Inzersdorf (Wien)
Inzersdorf | |
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Wappen | Karte |
Bild:Inzersdorf (Wien) Wappen.png | |
Inzersdorf war bis 1938 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing .
Inhaltsverzeichnis |
Lage
Inzersdorf liegt beiderseits der Liesing südlich des Wienerberges. Flussaufwärts befindet sich die Wiener Bezirksteile Atzgersdorf und Erlaa, flussabwärts der Wiener Bezirksteil Rothneusiedl, der sich schon im 10 Bezirk (Favoriten) befindet. Der Ort liegt in einem flachen Schwemmland, wo sich durch den Fluss große Mengen Tegel und Ton ablagerten, die für die Ziegelwerke und die Baustoffindustrie einen wichtigen Rohstoff darstellten. Noch heute zeugen Seen wie der Stein- oder Schloßsee von dieser Vergangenheit, den diese Seen sind ehemalige Abbaugruben, einer geschlossenen Ziegelfabrik, die in ein Erholungsgebiet umfunktioniert wurden.
Geschichte
Der Ausstieg zum großen Industriestandort
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte zwischen den Jahre 1120 und 1125 als Imicinesdorf beziehungsweise Ymizinisdorf. So wohl während der Ersten als auch während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung wurde Inzersdorf schwer zerstört und musste wider neu besiedelt werden. Zur Zeit der Industrialisierung wurde der Ort ein wichtiger Industriestandort, der sich vor allem auf die Ziegelproduktion spezialisierte.
In Inzersdorf entstanden beispielsweise die bekannten Wienerberger Ziegelwerke von Heinrich von Drasche-Wartinberg . Im Jahre 1872 wurden bereits 100 Millionen Ziegel in Inzersdorf erzeugt. Auf Grund dieser Tatsachen entschied man, die nördliche, stärker entwickelte Hälfte Inzersdorfs, Ende des 19. Jahrhunderts in den heutigen 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten unter dem Namen Inzersdorf-Stadt einzugliedern.
Die Entwicklung nach der Teilung
Die Eingliederung von Inzersdorf-Stadt hatte eine große wirtschaftliche Schwächung des verbleibenden Inzersdorf zu Folge, da man unter anderem den Großteil der Ziegelwerke verlor. In den Folgejahren orientierte sich Inzersdorf wirtschaftlich vor allem an der nahe liegende Stadt Liesing. Mit dem Gesetz vom 1. Oktober 1938 nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Wien zu "Groß-Wien" vergrößert. Dies hatte eine Eingemeindung Inzersdorfs gemeinsam mit Liesing zu Folge. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde diese im Jahre 1954 bestätigt.
Heute befindet sich wiederum ein großes Industriegebiet in Inzerdorf. Inzersdorf ist beispielsweise Standort des Wiener Großgrünmarktes (MA59), wo auf rund 300.000m² landwirtschaftliche Erzeugnisse und Blumen gehandelt werden. Eine der bekanntesten Firmen aus Inzersdorf ist weiters Inzersdorfer , eine Firma für Fertiggerichte, die es schon seit 1873 besteht und als 1. österreichische Militärkonservenfabrik gegründet wurde.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Ursprünglich befanden sich in Inzersdorf ein barockes Wasserschloss , aus dem 17. Jahrhundert so wie ein in der Nähe errichtetes etwas jüngeres Schloss . Das alte und neu Schloss Inzersdorf wurden jedoch beide unwiederbringlich im Zweiten Weltkrieg zerstört und mussten im Jahre 1965 abgetragen werden. Der ehemalige Schlosspark wird heute unter dem Namen Draschepark als öffentliche Parkanlage verwendet.
Als Motiv für die Gestaltung des für Inzersdorf bestimmten Teil des Liesinger Wappens wurde das Motiv von drei, aus einem roten Herzen , wachsenden Ähren , die links und rechts von einem goldenen Löwen und einem goldenen Pferd eingerahmt werden.
Persönlichkeiten
- Heinrich von Drasche-Wartinberg , österreichischer Industrieller
Weblinks
- Eintrag über „Inzersdorf (Wien)“ im Österreich-Lexikon von AEIOU
- Großgrünmarkt Inzersdorf, Wien
- Inzersdorfer
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