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Letzte Änderung für Artikel Ottakring (Wiener Bezirksteil): 22.01.2006 12:32

Ottakring (Wiener Bezirksteil)

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Ottakring
Wappen Karte
Bild:Ottakring (Teil) wappen.png

Ottakring war bis 1892 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring.

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung

Die Endung –ing im Namen Ottakring deutet daraufhin, dass der Ort im 9. Jahrhundert gegründet worden ist, nachdem das Heer von Karl dem Großen die Awaren aus dem Wiener Raum vertrieben hatte. Danach wurden zur Festigung der Herrschaft zahlreiche Orte gegründet, möglicherweise hieß der Begründer des Ortes Ottacher.

Geschichte

Ottakring im Mittelalter</br> Eine erste urkundliche Erwähnung fand Ottakring aber erst Mitte des 12. Jahrhunderts . Damals schenkte der Erzbischof von Salzburg Eberhard dem Stift Sankt Peter einen Weingarten in Ottachringen. Der Ort selbst lag um die bereits 1230 urkundlich erwähnte Lamprechtskirche. Dabei handelte es sich in der Regel um Einzelgehöfte. Bald entstand jedoch am Ottakringer Bach in Form einer Straßenzeile ein weiterer Ortsteil, dessen Zentrum entlang der heutigen Ottakringer Straße zwischen der Schnellbahn und der Sandleitengasse lag. Zunächst waren die "Ottakringer" freie Bauern. Nach und nach verloren jedoch die Bauern ihre Freiheit und kamen unter die Herrschaft und Gerichtsbarkeit des Grundherren . Ottakring kam 1114 durch eine Schenkung des Markgrafen Leopold III. an das Stift Klosterneuburg. Die Grundherrschaft des Stiftes währte bis 1848 , wobei ein Amtmann die Verwaltung Ottakrings im Name des Stiftes führte. In Ottakring gab es zumindest zeitweise auch "Freihöfe", die nicht der Grundherrschaft unterstanden. Der wichtigste war der "Schottenhof", der 1322 erstmals urkundlich genannt wurde. Wie auch die anderen Orte um Wien litt Ottakring ab der 15. Jahrhundert immer wieder unter den Zerstörungen der Kriege. 1484 litt der Ort unter den Verheerungen der Ungarn, die beide Kirchen und den Freihof zerstörten.

Ottakring in der Neuzeit</br> 1529 wurde der Ort im Zuge der Ersten Wiener Türkenbelagerung erneut zerstört. Der Ort wurde in der Folge immer wieder von der Pest heimgesucht, zusätzlich verarmte Ottakring in der Folge des Dreißigjährigen Krieges . Der Ort konnte weder einen Pfarrer noch einen Lehrer bezahlen, der Weinhandel kam zum erliegen. Der Winter 1679/80 forderte den höchsten Tribut, 199 von etwa 600 Bewohnern starben an der Pest. 1683 wurde Ottakring zusätzlich beim Rückzug der Türken nach der Zweiten Wiener Türkenbelagerung niedergebrannt. Im Ort verbliebene Bewohner wurden ermordet oder verschleppt. 1684 begann der Wiederaufbau. Die Lamprechtskirche wurde ebenso wiederaufgebaut wie der Ortsteil an der Ottakringer Straße. Die Gehöfte um die Lamprechtskirche blieben hingegen verwaist, der älteste Teil Ottakrings hörte auf zu existieren. Viele der einstigen Bewohner siedelten sich in Neulerchenfeld an. Während der benachbarte Ort bereits im 18. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte, blieb Ottakring ein verschlafenes Dorf. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts lebte hier nur etwa 900 Einwohner in 74 Häusern.

