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Letzte Änderung für Artikel Fürstenfeld: 17.02.2006 11:48

Fürstenfeld

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Wappen Karte
Wappen von Fürstenfeld Österreichkarte, Lage von Fürstenfeld hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland : Steiermark
Politischer Bezirk : Fürstenfeld (FF)
Geografische Lage :
Koordinaten: 47° 03′ N, 16° 05′ O
47° 03′ N, 16° 05′ O
Höhe : 276 m ü. NN
Fläche : 15,16 km²
Einwohner : 5.982 (Volkszählung 2001)
Bevölkerungsdichte : 394,6 Einwohner je km²
Gemeindekennziffer : 60504
Postleitzahl : A-8280
Vorwahl : +43 3382
Stadtverwaltung: Augustinerplatz 1
8280 Fürstenfeld
Offizielle Website: www.fuerstenfeld.at
E-Mail-Adresse: office@fuerstenfeld.steiermark.at
Politik
Bürgermeister : Werner Gutzwar (ab 11.2004) ( ÖVP )
Gemeinderat ab März 2005 : 25 Mitglieder: 13 ÖVP ,
9 SPÖ , 2 FPÖ , 1 Grüne

Fürstenfeld ist eine Bezirksstadt in der südöstlichen Steiermark, nahe der Grenze zum Burgenland am Unterlauf der Feistritz (Fluss). Heute hat Fürstenfeld knapp 6000 Einwohner.

Fürstenfeld ist Schulstadt mit vielen Schulen auf allen Ausbildungsebenen und Sitz diverser kleinerer und mittelständischer Industrieunternehmen.

Bekanntheit erlangte Fürstenfeld Mitte der 80er Jahre durch den gleichnamigen Hit des Austropop -Trios S.T.S. . Darin wird ironisch vom "Leiden" eines steirischen Musikers in der Großstadt Wien erzählt.

In der Nähe von Fürstenfeld liegt die Therme Loipersdorf, eine der ersten Thermen in der boomenden Thermenregion der südöstlichen Steiermark. In den Neunzigern wurde die Therme Bad Blumau errichtet. Das Besondere an ihr ist, dass sie vom mittlerweile verstorbenen Künstler Friedensreich Hundertwasser geplant wurde. Runde Formen bestimmen das Design dieser Therme, manche Dächer der Gebäude sind mit Gras bedeckt und sogar begehbar. Fürstenfeld ist zum Ausflugsziel der vielen Thermengäste geworden, die für den hiesigen Handel einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen.

Vor dem Aufstieg der Thermenregion war Fürstenfeld bekannt für sein 1966 errichtetes Freibad - es ist mit zwei Hektar Wasserfläche nach wie vor das größte seiner Art in Mitteleuropa.

Fürstenfeld liegt an einer stark frequentierten Route nach Ungarn und ist von der Grenze nur ca. 15 Autominuten entfernt. Durch die EU-Osterweiterung erhofft man sich noch weiter von dieser Lage zu profitieren.

Geschichte

Die Besiedelung der Gegend um Fürstenfeld reicht bis in die Jungsteinzeit zurück, die von den Anfängen des Ackerbaus und der Viehzucht geprägt waren. In der Urnenfelderzeit entstanden zahlreiche befestigte Höhensiedelungen, Funde von Keramiken und Werkzeugen deuten auf weit reichenden Handel zwischen den Einwohnern hin.

Aus der Bronze- und Uhrenfelderzeit wurden Keramiken und Werkzeuge gefunden. Aus der Römerzeit gibt es zahlreiche Bodenfunde.

Seit dem Ende des 6. Jh. nach Chr. siedelten Slawen entlang der alten Römerstraßen und Flussläufe. Ab dem 8 Jh. erfolgte bayrische Besiedelung. Im 9. und 10 Jh. kam es zu einem Siedlungsrückgang durch die zahlreichen Einfälle der Ungarn.

Zur Sicherung der Neubesiedelung des vom deutschen König Heinrich III. (ab 1046 deutscher Kaiser) in den Jahren 1042 - 1044 zurückeroberten Grenzgebietes an der Leitha und Lafnitz erreichteten die niederösterreichischen und steirischen Landesfürsten im 12 Jh. einen ausgedehnten Burgengürtel an der ungarischen Grenze.

Um 1170 wurde eine solche landesfürstliche Burg von Markgraf Ottokar IV. von Traungau an der Stelle des heutigen Fürstenfeld gegründet.

Entlang der heutigen Hauptstraße wurde danach ein Haus nach dem anderen errichtet, sodass im Jahr 1178 ein Straßenmarkt vorhanden war. Dieses Jahr wurde am 27. August 1978 in der 800-Jahr-Feier von Fürstenfeld zelebriert. Der Name Fürstenfeld geht darauf zurück, dass das Gebiet auch nach der Besiedelung weiterhin landesfürstlicher Besitz blieb, was auch im Fürstenfelder Wappen Ausdruck findet. In Urkunden und Archivalien wird der Name erstmals seit dem Jahre 1183 erwähnt.

