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Letzte Änderung für Artikel Sicheldorf: 04.01.2006 17:29

Sicheldorf

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Sicheldorf (slowenisch: Zetinci) ist eine Ortschaft im südöstlichsten Teil von Österreich und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Radkersburg-Umgebung und liegt 4 km östlich von Bad Radkersburg). Der Ort hat einen internationalen Grenzübergang nach Slowenien (Gederovci). An der Mur gelegen, liegt es ca. 200 m über dem Meeresniveau.

Ca. 150 Einwohner, ursprünglich landwirtschaftliche Nutzung, Runddorf auf einer ehemaligen "Überschwemmungsinsel" der Murauen gelegen, im 19. und 20. Jahrhundert erweitert, bis 1848 22 Bauern nach Neuweinsberg gehörig. 1901 Bau einer gotischen Kapelle ( Maria Schnee ), 1907 Gründung einer freiwilligen Feuerwehr (heute ca. 60 Mitglieder, da mit Dedenitz vereint).

1932 wurde nach Erdöl gebohrt, dabei fand man einen Hydrogenkarbonatsäuerling ( Mineralwasser ), das ab den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts als "Sicheldorfer Josefsquelle" (seit 1980 im Besitz der "Radenska Quellwasser GmbH" in Slatina Radenci/ Slowenien - ca. 4 km Luftlinie entfernt am Südufer der Mur); im Handel erhältlich ist. Es ist ein Säuerling mit starkem CO2-Anteil und Jodgeschmack , das besonders bei Sodbrennen und bei Nierenleiden hilft.

Heute lebt ca. ein Drittel der Bevölkerung von der Landwirtschaft ( Mais , alternative Kulturen wie Ölkürbis , Raps , Sonnenblumen , aber auch Feldfrüchte für Viehzucht, hauptsächlich Schweine. Die Gesamtgröße der landwirtschaftlich bebauten Fläche inklusive beinahe ungenutztem Auwaldgebiet beträgt nur ca. 300 ha. Es herrscht ein sehr mildes Klima unter pannonisch- norditalienischem Einfluss. Der Rest der Bevölkerung arbeitet außerhalb des Ortes, die meisten in der Stadt Bad Radkersburg.

Inhaltsverzeichnis

Wirtschaft

Es gibt außer der Mineralwasserquelle, einer Imbissstube und zwei gelegentlichen Buschenschänken (Weinanbau südlich der Mur im slowenischen Staatsgebiet, vor 1918 steirisch) und einem Landmaschinenhandel kein Gewerbe und keine Industrie, auch keinen Dienstleistungsbetrieb, nur drei Betriebe mit Urlaub am Bauernhof. In einer Dissertation aus den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts werden die fünf Dörfer im Osten von Bad Radkersburg als "slowenische Dörfer" bezeichnet. Dass um 1900 noch ca. 100 % der Bevölkerung als Muttersprache slowenisch angegeben haben, ist eine Annahme. Durch die Lage an der Grenze ist ein dauernder Zuzug (Einheiratung) auch von slowenisch sprechenden Personen gewesen, so dass auch heute noch etwa ein Viertel der Bevölkerung die slowenische Sprache zumindest im Wort beherrscht. Da es in der Steiermark keinen Unterricht in slowenischer Sprache gibt, ist die Alphabetisierung sehr gering, Assimilation tut ihr Übriges.

Seit 1970 ist sie Teil (ein Elftel) der Gemeinde Radkersburg-Umgebung [1] mit den ca. 1.500 Einwohnern und den Nachbarortschaften Dedenitz (Dedonci), Laafeld (Potrna), danach als "slowenische Dörfer" Goritz bei Radkersburg (Gorc, früher Windisch-Goritz) und Zelting (Zenkovci) - ein weiters Beispiel eines ausgeprägten seltenen Runddorfes. Alle Aktivitäten (Pfarre, Schulen und Geschäfte sowie alle Ämter) sind in der nahegelegenen Stadt Bad Radkersburg (ca. 4 km entfernt).

Die Grenze im Osten (Kutschenitzabach) besteht seit mindestens 500 Jahren (um 1700 ) schwere Kuruzzeneinfälle notiert, ebenfalls schwere Kämpfe Ende April 1945 (Russen - Deutsche). Die Ortschaften im Osten sind: Gederovci, Krajna und Skakovci (Gemeinde Petajnci), im Süden Mele und Slatina Radenci, sowie Sratovci (Gemeinde Radenci), gegenüber der Mur, die erst seit 1918 eine politische Grenze bildet. Internationaler Grenzübergang seit etwa 1970 , zuvor Kleiner Grenzverkehr für das Übermurgebiet ( Prekmurje )- ca 10 km Straßenverbindung nach Murska Sobota, weiter nach Varazdin( Kroatien ) bzw. ungarische Grenze(Hodos, Lenti).

Kulturdenkmäler

Grenzstein aus der Zeit Kaiserin Maria Theresias (an der Grenze), daneben ein Stein der Gewerkschaften zur Erinnerung an das Jahr 2004 ; Kapelle in Ortsmitte (neben dem alten Runddorf zu der Erweiterung des 19. Jahrhunderts ) im gotischen Backsteinstil, Holzaltar mit einer schwarzen Madonna ( Maria Schnee ), Wandfresken aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts mit Kyrill und Method als Slawenapostel (hinter dem Altar), Deckenfresko aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts mit Evangelisten und Engelsdarstellungen (Fritz?), Außenskulpturen der "Bauernheiligen" Notburga (mit Sichel ) und Isidor (pflügend) aus den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts , Gedenktafel mit den Gefallenen der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts . Die Kapelle steht anstelle eines Wegkreuzes, das die Gabelung an der alten Straße nach Radkersburg mit der Straße nach Dedenitz bezeichnete.

Älter ist ein steinernes Wegkreuzbildnis (Errichtungsdatum 1895 , aber wahrscheinlich viel älteren Ursprungs) an der Westseite des Dorfes, Wegkreuzung Laafeld-Zelting mit Wandmalereien an den 4 Seiten: Dreifaltigkeit(Süden), Notburga (Westen), Kreuzigungsdarstellung(Norden) und Floriansdarstellung(Osten) durch den Malermeister Fritz aus Radkersburg um 1965 gemalt. 1995 wurde es renoviert und erneuert. Im Garten des Hauses Majczan ein weiteres Votivkreuz mit Madonnennische und Beschriftungen, sowie in Ortsmitte ein Kreuz vor dem Haus Sicheldorf 6 (Hauko-Kreuz) zur Erinnerung an im Ersten Weltkrieg gefallene Söhne.

Schottergewinnung seit 1990 , Radwege nach Slowenien und Bad Radkersburg, Fischerei in der Lahn (ehemalige Murarme, als Tümpel und Teich gemeinwirtschaftlich genutzt(Verschönerungsverein Sicheldorf) mit Fischbesatz. In den Wäldern Rehwild und Hasen , Fasane und Enten als Waidwerk.

Literatur

  • Sicheldorfer Hefte zur Kapellenrenovierung, 1995, 1996, 1997
  • 100 Jahre FF Sicheldorf (Feuerwehrfestschrift mit Kurzchronik)
  • Dissertation an der Universität Graz von Mag. Andrea Haberl-Zemlic: Die 5 slowenischen Dörfer im Radkersburger Winkel (1998)
  • Josefa Prelog: Mein Leben, Gedichte u.a., Drava Verlag, 1998

Weblinks

Wikipedia

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