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Letzte Änderung für Artikel Pfaffstätt: 13.01.2006 07:10

Pfaffstätt

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Wappen Karte
fehlt noch Bild:Karte Österreich Pfaffstätt.png
Basisdaten
Bundesland : Oberösterreich
Politischer Bezirk : Bezirk Braunau am Inn (BR)
Fläche : 9 km²
Einwohner : 946 (Stand: 15. Mai 2001)
Höhe : 471 m ü. NN
Postleitzahl : 5222
Vorwahl : 07742
Geografische Lage : 48° 04' 32" nördliche Breite
13° 08' 48" östliche Länge
Gemeindekennziffer : 40431
Verwaltung: Gemeinde Pfaffstätt
Kirchenplatz 1
5222 Pfaffstätt
Offizielle Website: www.pfaffstaett.ooe.gv.at
E-Mail-Adresse: gemeinde@pfaffstaett.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister : Susanne Lanzer ( SPÖ )

Pfaffstätt ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Braunau am Inn im Innviertel mit 946 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Mattighofen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Pfaffstätt liegt auf 471 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 3,3 km, von West nach Ost 4,8 km. Die Gesamtfläche beträgt 9,16 km². 37, % der Fläche sind bewaldet, 56,5% der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. Ortsteile der Gemeinde sind: Erlach, Fludau, Kitzing, Kuglberg, Pfaffstätt, Sollern.

Wappen

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: Zwischen zwei grünen, von silbernen Wellenstäben gesäumten Wellenflanken in Blau ein goldener Taufstein, bestehend aus Säulenbasis, Säule, siebeneckigem Becken und Deckel in Form eines oben mit einem lateinischen Kreuz besteckten, siebenseitigen Pyramidenstumpfes. Die Gemeindefarben sind Gelb-Grün-Gelb

Frühgeschichte

Unser Ort ist einer der ältesten im Mattigtal und seine Geschichte lässt sich bis in die Keltenzeit zurückverfolgen. In der Eiszeit erstreckten sich Nebenarme des Salzachgletschers bis ins Mattig- und Schwemmbachtal und legten hier Schotterberge (Moränen) ab. Der Hügel, auf dem unser Ort liegt, sowie der Siedelberg, sind solche Schotterablagerungen.

Vor ca. 7000 Jahren in der jüngeren Steinzeit besiedelten Menschen die Ufer unserer Täler, da diese Fisch- und Wildreichtum boten und verkehrsmäßig besser aufzuschließen waren. Das übrige gebiet war mit undurchdringlichem Urwald bedeckt.

In dieser Zeit vollzog sich auch die Wandlung des Menschen vom wandernden Nomaden zum sesshaften Bauern, der nicht mehr nur vom jagen lebt, sondern auch den Boden zu bearbeiten begann. Auch stellte er Waffen, Werkzeuge und Gefäße her, die er den Toten ins Grab mitgab. Die Toten wurden auf der Grabsohle aus festgestampftem Lehm verbrannt und ihre Asche in Krügen (Urnen) beigesetzt. Dazu kamen die Beigaben.

Ihre "Häuser" hatten die Kelten auf dem heutigen Burgstall schon mit drei Wällen gegen Westen hin befestigt, auf den anderen Seiten schützte sie der steil abfallende Hügel. Die Wälle sind heute noch gut sichtbar und künstlich angelegt. Es ist erwiesen, dass auch auf dem Siedelberg in dieser Zeit schon Geräte aus Eisen hergestellt wurden. Um dieses zu gewinnen, wurden sogenannte "Rennöfen" gebaut. Diese Öfen waren bis zu 60 m tief in den Boden eingelassen. Damit das Feuer im Ofen ausreichend mit Sauerstoff versorgt wurde, befanden sich kanpp über dem Erdboden zwei Windlöcher.

Im Jahr 15 vor Chr. Geburt fiel das keltische Königrech Norikum an das römische Weltreich. Die Römer waren Meister im Bau von Straßen und Brücken und sollten auch durch Pfaffstätt von Pfaffing her kommend, eine Römerstraße nach Mattighofen geführt haben. Nach dem Rückzug der Römer fielen die Hunnen in der Völkerwanderung um das Jahr 500 in unser Gebiet ein und verwüsteten es. Einige Zeit später besetzten die Bayuwaren unser Land und befestigten die Grenzen gegen die Überfälle der Magyaren. Im Jahr 796 kamen dann Schüler des hl. Rupert von Salzburg in unser Gebiet , um es zu christianisieren. Dabei entstand ein Taufkirchlein an der Mattig. In diesem Jahr wird auch der Name "Paphstetti" in einer Urkunde des Bistums Passau zum 1. Mal erwähnt.