 Die Fürstenfelder Stadtpfarrkiche
Die Fürstenfelder Stadtpfarrkiche

Um 1200 begründete der Malteser Johanniterritterorden eine Niederlassung in Fürstenfeld. Die Johanniter gründeten eine ritterliche Ordenskommende und errichteten die erste Kirche. Von 1215 bis 1220 wurde der Markt durch den Babenberger Herzog Leopold VI. planmäßig zur Stadt ausgebaut. 1232 erhielt Fürstenfeld den Beinamen Forum et Civitas (Stadt und Markt). Im selben Jahr erwarben die Johanniter die Pfarrrechte für die Stadtpfarrkirche. 1605 wurde die Kirche zerstört und im Jahre 1772 um gebaut. 1945 erlitt die Kirche schwere Kriegsschäden und wurde 1948 wiederhergestellt. Erst 1988 wurde der Zwiebelturm errichtet.

Die Stadtrechtsbestätigung Fürstenfelds erfolgte 1277 durch Rudolf von Habsburg .

 Die Fürstenfelder Eremiten Augustinerkirche
Die Fürstenfelder Eremiten Augustinerkirche

1362 gestattete Herzog Rudolf IV. die Niederlassung der Augustiner-Eremiten in der Stadt. Diese errichteten in den Jahren 1365 - 1368 die Augustinerkirche und das Augustinerkloster. In Folge entwickelte sich Fürstenfeld zu einer bedeutenden Grenz- und Handelsstadt.

Als Grenzstadt gegen Osten war Fürstenfeld immer wieder in Kampfhandlungen verwickelt.

1418 wurde die Stadt beim Einfall der Ungarn arg verwüstet. Um den Wiederaufbau zu fördern, erhielten die Fürstenfelder Bürger von Herzog Ernst das zusätzliche Privileg zum Verkauf von Most und Wein.

Im Jahre 1469 wurde Fürstenfeld in den Aufstand des Adeligen Andreas Baumkircher gegen Kaiser Kaiser Friedrich III. verwickelt. Der Adelsbund unter Baumkircher und Johann von Stubenberg besetzte Hartberg, Fürstenfeld, Feldbach , Marburg, Windischfeistritz , Gonobitz und Schloss Wildon . Fürstenfeld wurde am 2. Februar 1469 durch Verrat eingenommen. Am 21. Juli 1469 kam es bei der Schlacht bei Fürstenfeld vor den Toren der Stadt zu einem Aufeinandertreffen der Truppen von Baumkircher und Kaiser Friedrich III. , bei der Baumkircher den kaiserlichen Truppen eine schwere Niederlage zufügte. Stadt und Bürger von Fürstenfeld wurde durch die Kampfhandlungen schwer mitgenommen, viele Häuser lagen in Schutt und Asche und zu den Verwundeten kamen Seuchen hinzu.

Am 26. Mai 1480 wurde die Stadt durch den Ungarkönig Matthias Corivinus erstürmt und 11 Jahre lang besetzt gehalten. In dieser Zeit wurden 500 Fürstenfelder Bürger in die ungarische Gefangenschaft nach Ofen verschleppt. Die Stadt wurde bis auf das Augustinerkloster und ein paar angrenzende Häuser niedergebrannt. Die Aufbauarbeiten wurden durch drei Brände in den Jahren 1503 , 1504 und 1509 mehrmals zurückgeworfen. Ein amtlicher Bericht aus dem Jahre 1543 sagt aus, dass zu diesem Zeitpunkt fast alle Häuser verödet waren.

 Hof der Fürstenfelder Pfeilburg (Tabakmuseum)
Hof der Fürstenfelder Pfeilburg (Tabakmuseum)

Im Mittelalter war der Kern der Stadt eine Wehranlage mit rechteckigem Grundriss, die am Ufer der Feistritz mit ihren sechs Türmen die fünf Flusstäler der Feistritz, Lafnitz, Safen, Ilz und Rittschein kontrollieren konnte. Die Befestigungsanlage wurde 1533 erneuert, Teile davon (Ungarbastei, Pfeilburg, Mühlbastei, Klosterbastei, Schlossbastei) sind heute noch erhalten.

In der Neuzeit erfolgte zwischen 1556 und 1556 eine Ausbau nach den Plänen des italienischen Baumeisters Domenico dell' Allio, bei dem das fast rechteckige Stadtbild erhalten blieb. Die Verschiedenartigkeit der Wehranlagen stützt die Hypothese, dass der Ausbau der Stadt in zwei Etappen erfolgt ist.

1605 besetzten und plünderten die Hajduken die Stadt und brannten 92 Häuser nieder. Wegen der Türkengefahr wurden 1664 die Festungsanlagen verstärkt. Während der siegreichen Schlacht gegen die Türken bei Mogersdorf war Fürstenfeld Auffanglager und Lazarettstadt.

1679 bis 1681 wurde die Region von der Pest heimgesucht.

1704 belagerten die Kuruzzen unter Alexander Káróly die Stadt, ein Entsatzheer von 3000 Kroaten kam Fürstenfeld zu Hilfe um die Belagerer zu vertreiben. Die Kuruzzen blieben in den folgenden Jahren jedoch eine Gefahr bis zum Frieden von Szathmár 1711 .

