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Letzte Änderung für Artikel Ulrich von Augsburg: 07.02.2006 22:49

Ulrich von Augsburg

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Der heilige Ulrich von Augsburg (in der Augsburger Bischofsliste als Ulrich I. geführt) (* 890 in Wittislingen oder Augsburg; † 4. Juli 973 in Augsburg) war von 923 bis 973 Bischof von Augsburg.

Meriten erwarb er sich durch die hervorragende Verteidigung der Stadt Augsburg zu Zeiten der Magyareneinfälle im 10. Jahrhundert. Am Sieg von König Otto I. über die Ungarn bei der Schlacht auf dem Lechfeld (8. bis 10. August 955) hatte er enormen Anteil. Bischof Ulrich band gegnerische Kräfte in Stadtnähe. Er ist der erste in einem Heiligsprechungsverfahren ( Kanonisierung ) bestätigte Heilige. Papst Johannes XV. verkündete das Ergebnis am 3. Februar 993 .

Inhaltsverzeichnis

Kirchengeschichtliche Zeitumstände

Ulrich übernahm das Bistum Augsburg durch Ernennung von König Heinrich I. im Jahr 923. Es litt damals schwer unter den häufigen Einfällen der Ungarn ins Reich. Wegen dieser permanenten Gefahr initiierte Ulrich den Bau eines schützenden Mauerrings anstelle vorhandener Palisaden um die Stadt. Seinen auch staatlichen Verpflichtungen als Bischof dem jeweiligen Herrscher gegenüber kam Ulrich vorbildlich nach. Er gehörte zu deren Beratern.

Leben

Ulrich war Sohn des alemannischen Gaugrafen Hupald von Dillingen und stammte somit aus dem Adelsgeschlecht der Hupaldinger. Sein Vater bereitete eine kirchliche Karriere für ihn vor und schickte ihn in die Abtei St. Gallen , wo Ulrich von 900 bis 908 studierte. Nach einem Intermezzo als Kämmerer seines Onkels, des Augsburger Bischofs Adalbero , zog er sich 909 nach dessen Tod auf die elterlichen Güter zurück. Fürsprachen beim König bewirkten, dass ihm 14 Jahre später das durch den Tod von Bischof Hiltine vakant gewordene Amt des Augsburger Bischofs anvertraut wurde. Am 28. Dezember 923 fand seine Bischofsweihe statt.

Ulrich führte eine starke Politik und stand bei den deutschen Kaisern Heinrich I. und Otto I. in hohem Ansehen. Er konnte sich gegen Herzog Arnulf durchsetzen, der damals das Recht auf Klösterweihung ins Weltliche übertragen wollte, und ließ Augsburg im Jahre 926 während der Ungarnkriege befestigen. Vor allem von Otto I. gilt er als enger Vertrauter, so ist Ulrich mindestens fünfzehnmal im Gefolge des Kaisers nachweisbar.

Er nahm seine seelsorgerischen und auch die staatlichen Aufgaben ernst und kurbelte die Missionsarbeit bei Klerus und Volk an. Er sorgte für Klöster und unterstützte die Armen. Auf die Gestaltung der Liturgie nahm er starken Einfluss.

Beim so genannten Liudolf-Aufstand ( 953 / 954 ) schlug Ulrich sich auf die Seite des Kaisers, obwohl damals ganz Schwaben , Franken und Bayern vom Kaiserreich abfielen. Später konnte er sogar zusammen mit dem Churer Bischof Hartbert einen Waffenstillstand zwischen Otto I. und dessen rebellischem Sohn Liudolf vermitteln.

Im August 955 erreichten die Ungarn , die damals durch ganz Südeuropa zogen, auch Augsburg. Sie belagerten die Stadt, scheiterten aber bei der Einnahme am Mauerring. Ulrich befehligte hoch zu Ross die Verteidiger. Die Ungarn hielten sich im Umland plündernd schadlos. So zerstörten sie auch die außerhalb der Stadt gelegene Kirche der heiligen Sankt Afra. Ulrich ließ die Kirche nach dem Ende der Kämpfe wieder aufbauen.

Daß Ulrich und die Augsburger es geschafft hatten, die überlegenen Angreifer erfolgreich abzuwehren, war für den triumphalen Sieg des herbeigeeilten Ottos am 10. August 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld über die Ungarn vermutlich eminent wichtig. Nach diesen Kämpfen stieg Ulrich endgültig in die obere Schichte der Mächtigen Deutschlands auf. Wohl wegen diesen Leistungen erhielt Ulrich vom Kaiser das Privileg der Münzprägung.