Geschichte

Seit Gründung des Herzogtums Bayern war der Ort bis 1780 bayrisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals 'Innbaiern') zu Österreich. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört er seit 1814 endgültig zu Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Geschichte Schloss Pfaffstätt

Die Geschichte des Ortes ist unmittelbar mit dem Schloss Pfaffstätt und den "Herren von Pfaffstätt" verknüpft.

Das Schloss erlangte im Mittelalter an Bedeutung als Patrimonialgericht (d.h. die mit dem Besitz eines Ritterguts verbundene niedere Gerichtsbarkeit). Der erste Wohnsitz der Edlen von Pfaffstätt aus dem 12. Jahrhundert befand sich auf dem verlassenen Burgstall auf dem Siedelberg. Die früheste urkundliche Erwähnung nennt 1150 einen Herrant de Phafsteten sowie 1147-1167 einen Gerhart de Pfaffenstetin. Es folgen Heinrich von Pfaffstätt 1154, Amelrich und Otto von P. 1170-1180, Albert 1188 f. sowie Albero 1222. Noch 1843 müssen, wie bei Pillwein zu lesen ist, "die Ruinen des alten Schlosses "Pfaffstätten" mit den Resten von Gräbern und einem Vorhofe" an jener "Burgstall" genannten Stelle auf dem Siedelberg sichtbar gewesen sein. Im Mittelalter befand sich außerdem in der naheliegenden Ortschaft Sollern ein kleiner Edelbesitz mit dem Namen Niedersalhern.

Um 1500 wurde dann das erste Schloss an der jetzigen Stelle in der Nähe der alten Veitskapelle erbaut. als Bauherr kommt das Geschlecht der Haunsperger bzw. der Reuter in Frage. Nach Baumert/Grüll sind im 15. Jahrhundert als Nachweisbare Besitzer genannt: Georg Reuter zu Pfaffstätt, Grabstein mit Wappen in der Propsteikirche, dann Rudbrecht sowie Martin Reuter. In der Folge ging Pfaffstätt an die Walch: 1503 an Cyrak, dann bis 1533 an Wolgang und seit 1542 an dessen Söhne Adam und Cyriak. Vom Hans Wolf Walch kam der Besitz schließlich nach 1617 an Hans Sigwart von Schwabpach, dann 1630 an die Freiherren von Vieregg (bis 1721).

Das Schloss war damals, wie einer zeitgenössischen Beschreibung zu entnehmen ist, von einem Weiher umgeben; dieser ist auch noch auf dem Wening-Stich von ca. 1721 sichtbar.

Bald darauf erwarb die Gräfin Maria von Wartenberg das Wasserschloss und ließ es in ein Landschloss umbauen, angeblich nach Plänen des berühmten Baumeisters Fischer von Erlach, wobei u.a. auch der ehemalige Wassergraben zugeschüttet wurde. Die Gräfin war auch eine große Wohltäterin der Kirche. Von deren Erben gelangte das Schloss über die Freiherren von Lerchenfeld 1764 an die Grafen von Taufkirchen. 1798 nächtigte hier, anlässlich eines Durchmarsches Erzherzog Karl von Österreich, der Sieger von Aspern.

Im 19. Jahrhundert kam es dann zu mehrmaligem Besitzerwechsel, 1895 erwarb es Edmond Graf zu Lippe-Weißenfeld, 1909 kaufte schließlich Adolf Graf von Peckenzell sein Geburtshaus zurück und renovierte es 1909/10 gründlich, wobei es sein jetziges Aussehen erhielt. Von Markgraf Pallavicini kaufte es 1923 Albrecht Prinz Schaumburg-Lippe, 1942 ging es an dessen Sohn Prinz Max. 1978 erwarb der Mattighofner Fabrikant Heinrich Lohberger das Schloss.

Im September 2001 hat das Schloss wieder einen neuen Besitzer bekommen. Mag. Robert und Barbara Jakob mit Sahra, Sophie, Rosalie und Golden Retriever Cara.

