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Letzte Änderung für Artikel Bettringen: 11.12.2005 11:22

Bettringen

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Bettringen ist mit etwa 10.000 Einwohnern der größte Stadtteil von Schwäbisch Gmünd. Oberbettringen und Unterbettringen wurden zum 1. April 1959 eingemeindet. Bis 1934 hieß die Gemeinde Oberbettringen, zu der auch Unterbettringen gehörte. Am 16. April 1934 beschloss der Gemeinderat die Umbenennung.

Die beiden Ortsteile werden durch den Strümpfelbach getrennt. Oberbettringen (ca. 407 m über N.N.) liegt nördlich des Strümpfelbaches, Unterbettringen (ca. 350 m über N.N.) südlich. In der Nähe des Lindenhofs liegt der höchste Punkt mit 549 m über N.N. Die Markung von Oberbettringen beträgt 588 ha, die von Unterbettringen 498 ha.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ortsname leitet sich von dem Rufnamen Bathari ab und gehört damit zu den patronymischen ingen-Namen (Reichardt).

Die Ersterwähnung von Bettringen (Beteringen) stammt aus dem Jahr 1218 . Im (heute stark beschädigten) Roten Buch des Klosters Lorch (um 1500) ist eine Urkunde überliefert, die eine Schenkung von Leibeigenen durch eine adelige Frau Hadewig von Bettringen beurkundet.

Erst ab dem 15. Jahrhundert sind die Namen Oberbettringen und Unterbettringen belegt, zuvor war immer nur von Bettringen die Rede. Der größere Ort war Oberbettringen. Im 15. Jahrhundert erscheinen Oberbettringen und Unterbettringen als selbständige Gemeinden. Beide gehörten in der frühen Neuzeit zum Landgebiet der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd, zur Vogtei Bettringen, deren Sitz sich im „Bettringer Turm“, dem festen Haus der sich nach Bettringen nennenden Adelsfamilie, befand. Der Bettringer Turm musste 1813 dem Neubau der Oberbettringer Pfarrkirche weichen.

Nachweisbar ist der Rechteübergang an die Reichsstadt Schwäbisch Gmünd bzw. an das von der Reichsstadt beherrschte Spital zum Heiligen Geist nur für Oberbettringen. 1464 verkaufte Jörg von Horkheim die Dorfherrschaft über Oberbettringen nebst einigen Gütern und Rechten an das Spital. Die Dorfherrschaft und zugehörige Rechte erscheint erstmals 1437 zur Hälfte als Lehen der Grafen von Helfenstein. 1437 stellte Melchior von Horkheim als Stellvertreter der Kinder seines verstorbenen Vetters Claus von Horkheim Graf Friedrich von Helfenstein eine Urkunde über die erfolgte Belehnung aus. Zuvor waren vermutlich die Herren von Bettringen und nach ihnen die Gmünder Familie Schätzer Ortsherren in Oberbettringen.

1870 gehörte zur Gemeinde Ober-Bettringen das Pfarrdorf Ober-Bettringen mit 508 Einwohnern und der Weiler Unter-Bettringen mit 305 Einwohnern (sowie die Höfe Bergwiesen-Schafhaus mit 3 Einwohnern und Lindenhof mit 13 Einwohnern).

Der Lindenhof (1439 Hof zum Gruntlach) hieß erst seit dem 16. Jahrhundert Lindenhof. 1916-1934 war die Stadt Stuttgart Eigentümerin, ab 1934 das Deutsche Reich . Die Hofgebäude und 60 ha Grund blieben der Gemeinde erhalten.

Die Herren von Bettringen

Die Herren von Bettringen sind von 1218 bis 1347 in ganz wenigen Urkunden (1218, 1307, 1319, 1324, 1347) belegt (Graf in: Heimatbuch Bettringen 1999, S. 54). Dass sie tatsächlich im Bettringer Turm ansässig waren, geht aus der Urkunde von 1347 hervor, in der sie ein Anwesen eintauschen, das an ihren "berfrit" (Bergfried) in Bettringen angrenzte.

