Hadamar
Wappen | Karte |
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| Bild:Karte Elz(Lahn) in Deutschland.png |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk : | Gießen |
Landkreis : | Limburg-Weilburg |
Geografische Lage : | Koordinaten: 50° 27' N, 8° 3' O 50° 27' N, 8° 3' O |
Höhe : | 191 m ü. NN |
Fläche : | 40,99 km² |
Einwohner : | 12.365 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte : | 302 Einwohner je km² |
Postleitzahl : | 65589 |
Vorwahl : | 06433 |
Kfz-Kennzeichen : | LM |
Gemeindeschlüssel : | 06 5 33 007 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Untermarkt 1 65589 Hadamar |
Offizielle Website: | www.hadamar.de |
E-Mail-Adresse: | stadtverwaltung@hadamar.de |
Politik | |
Bürgermeister : | Hans Beresko ( parteilos ) |
Hadamar ist eine Kleinstadt im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen.
Sie liegt in der Nähe von Limburg zwischen Köln und Frankfurt am Main am Südrand des Westerwaldes in einer Höhe 120 m - 390 m über NN.
Bekannt ist Hadamar für die am Stadtrand gelegene Klinik für Forensische Psychiatrie, in deren Nebengebäuden sich auch die Gedenkstätte Hadamar befindet. Dort wird an die Ermordung von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen während der Zeit des Nationalsozialismus in der NS-Tötungsanstalt Hadamar erinnert.
Geschichtliches
Eines der ältesten Zeugnisse von der Besiedlung der Region Hadamar ist das der Wartbergkultur entstammende, also etwa 5000 Jahre alte Steinkistengrab (siehe auch: Megalithkultur ) in Hadamar-Niederzeuzheim. Ein weiteres Grab wurde in Oberzeuzheim gefunden, es wurde jedoch abgebaut und im Burgpark von Hachenburg/Westerwald wieder aufgebaut.
Das Hadamarer Stadtwappen entstammt einem Siegelbild, das schon Ende des 15. Jahrhunderts in der Stadt Hadamar und dem Hadamarer Land Verwendung fand. Die Kreuze im Wappen sind als Friedenssymbole und die sich kreuzenden Schwerter als Zeichen der Macht zu deuten.
Der Name der Stadt wurde 832 n. Chr. erstmalig in einer karolingischen Tauschurkunde erwähnt. Er soll sich angeblich aus dem Germanischen herleiten, den Worten „hadu“ und „mar“, was so viel wie „umkämpfte Wasserstelle“ bedeutet. An der Stelle, an der heute das Renaissance-Schloss am Elbbachufer steht, bewirtschafteten im 13. Jahrhundert Zisterziensermönche des Rheingauer Klosters Eberbach einen Musterhof, den Graf Emich von Nassau-Hadamar im Jahre 1320 kaufte und in eine Wasserburg verwandelte. Im Jahre 1324 erhielt er die Stadtrechte für seine Residenz.
Nach einer verheerenden Brandkatastrophe im 16. Jahrhundert ergaben sich im 17. Jahrhundert große Veränderungen im Stadtbild. Den Wiederaufbau verdankt die Stadt dem Grafen, später Fürsten, „Johann Ludwig“ ( 1590 - 1653 ), der das Renaissance-Schloß als seine Residenz erbaute und die barocke Neustadt schachbrettförmig mit großflächigen Marktplätzen und öffentlichen Brunnen anlegte. Der Fürst rief die Franziskaner in die Stadt, unterstützte den Bau des Klosters mit Stiftungen, und sorgte für die Niederlassung des Jesuitenordens 1630 in Hadamar.
Fürst Johann Ludwig erlangte Bedeutung über seinen Herrschaftsbereich hinaus, als er vom Kaiser zum Generalbevollmächtigten der Friedensverhandlungen des Westfälischen Friedens ernannt wurde und die Urkunde als erster unterzeichnet.
Der „Hadamarer Barock“ erlangte auf dem Gebiet der Altarbaukunst Bedeutung. Die Begriffe „Hadamarer Barock“ und „Hadamarer Schule“ sind im Umkreis des ehemaligen „Fürstentums Nassau – Hadamar“ zwar durchaus geläufig, doch blieben Entstehen, Verbreitung, Bedeutung und kunsthistorische Zusammenhänge weithin unbekannt. Archivalische Funde vor ca. 70 bis 80 Jahren erbrachten in Einzeldarstellungen erste Hinweise. An neuen Erkenntnissen war vor allem Ludwig Baron Döry durch seine Veröffentlichungen seit den 1970er Jahren maßgeblich beteiligt. Die vier Bildhauer, die zu den besten der „Hadamarer Schule“ gehören, waren: Martin Volk, Johann Valentin Neudecker d. Ä., Johann Neudecker d. J., Johann Theodor Thüringer; nach ihnen sind seit kurzer Zeit Straßennamen in der Kernstadt benannt.
Bekannt ist Hadamar heute auch durch die dort ansässige „Glasfachschule“, in der Glashandwerker und Glasmaler aus ganz Deutschland ausgebildet werden. In Hadamar befindet sich auch das „Musische Internat“, seit 1969 Probensitz der Limburger Domsingknaben. Überall in der Stadt trifft man auf Zeugen der Vergangenheit. Dazu zählen das „Fürstenschloss“ mit alter Brücke, „Liebfrauenkirche“ und Stadtkirche, das Kloster auf dem „Mönchberg“, das renovierte „alte Rathaus“, die „Synagoge“, die historischen Marktplätze sowie alte Fachwerkhäuser. In vielfältiger Weise wird heute noch deutlich, dass die Stadt über Jahrhunderte Residenz, Gerichtsort, Verwaltungssitz und Markt für ein weites Umland war.
Söhne und Töchter der Stadt
- Karl Wilhelm Diefenbach (*1851), Maler
- Gustav Ricker (*1870), Arzt und Wissenschaftler
- Fürst Johann Ludwig von Nassau Hadamar (*1590), Regent, Kaiserlicher Bevollmächtigter und Unterzeichner des Friedensvertrages zum Westfälischen Frieden
- Maria Mathi (*), Schriftstellerin
- Ernst Moritz Engert (*1892 - 1986), Silhouettenkünstler und Maler
Weblinks
- Stadtportal für Hadamar und Umgebung
- NS-Gedenkstätten
- Weitere Links zum Thema „Hadamar“ im Open Directory Project
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