Ottakring ab dem 19. Jahrhundert</br> Ottakring litt durch Tributleistungen und Rekrutierungen unter den Napoleonischen Kriegen . Noch schwerer traf den Ort jedoch die Brandkatastrophe vom 11. Mai 1835 , bei der 52 Häuser vernichtet wurden. Nur die Kirche und 30 Häuser blieben vor dem Inferno verschont. Eine Spendeaktion des Nachbarortes und günstige Kredite durch den Grundherren brachten Ottakring jedoch einen schnellen Aufschwung. Ein neuer Stadtteil entstand zwischen Ottakring und Neulerchenfeld, Neu-Ottakring. Die Einwohnerzahl stieg zwischen 1832 und 1847 von 1.400 auf 6.400 Einwohner in 203 Häuser. Während der alte Ortsteil ein Bauerndorf blieb, siedelten sich in Neu-Ottakring vor allem Arbeiter und Handwerker an. Das Revolutionsjahr 1848 ging auch an Ottakring nicht spurlos vorbei. Die Ottakringer unterstützten die Revolution und beherbergten eine Elitetruppe der revolutionären Studenten. Am 23. Oktober wurde der ältere Ortsteil von den kaiserlichen Truppen besetzt, zwei Tage später Neu-Ottakring. Ab den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts erhielt Ottakring immer mehr den Charakter einer Industriestadt. Die Anzahl der Fabriken nahm zu, 1852 wurde eine Straßenbeleuchtung eingeführt. 1881 wurde Ottakring auch an die Wiener Hochquellenwasserleitung angeschlossen. Der Bauboom der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts steigerte die Einwohnerzahl massiv. Lebten in Ottakring 1850 noch 7,246 Menschen, so waren es 1890 schon 61.817. Ottakring war damit die zweitgrößte Gemeinde Niederösterreichs nach Hernals. Dennoch hatte Ottakring in weiten Teilen noch dörflichen Charakter, von den 1346 Häusern waren nur 148 höher als zwei Stockwerke. Dennoch war Ottakring dichtest besiedelt, die Wohnverhältnisse waren 1892 schlechter als in jedem anderen der neuen Bezirke. Hinzu kam die Umweltverschmutzung durch die Fabriken. Nach der Eingemeindung der Wiener Vorstädte im Jahr 1850 wurden nach einem Wunsch Kaiser Franz Josephs in einer Rede 1888 durch den niederösterreichische Landesausschuss die Vereinigung Wiens auch mit den Vororten beschlossen. Das Gesetz trat am 1. Jänner 1892 in Kraft. Trotz des Widerstandes gegen die Eingemeindung wurden Ottakring und Neulerchenfeld zum 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring vereint.

Wirtschaft

Wichtigste Einkommensquelle der Ottakringer war der Weinbau , der im nahen Wien verkauft wurde. Ackerbau , Gartenbau und Viehzucht wurden nur für den Eigenbedarf betrieben. Der nahe Wald brachte den Menschen Holz und Wild. Die Nutzung dieser Güte wurde nach und nach aber immer mehr eingeschränkt. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Ottakring ein verschlafenes Dorf, das jedoch nicht arm war. Wichtigste Einnahmequelle war der Wein, der insbesondere in Neulerchenfeld abgesetzt wurde. Zudem wurden Milcherzeugnisse verkauft. Jedoch machte sich auch in Ottakring die Industrialisierung bemerkbar. Vor dem Ort gab es einen Ziegelofen und ein Sägewerk , 1806 wurde im Ort die Spinnerei Schifferstein gegründet, zwei weitere Fabriken folgten erst in den 30er Jahren, die Zündholzfabrik Josef Siegl und die Bronzewarenfabrik Josef Grüllemeyer. 1837 wurde auch die heute noch bestehende Ottakringer Brauerei errichtet. Weitere Fabriken folgten in den 50er und 60er Jahren. Dabei waren die sogenannten Fabriken meist kleine Werkstätten, nur die Brauerei war ein Großbetrieb.

Religion

Ottakring dürfte sich schon relativ früh zu einem bedeutenderen Ort entwickelt haben. Beweis dafür ist die frühe Existenz einer Kirche, die bereits 1230 urkundlich erwähnt wurde. Sie war dem heiligen Lamprecht geweiht und stand etwa am Ort der heutigen Friedhof erneut zerstört, nachdem sie bereits 1484 durch die Ungarn vernichtet wurden. Der Bischof konnte im Jahre 1531 die zerstörten Kirchen aber wieder einweihen. 1570 fand der Protestantismus in Ottakring Eingang. Der Rektor der Universität Wien Dr. Johann Ambros Brassicani von Köhlburg kaufte 1574 den Freihof und holte einen protestantischen Pfarrer nach Ottakring. Dies führte zu Konflikten mit dem örtlichen Pfarrer und dem Bischof . Nach dem Tod Brassicanis im Jahr 1589 endete der Religionskonflikt. Nach den Verheerungen durch die Türken 1683 war die Lamprechtskirche im alten Ortsteil Ottakrings zwar wieder aufgebaut worden, die Siedlung im Umkreis jedoch nicht. Die Pfarrkirche lag nun weit abseits des Dorfkerns, indem lediglich die Wolfgangskapelle lag. 1790 wurde der Umbau der Kapelle zu einer Kirche fertiggestellt, die renovierungsbedürftige Lamprechtskirche gleichzeitig abgerissen. Die Fläche wurde dem Friedhof zugeschlagen.

Quellen

  • Klusacek, Christine; Stimmer, Kurt: Ottakring. Vom Brunnenmarkt zum Liebhartstal. Wien 1983
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Wikipedia

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