Um 958 stiftete er aus eigenen Mitteln einen Schrein aus Gold und Silber für Reliquien des Hl. Mauritius . Im Jahr 969 gründete er das Augsburger Kanonissenstift St. Stephan.

Ab 960 etwa begann Ulrich sich mehr und mehr zugunsten seiner geistlichen Aufgaben zurückzuziehen: 963 verlieh er die Verwaltung von Heeres- und Hofdienst an seinen Neffen Adalberto . Im folgenden widmete er sich ganz den spirituellen Aufgaben: Er pilgerte mindestens viermal nach Rom, von wo er aus auch diverse heilige Reliquien nach Augsburg überführen konnte. Ferner reiste er viel durch sein Bistum , predigte selbst, verlieh überall die Firmung etc. All das macht ihm beim Volk überaus beliebt.

971 ging Ulrich noch einen Schritt weiter und übertrug die Verwaltung des Bistums und alle weltlichen Aufgaben des Bischofs an Adalberto . Im September 972 scheiterte er mit dem Vorhaben, auch das Bischofsamt an sich auf jenen zu übertragen und sich ins Klosterleben zurückzuziehen, am Veto des Kaisers. Am 4. Juli 973 starb Ulrich in Augsburg und wurde in der wiederaufgebauten Augsburger Kirche St. Afra beigesetzt.

Schlussendlich schrieb Ulrich, der schon zu Lebzeiten der wohl beliebteste deutsche Kleriker war, auch nach seinem Tod Geschichte: Am 3. Februar 993 , keine zwanzig Jahre also nach seinem Tod, war Ulrich der erste, der vom Papst persönlich heilig gesprochen wurde. Zuvor wurde dieser Akt von den lokalen Kirchenstellen durchgeführt.

Die Erinnerung an sein asketisches Leben, seine Mildtätigkeit und Frömmigkeit führten schon bald darauf zu einer Verehrung als Heiliger im Volk, die sich über weite Teile in Europa verbreitete. Vor allem in Augsburg, aber auch sonst im süddeutschen Raum wurde sein Name als Vorname im späten Mittelalter höchst populär. 1575 schrieb Johann Fischart , dass die Augsburger alle Urli ("Ulrich") hießen.

Gedenktag

Am 4. Juli, seinem Todestag, wird des Heiligen gedacht.

Ulrich ist einer der drei Patrone der Stadt und des Bistums Augsburg.

Ulrich ist der Heilige der Reisenden, Wanderer, Fischer, Weber, Winzer und Sterbenden. Er wird angerufen bei schwerer Geburt, gegen Fieber, Körperschwäche, Tobsucht und Tollwut, Ratten- und Mäuseplagen, Wassergefahren und Überschwemmungen

Ikonografie

Ulrich wird mit dem Ornat eines Bischofs und einem Fisch dargestellt.

Die Legende erzählt, dass er einem Sendboten an einem Freitag ein Stück Braten von seiner Tafel als Wegzehrung für den Rückweg mitgegeben habe. Als der Bote seinem Herrn, dem Herzog von Bayern, den Frevel zum Freitagsgebot durch Vorzeigen des Fleischstückes beweisen wollte, war dieses in einen Fisch verwandelt.

Auch das so genannte Ulrichskreuz dient den Gläubigen zur Erkennung des Hl. Ulrich.

Redensart

Den heiligen Ulrich anrufen ist ein euphemistischer Ausdruck für sich erbrechen . Die Herkunft ist vermutlich lautmalerisch, vom Geräusch das ähnlich wie Ulrich klingt.

Gleichen Ursprungs sind vermutlich die Ulrichsbrote , die mit dreierlei Belag (Obatzter, Leberwurst und Bratwurstgehäck) versehen besonders gern zu Bockbier gereicht werden.

Literatur

Gerhard von Augsburg: Vita Sancti Uodalrici. Die älteste Lebensbeschreibung des heiligen Ulrich. Editiones Heidelbergenses 24. Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg, 1993. ISBN 3-8253-0018-8

Peter Rummel: Ulrich von Augsburg - Bischof, Reichsfürst, Heiliger. Sankt Ulrich Verlag Augsburg 1992. ISBN 3-929246-01-5

Siehe auch

  • Liste der Seligen und Heiligen
  • Heiligenkalender
  • Basilika St. Ulrich und Afra

Weblinks

Wikipedia

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