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Letzte Änderung für Artikel Karlsruhe-Rüppurr: 19.02.2006 01:55

Karlsruhe-Rüppurr

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Rüppurr ist ein Stadtteil im Süden von Karlsruhe mit ca. 10.000 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wappen von Rüppurr
Wappen von Rüppurr

Rüppurr (ehem. Riet-Burg = Burg im Sumpf) wurde 1103 erstmals erwähnt. Es handelte sich um ein kleines südfränkisches Dorf, welches auf den Kies-Ablagerungen des Kinzig-Murg-Flusses gebaut war und vom Adelsgeschlecht der "Pfauen von Rüppurr" regiert wurde.

1907 wurde Rüppurr nach Karlsruhe eingemeindet.

Etwa um 1960 vollzog sich ein Struktur-Wandel vom Dorf zu einem Vorstadt-Wohngebiet.

Sehenswürdigkeiten

Auf dem Dach des Max-Planck-Gymnasiums befindet sich die 1957 errichtete Volkssternwarte Karlsruhe , die ein historisches Teleskop aus dem Jahre 1859 beherbergt. Die Volkssternwarte bietet regelmäßig öffentliche Himmelsbeobachtungen und astronomische Vorträge an. Vom Rüppurrer Schloss sind heute jedoch nur noch das Rote Haus, welches kürzlich erst renoviert wurde, und die alte Wassermühle an der Alb erhalten. Der Rest des ehemaligen Schlossgeländes wird als Parkplatzgelände für z.B. das Oktoberfest genutzt.

Geschichte

Rüppurr - der südlichste Stadtteil Karlsruhes, zu Füßen des hier langsam ansteigenden Nord-Schwarzwaldes gelegen und gebaut auf dem Grund der heute seit langem trockengelegten Rhein- und Kinzig-Murg-Niederungen. Ein bezaubernder Ort voll reizvoller Kontraste zwischen jung und alt, dörflich und modern, nostalgisch und fortschrittlich, landwirtschaftlich und industrialisiert, aber immer und überall gemütlich und grün. Weit aus älter als die meisten Stadtteile Karlsruhes blickt Rüppurr auf eine recht bewegte Vergangenheit zurück.

Fest steht, dass der erste Völkerstamm, der hier lebte, die Kelten waren, die jedoch bereits ein Jahrhundert nach Christus von den Sueven (Schwaben) vertrieben wurden. Ebenso wie die nachfolgenden Römer betrieb man Ackerbau und Viehzucht auf dem wald- und wasserreichen Grund. Im Laufe der Jahrhunderte wurden zudem die Alemannen und die Franken ansässig, und auch Volksgruppen aus dem Speyerer Raum haben hierher gefunden.


Dem heutigen Rüppurrer Dialekt ist diese Vielzahl verschiedener Kulturen und deren Sprachen insofern anzumerken, als er sich nirgendwo genau ansiedeln oder einordnen lässt. Man hört leicht alemannische Redewendungen und Klänge ebenso wie - selbstverständlich weitaus weniger - pfälzische, dann schon eher (und lieber) typisches Brigande-Gebabbl. Keinesfalls verleugnen lässt sich in der Aussprache der Einfluss der Franzosen, die immer wieder ihre Kriegsquartiere in und um Rüppurr aufschlugen. Der sprachkundige Zuhörer erkennt dies schon an einem eingeflochtenen "bardu", "wisawie", "Büffee" (wobei die Betonung auf "Bü" liegt). Eine "Schässeloo" ist übrigens nicht mit einem "Gannabee" zu verwechseln und wenn´s einem arg "bressiert", kann man schon leicht in die "Bredulje" geraten.

Erstmals schriftlich erwähnt wurde Rüppurr schon im Jahre 1109 im Codex des Klosters Hirsau. Von den adligen "Herren" Rüppurrs weiß man, dass sie als Lehensritter schon im Jahre 934(!) an allen kaiserlichen Ritterturnieren teilnahmen.

Um die Jahrtausendwende dann bildete sich allmählich das Dorf - damals auf Ettlinger Gemarkung, bestehend aus 13 Häusern bzw. Höfen - und, auf einer Erhebung in den Niederungen des Kinzig-Murg-Stroms (und nicht der Alb, wie man glauben könnte), genannt "Gießen", die "Rietburg", eine kleine Schloss-Burg, die den "Edlen" von Rüppurr gehörte. Aufgrund der geologischen Lage dieses Wasserschlosses erklären sich die vielen Namen, die man für Rüppurr ersonnen hat. "Riedbur" bedeutet nämlich nichts anderes als Haus (oder auch Schloss, Burg) im Ried (=Sumpf). Hieraus abgeleitet wurden im Lauf der Zeitgeschichte Rietburg, Rietpuren, Ryepur, Ripbere, Ryepper, Riebperg, im Jahre 1568 Reüppurg und schließlich Ripar, um freilich nur einige zu nennen.

Seit dem Jahre 1258 weiß man von einer Unterscheidung in das obere oder auch südlichere Rüppurr, welches auf höheren Ufer stand und das untere, wo das Schloss errichtet war. Fragt man heute einen Rüppurrer nach dem Weg zum alten Rathäusle, heißt es "naufzu´s", derweil sich die evangelische Kirche "nunnerzu´s" befindet... Vermutlich existierte das damals noch kleine Wasserschlo ß schon und bildete das "untere Dor zusammen mit den Gebäuden des Wirtschaftstraktes und einer Mühle, bevor sich im oberen Dorf einige Bauern längs der Alb niederließen und auf sumpfigen Grund und Boden der Grafen von Eberstein begannen, das Gebiet zu besiedeln. Land gab es damals noch genug - zumal für nur 13 Familien, die dort ihre Hütten bauten und das Areal bewirtschafteten. Die Bauern waren Leibeigene der Herren von Rüppurr. Diese wiederum standen in markgräflich-badischen Diensten, als Vasallen der Grafen von Eberstein, die im Jahre 1283 Markgrafen von Baden geworden waren. Aufgrund dieser Abhängigkeiten war man in Rüppurr machtlos, als das ganze Dorf von einem der "Besitzer", dem Grafen Eberhard IV. von Eberstein, an das Kloster Herrenalb geschenkt wurde - übrigens, um das Seelenheil für sich und seine Familie zu sichern!


Bei all diesen schon fast verwaltungstechnisch erscheinenden Zugehörigkeiten ging es den Bauern nicht schlecht. Das Vieh, das man besaß, durfte auf den Wiesen rings um das Schloss weiden und das Holz, das zur Feuerung und zum Bauen benötigt wurde, lieferten die markgräflichen Wälder. So war es denn nur recht und billig, an die Leibherren (die Pfauen von Rüppurr bzw. "Pfave de riepere") und die Gerichtsherren (die Markgrafen von Baden), deren Existenz zudem einen gewissen Schutz vor eventuell feindlich gesinnter Umwelt bot, Abgaben in Form von landwirtschaftlichen Erzeugnissen oder auch in Gulden zu leisten. Da diese jedoch nicht zu hoch bemessen waren, blieb genügend zum Leben übrig, wenn auch das Kloster Lichtental noch einen Zehntanteil für gottesdienstliche und christliche Versorgung erhielt. Diese Abgaben waren erst ab dem Jahre 1290 zu leisten, nachdem Graf Heinrich Eberstein seine Zehntrechte verschenkt hatte.

Weblinks

Wikipedia

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