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Letzte Änderung für Artikel Tourismus in Entwicklungsländern: 03.01.2006 04:34

Tourismus in Entwicklungsländern

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Im Tourismus bietet sich den Entwicklungsländern in zunehmendem Maße ein neuer Geschäftszweig zur Überwindung des Elends, weil durch ihn große Mengen an Devisen erwirtschaftet werden können. Es entstehen jedoch ebenfalls viele Probleme durch ihn.

Inhaltsverzeichnis

Was Touristen anzieht

Osterinsel (Chile), Moais am Rano-Raraku
Osterinsel ( Chile ), Moais am Rano-Raraku

Die meisten Entwicklungsländer verfügen über ein besonders günstiges natürliches Potenzial für den Aufbau der Tourismusbranche , so währt eine Saison durch die Lage in tropischer und subtropischer Klimazone oft 365 Tage im Jahr. Hinzu kommt damit zusammenhängend die Andersartigkeit von Vegetation und Landschaftsbild (warme Küsten, unberührte Landschaften, Vulkanismus , Wüstenzonen , Hochgebirge, die Flora und Fauna der Nationalparks und die Artenvielfalt der tropischen Regenwälder ), welche den betroffenen Gebieten den von Touristen gewünschten Hauch von Exotik verleiht. Auch die vielfältigen Sportmöglichkeiten , wie Tauchen in Korallenriffen , Trekkingtouren im Nepal und besonders das Baden an den attraktiven Badestränden der „ Südsee “ wirken anziehend. So lasssen diese Länder eine vielfältige Nutzung durch Touristen zu. Die Palette reicht vom einfachen Badeurlaub über Safaris, Abenteuerurlaube , sportorientierte Reisen bis hin zu luxuriösen Kreuzfahrten.

Der geringe Entwicklungsstand wird von den Touristen oft als „exotische Unberührtheit“ wahrgenommen, was zwar nicht den Tatsachen entspricht, jedoch als Klischee gut vermarktet wird. Darüber hinaus ist eine Vielzahl der Reisenden an bekannten soziokulturellen Eigenarten ihrer Ziele interessiert, wie Reisterassen , Tempelanlagen , Basare oder historische Stätten, besonders dann, wenn die Gegenwartskultur als besonders exotisch empfunden wird und gute Fotomotive liefert.

Ein weiterer Faktor ist das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis und der hohe Wert westlicher Währungen in den Entwicklungsländern.

Dennoch müssen weitere Voraussetzungen für den Tourismus geschaffen werden. Die sind vor allem der Ausbau der Infrastruktur , besonders der Verkehrsinfrastruktur . Tourismusziele müssen über mindestens einen Flughafen , ein gutes, wetterbeständiges Straßennetz , angemessene öffentliche Verkehrsmittel und eine äußerst verlässliche Energie - und Wasserversorgung verfügen. Auch müssen Hotelanlagen, Restaurants , Unterhaltungsindustrie , Geschäfte (z.B. Souvenierläden ) und Besichtigungstouren angeboten werden. Dabei ist in den Hotels und den Restaurants geschultes Personal, mit guten Fremdsprachenkentnissen , von großer Bedeutung. Letztlich kann der Tourismus nur in den Gebieten florieren, die sich durch eine gute Erreichbarkeit, eine politische Stabilität und hohe Sicherheit vor Überfällen , terroristischen Anschlägen und politischen Unruhen, sowie geringe gesundheitliche Risiken, wie Tropenkrankheiten , auszeichnen.

Voraussetzungen zur Tourismus-Entwicklung

Klippen
Klippen

Die grundlegende Voraussetzung, dass es zur Entwicklung des Tourismus kommt, ist in erster Linie die Nachfrage der Industriestaaten Nordamerikas , Europas , Ostasiens , Australiens und Neuseelands . Besonders in den letzten drei bis vier Jahrzenten (Stand 2005 ) wuchs das Intersse an Fernreisen in die Entwicklungsländer. Die Hauptgründe sind im wachsenden Realeinkommen und gestiegenem Wohlstand bei gleichzeitig sinkender Arbeitszeit und zunehmender Freizeit zu suchen . Die gesellschaftlichen Bedingungen, wie zunehmende Informationen durch die Medien , gewachsener Bildungsstandard, Interesse an Landschaft, Kultur, Bevölkerung fremder Länder, Reiz der Ferne, Abenteuerlust und Prestige , aber auch steigender Bedarf an Freizeit hervorgerufen durch Stress in der Industriegesellschaft .