Die Burg Bettringen

Wem die nördlich von Bettringen am Klostersturz nachweisbare ehemalige Burganlage gehörte, ist nicht bekannt. Sie wurde Ende des 15. Jahrhunderts von der Familie Wolf von Wolfstal im Rückblick als (fiktiver) Stammsitz beansprucht.

In den Quellen des 14. Jahrhunderts erscheint eine Burg Bettringen. 1365 wurde eine "Burg" (im Sinne von: Herrschaftsgebiet) von den Herren von Rechberg verkauft, zu der kein einziges Bauerngut in Ober- oder Unterbettringen gehörte. Mit Ausnahme des abgetrennten Besitzes in Weiler in den Bergen entspricht die "Burg Bettringen" der Urkunden von 1365 und 1379 dem 1476 bezeugten rechbergischen Amt Bargau. Klaus Graf hat daher 1980 die These aufgestellt, dass mit der "Burg Bettringen" im 14. Jahrhundert in Wirklichkeit die Burg Bargau gemeint sei. Strobel 2003, S. 293 akzeptierte diese Annahme.

Kirchliches

In Bettringen gibt es zwei katholische Kirchen: die katholische Pfarrkirche St. Cyriakus in Oberbettringen und die unselbständige Ottilienkirche in Unterbettringen, beide mit bemerkenswerter Ausstattung.

Seit 1747 wallfahren die (Ober-)Bettringer jährlich zum Gnadenbild der Schmerzensmutter in Oberelchingen . Diese Fußwallfahrt findet bis heute statt.

Vor allem durch den Zustrom der Heimatvertriebenen ließen sich nach 1945 viele Protestanten im ursprünglich ganz überwiegend katholischen Bettringen nieder.

1968 wurde die evangelische Versöhnungskirche auf dem Lindenfeld eingeweiht, 1986 die Friedenskirchengemeinde im Baugebiet Bettringen Nordwest. Daneben gibt es zwei Gottesdiensträume der Baptistengemeinden.

Wappen

Mit Erlass des baden-württembergischen Innenministeriums vom 29. November 1957 wurde der Gemeinde Bettringen als Wappen verliehen: In gespaltenem Schild vorne in Silber (Weiß) ein nach rechts gekehrter roter Löwe, hinten in Rot ein silbernes (weißes) Doppelkreuz. Während das Doppelkreuz an das Gmünder Spital erinnert, verweist der Löwe auf die Herren von Rechberg.

Baugebiet Bettringen Nordwest

Die "Skyline" von Schwäbisch Gmünd wird wesentlich durch die Hochhäuser des Baugebiets zwischen dem westlichen Ortsrand von Bettringen und der Hardtkaserne geprägt. Die Erschließungsarbeiten begannen 1968. Bis 1974 wurden 1010 Wohneinheiten fertig gestellt.

Gewerbegebiet und Schwedenschanze Gügling

Der Gewerbepark Gügling stellt das größte zusammenhängende Gewerbegebiet Ostwürttembergs dar. Die in der Nähe gelegene Schwedenschanze konnte auf Luftbildern wiederentdeckt werden. Vermutlich handelt es sich um ein vor- und frühgeschichtliches Objekt möglicherweise römischen Ursprungs (eher nicht um eine keltische Viereckschanze).

Haus Lindenhof

1974 wurde der Grundstein für die große katholische Behinderteneinrichtung Stiftung Haus Lindenhof gelegt.

Hochschulstandort

Der Campus der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd liegt auf der Gemarkung von Bettringen.

Literatur

  • Beschreibung des Oberamts Gmünd, Stuttgart 1870, S. 391-398
  • Bettringen. Ein Heimatbuch, Schwäbisch Gmünd 1999. ISBN 3927654744
  • Klaus Graf, Burg Wolfstal, Burg Bettringen und Burg Bargau, in: Einhorn-Jahrbuch Schwäbisch Gmünd 1980, S. 204-215
  • Lutz Reichardt, Ortsnamenbuch des Ostalbkreises, Bd. 1, Stuttgart 1999, S. 64-66
  • Richard Strobel, Die Kunstdenkmäler der Stadt Schwäbisch Gmünd Bd. 4, München 2003, S. 280-302

Weblinks

Wikipedia

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