1809 besetzten die Franzosen nach einem kurzen Gefecht die Stadt.

In den Jahren 1815 - 1848 war ein wirtschaftlicher Aufschwung zu verzeichnen, die Einwohnerzahl stieg in dieser Zeit von 1600 auf 3000 an.

Die einzelnen Stadtteile, wie die innere Stadt, in der die Patrizierbürger wohnten, die Ledergasse, die bereits im 15. Jahrhundert besiedelt war, die Grazer Vorstadt, deren Ausbau im 16. Jahrhundert begann, die Ungarvorstadt, Mitterbreiten, Mühlbreiten und Gerichtsbergen immer ein gewisses Eigenleben, was sich teilweise heute noch in gewissen Vereinen oder Traditionen zeigt. Die Ledergasse besaß bis in das 18. Jahrhundert hinein sogar einen eigenen Richter.

Im 19. und 20. Jahrhundert breitete sich Fürstenfeld trotz geringer Wachstumsraten der Bevölkerung nach allen Richtungen über das ursprüngliche Stadtgebiet hinaus aus. Zwischen 1850 und 1900 wuchs die Bevölkerung nur langsam von 3500 auf ca. 4000 Einwohner. 1950 erreichte die Bevölkerungszahl 6500 und nur vorübergehend wurde eine Einwohnerzahl von 7000 überschritten. Allerdings erfassen heutige Zählungen nur das Gemeindegebiet der Stadt Fürstenfeld, während die Besiedlung mittlerweile über die Gemeindegrenzen hinausgewachsen ist. Die urbane Fläche von Fürstenfeld weist somit einen leichten Bevölkerungszuwachs auf.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs erleidet die Stadt Artilleriebeschuss und einen Luftangriff durch russische Tiefflieger am 11. April 1945 . Am 15. April 1945 wird Fürstenfeld von den russischen Truppen eingenommen. 66 Zivilpersonen kamen ums Leben. Die katholische Kirche, die Kommende, das Rathaus und zahlreiche weitere Gebäude wurden schwer beschädigt. Im Abwehrkampf zerschoss die eigene Wehrmacht den Zwiebelturm der Stadtpfarrkirche, um einen strategischen Vorteil zu erreichen.

In den Jahren 1946 bis 1948 erhielt Fürstenfeld 262 Tonnen Hilfsgüter aus der Partnerstadt Zug in der Schweiz. Als Dank wurde der Ungarplatz in Stadt-Zug-Platz umbenannt.

Fürstenfeld hat eine mehr als 300jährige Schultradtion. Bereits 1631 wird eine Schule im Schulhaus am Kirchenplatz erwähnt, 1780 wurde dort eine Trivialschule mit Lesen, Rechnen und Schreiben nach der Maria-Theresianischen Schulordnung praktiziert. Das alte Bürgerschulgebäude im Stadtpark ( 1962 ) beherbergt heute eine Volksschule, weiters gibt es das Hauptschulgebäude in der Blücherstraße ( 1955 ), die Volksschule am Schillerplatz und die daran angebaute neue Hauptschule. Am 16. August 1909 erstand mit der Gründung des Fürstenfelder K. K. Gymnasiums (heute Bundesrealgymnasium) die erste höhere Schule in der Oststeiermark. Seit 1970 gibt es eine Landesberufsschule für Tischler-, Schuhmacher- und Tapeziererlehrlinge.

Die Tabakverarbeitung ist ein wichtiger Teil von Fürstenfelds Geschichte und erfolgte seit mindestens 1691 . 1734 wurde die Verarbeitung von Stadt und Staat übernommen. 1776 wurde die erste Tabakfabrik Österreichs in der ehemaligen landesfürstlichen Burg Schloss am Stein eingerichtet. Über lange Zeit waren die k. k. Tabakwerke (später Austria-Tabakwerke) eine wichtiger Arbeitgeber für bis zu 2200 Mitarbeiter im Jahr 1901 . Ende 2005 hat der Eigentümer der Tabakfabrik (die Gallaher Group) das Werk geschlossen. Zigarettenhülsen werden in Fürstenfeld weiterhin von der Firma Altesse produziert.

In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich Fürstenfeld zur Schul- und Tourismusstadt, während industrielle Arbeitsplätze (Schließung der Werke von EUMIG, Kapsch, Tabakfabrik) schwinden.

Auszug aus Meyers Konversations-Lexikon von 1888: Stadt im österreich. Herzogtum Steiermark, Bezirkshauptmannschaft Feldbach, an der Feistritz und der Lokalbahn Fehring-F., nahe der ungarischen Grenze gelegen, Sitz eines Bezirksgerichts, hat eine Malteserordenskommende, eine große ärarische Tabaksfabrik (mit 2000 Arbeitern), Hopfenbau, Hopfenhandel und (1880) 3878 Einw."

Städtepartnerschaften

  • Zug, Schweiz
  • Körmend , Ungarn
  • Viseu de Sus , Rumänien

Weblinks

Wikipedia

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