Einige Entwicklungsländer haben jedoch auch ein großes Potential an inländischem Tourismus. Hierzu gehören insbesondere Schwellenländer wie etwa Argentinien und Brasilien mit einer eigenen starken Mittelschicht, aber auch weniger entwickelte Staaten mit einer kaufkräftigen Oberschicht (z.B. Volksrepublik China ). In diesen Fällen sind die Voraussetzungen für Tourismus aus dem Ausland meist schon vor dessen Entwicklung gegeben, und die negativen Begleiterscheinungen der Abhängigkeit des Tourismussektors von Ausländern fallen fast vollständig weg. Auch Inlandstourismus kann aber auch sehr negative Folgen haben, z.B. Zersiedlung und Umweltzerstörung.

Vorteile für die Entwicklungsländer

Der Tourismus bringt für die Entwicklungsländer entscheidende Vorteile mit sich, wie eine Erhöhung des BIP, was über Steuern die Haushaltslage des Staates deutlich verbessert, die Devisen machen den Aufbau von Landwirtschaft und Industrie, sowie den Import von Gütern möglich. Auch würden zahlreiche Arbeitsplätze im Bau- und Dienstleistungsgewerbe, in der Landwirtschaft, im informellen Sektor und im touristisch orientierten Kunstgewerbe , aber auch in den peripheren Räumen, z.B. durch Abenteuerreisen entstehen. Die Wiederbelebung des traditionellen Kunsthandwerkes wird für den Souvenirhandel positiv eingeschätzt - da es auf traditionellen und arbeitsintensiven Techniken beruht, die ohne großen Kapitalaufwand durchgeführt werden können, ergeben sich vielfältige Einkommensmöglichkeiten. Dadurch werden abgelegene Gebiete in das Wirtschaftsleben mit einbezogen und die Landflucht wird verringert. Besonders Frauen erhalten dadurch Arbeit. Außerdem werden historische Stätten erhalten, alte Volksfeste und -bräuche vor dem Vergessen bewahrt, das Identitätsbewusstsein verstärkt.

Der Ausbau der Infrastruktur dient auch der Bevölkerung und kann in Form von Verbesserungen im Sozialsystem auswirken. Auch hat sich gezeigt, dass solche Entwicklungsländer oft eigene Fluggesellschaften gründen, die dem Staat weitere Einnahmen bringen.

Probleme

All-inclusive-Anlage
All-inclusive-Anlage

Die touristische Erschließung ist oft auch mit Problemen verbunden. In der Aufbauphase werden viele Arbeitsplätze in der Baubranche benötigt, zu einem späteren Zeitpunkt jedoch im Tourismus- und Versorgungsbereich (Hotels, Verkehr, Handel usw.). Wegen mangelnder Ausbildung der einheimischen Bevölkerung werden qualifizierte Tätigkeiten von Ausländern durchgeführt (zumindest in der Aufbauphase), die meist höhere Löhne beziehen als die Einheimischen. Auch die saisonale Beschäftigung kann zu Problemen führen. Durch klimatisch bedingte Veränderungen ( Trocken - und Regenzeit ) sind die touristischen Einrichtungen außerhalb der Hauptsaison wenig gefragt, so dass Entlassungen und schlechte Bezahlung üblich sind. Negativ auswirken kann sich der Tourismus auch durch Kinderarbeit , das Abschöpfen großer Gewinnanteile durch den Zwischenhandel und durch industriellen Fertigungsweisen in den Zentren.

Einnahmen internationaler Hotelketten fließen ins Ausland und sind somit für die Entwicklungsländern verloren. Sie stellen oft eine starke Konkurrenz für einheimische Hotels dar, besonders im luxuriösen Bereich. Der Tourismus erfordert zusätzliche teure Importe, die den Staatshaushalt belasten. Die touristische Kaufkraft führt zu einer Steigerung der Nahrungsmittelpreise, was das Elend der armen Bevölkerung erhöhen kann. Traditionelle Wirtschaftssektoren weichen der Tourismusbranche, die wesentlich lukrativer ist. Massentourismus bringt immer eine hohe Umweltbelastung , in Form von Zersiedlung , hohen Wasserverbrauch, Gewässerverschmutzung , Touristenmüll , Abfall- und Abwasserentsorgungsprobleme mit sich, die labilen Ökosysteme gefährden.

Andere Wertmassstäbe durch den Tourismus importiert, kann einen Kulturschock in der betroffenen Region auslösen. Dies kann einhergehen Entfremdung der einheimischen Kultur, Zerstörung historisch entstandener Sozialstrukturen, Kommerzialisierung zwischenmenschliche Beziehungen (Sextourismus), Moral - und Sittenzerfall , Drogenprobleme und Kriminalität .

Der Fremdenverkehr nimmt in einigen Ländern bereits 90% des BIP ein, und stellt somit eine Monostruktur dar, welche die Länder für Nachfrageschwankungen, infolge von Trendänderungen , Katastrophen , anfällig macht.

Siehe auch

Portal:Entwicklungsländer

Wikipedia

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