besteht Anschluss zur Biebermühlbahn sowie zur Strecke nach Saarbrücken. In Landau haben die Züge Anschluss an diejenigen der Maximiliansbahn. Der Bahnhof Hinterweidenthal Ost wird lediglich sonn- und feiertags bedient zum Umstieg auf die dort abzweigende Wieslauterbahn, die nur dann verkehrt. Der letzte Zug aus Bundenthal fährt direkt weiter über die Queichtalbahn und die Maximiliansbahn nach Neustadt.
Samstag morgens gibt es außerdem ein durchgehendes Zugpaar von Landau nach Saarbrücken.
Von Landau bis Rinnthal verläuft die Strecke innerhalb des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) und des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN), von Wilgartswiesen bis Pirmasens im Westpfalz Verkehrsverbund (WVV). Ab Mai 2006 soll der WVV auf die gesamte Strecke ausgedehnt werden. Ebenso soll schrittweise der VRN bald auf der gesamten Strecke gelten.
Güterverkehr
Der Güterverkehr wurde auf der Queichtalbahn immer weiter zurückgestuft. Seit 1998 findet er nicht mehr statt, was besonders an den zurückgebauten Bahnhöfen deutlich wird. Die Queichtalbahn dient somit heute ausschließlich dem Personenverkehr.
Allerdings gibt es noch Relikte, die auf den ehemaligen Güterverkehr hinweisen. So befindet sich beispielsweise zwischen Annweiler und Rinnthal auf Höhe von Sarnstall , einem Stadtteil von Annweiler, noch ein mittlerweile stillgelegtes Ladegleis. Auch in Landau West gab es einst umfangreiche Gütergleise, die allerdings komplett verschwunden sind und auf deren Trasse Parkplätze für eine nahe Tankstelle angelegt wurden.
Streckenverlauf
Die Queichtalbahn beginnt im Hauptbahnhof von Landau. Dort fahren die Züge meistens von Gleis 2, seltener auch von Gleis 1 am Hausbahnsteig ab. Nach der Ausfahrt aus dem Hauptbahnhof lässt sie die Maximiliansbahn Neustadt - Wissembourg /Karlsruhe links zurück und umfährt die Stadt Landau in einem großen Bogen, in der sie mit dem Haltepunkt Landau West und dem Bahnhof Godramstein noch zweimal hält. Zwischen Godramstein und Annweiler durchfährt sie das Weinbaugebiet der Pfalz, danach tritt sie in den Pfälzer Wald ein und folgt dem namensgebenden Fluss, der Queich, bis Hauenstein. Nach dem Bahnhof Hinterweidenthal Ost, der nur an Sonn- und Feiertagen bedient wird, zweigt die Wieslauterbahn nach Bundenthal-Rumbach ab. Anschließend passiert die Queichtalbahn Münchweiler an der Rodalb sowie Rodalben und durchquert dabei mehrere Tunnels. Am westlichen Rand des Pfälzer Waldes angekommen, erreicht sie den Eisenbahnknotenpunkt Pirmasens Nord, wo sie Kopf macht und anschließend im Sackbahnhof Pirmasens Hbf. endet.
Unterwegsbahnhöfe
Stationen und Hochbauten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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*Der Nullpunkt der Kilometrierung befindet sich auf der Rheinbrücke der Bruhrainbahn zwischen Rheinsheim und Germersheim.
Weblinks
- Fahrplan und weitere Informationen
- Infos zur Strecke (1)
- Infos zur Strecke (2)
- Infos zur Strecke (3)
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