Riesin von Pfaffstätt

Am 7. Jänner 1906 wurde Martina Hinterberger als Tochter des Zimmererehepaares Jakob und Franziska Hinterberger geboren. Schon in der Volksschule überragte sie ihre Klassenkameraden um einiges. Im Alter von 17 Jahren brachte sie es auf die stattliche Größe von 2,31 Metern. Da schlief sie schon lange in dem Spezialbett mit Überlänge, das ihr Großvater gezimmert hatte, und trug Extraanfertigungen der örtlichen Schneiderin. Zu einem Stillstand kam das außergewöhnliche Wachstum erst, als Martina angeblich stolze 2,64 Meter maß. So sehr sie auch mit ihrer Größe Aufsehen erregte, so war sie auch unglücklich damit. Hänseleien und daraus resultierende Komplexe machten ihr das Leben schwer. So zögerte sie auch nicht lange, als sie ein Angebot bekam, das sie von zuhause wegführte. Der damals weltberühmte Entfesselungskünstler Tom Jack sah sie , als sie eine Aufführung des Zirkus Krone in Mattighofen besuchte, und schlug ihr vor, mit Auftritten in der ganzen Welt ihr Geld zu verdienen. Ein Jahr lang bereiste sie Europa und sogar die Vereinigten Staaten, doch die einfache Bauerntochter fühlte sich nie wohl bei dieser Tätigkeit und kam am 13. Februar 1929 wieder zurück nach Pfaffstätt. Dort verbrachte sie die letzten Jahre ihres Lebens mit Arbeiten auf umliegenden Bauernhöfen. Auf einem davon steckte sie sich mit Typhus an, dem sie am 20. Juni 1931 im Krankenhaus in Braunau erlag.

Ihre Nichte, Franziska Ehart, die heute in Braunau lebt, hat noch viele Andenken an sie, Fotos und Briefe, die sie gerne jedem zeigt, der sich dafür interessiert.

Pfarre und Kirche

Die Christianisierung unseres Landes setzte in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts von Salzburg her ein. Nachfolger des hl. Bischofs Rupert unterrichteten die Bevölkerung in der christlichen Lehre und tauften sie an bestimmten Taufstellen. Die Taufkirche an der Mattig war dem hl. Vitus geweiht, und stand im heutigen Müllner-Garten an der Mattig.

Im Jahre 1143 überließ der Bischof von Passau dem Stift Mattsee den Zehent der Pfarre Kirchberg zu der auch unser Ort bis "Niedersalhern" (Sollern) gehörte. Anschließend wurde diese Kirche immer wieder als Schloßkapelle, zuerst der Schloßbesitzer auf dem Siedelberg (Burgstall) und später des jetzigen Schlosses benannt. Im Zuge von kirchlichen Reformen unter Josef II. wurde die Veitskapelle im Jahre 1787 wegen Baufälligkeit abgetragen. Die heutige spätgotische Pfarrkirche durfte durch die damaligen Schloßherren bald nach Errichtung des neuen Wasserschlosses an der Mattig, etwa um 1500, erbaut worden sein. Erst im Jahre 1904 wurde die Pfarre Pfaffstätt von der Großpfarre Kirchberg abgetrennt, wobei die Gemeindevertretung den Auftrag erhielt, einen neuen Pfarrhof zu errichten.

1951 wurden drei neue Glocken angekauft, da die Alten den beiden Weltkriegen zum Opfer fielen. Das Zügenglöcklein (Sterbeglocke) stammt noch aus dem Jahre 1793. Der Hochaltar wurde 1674 vom damaligen Schloßherren Wolf Heinrich von Vieregg gestiftet aber erst 1693 aufgestellt.

Die alte, 1886 gebaute, Orgel wurde 1921 renoviert, 1988 aber durch eine neue Orgel ersetzt.

Besonders erwähnenswert ist die außerordentlich reichhaltige Weihnachtskrippe, die teils im Jahre 1730, teils zwischen 1830 und 1860 entstanden ist. 144 Einzelfiguren zeigen in 15 verschiedenen Szenen biblische Darstellungen, die nicht nur mit der Weihnachtszeit zu tun haben.

Politik

Bürgermeister ist Susanne Lanzer von der SPÖ.

Einwohnerentwicklung

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 888 Einwohner, 2001 dann 946 Einwohner.

Weblinks

Wikipedia

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