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Letzte Änderung für Artikel Kerschenberg (Gemeinde Reinsberg): 27.11.2004 16:20

Reinsberg (Niederösterreich)

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Basisdaten
Bundesland : Niederösterreich
Politischer Bezirk : Scheibbs (SB)
Fläche : 29,54 km²
Einwohner : 1.014 (Volkszählung 2001)
Höhe : 477 m ü. NN
Postleitzahl : 3264
Vorwahl : 0 74 87
Geografische Lage : 47° 59' n. Br.
15° 04' ö. L.
Gemeindekennziffer : 3 20 10
Gliederung 4 Katastralgemeinden
Gemeindeamt: 3264 Reinsberg Nr. 1
Offizielle Website: keine
E-Mail-Adresse:
Politik
Bürgermeister : Rudolf Daurer ( ÖVP )
Gemeinderat : 15 Mitglieder: 13 ÖVP ,
2 SPÖ

Reinsberg ist eine kleine Gemeinde im niederösterreichischen Mostviertel. Es ist ein kleines Bergbauerndorf in der Eisenwurzen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort liegt ungefähr 12 km südwestlich von Scheibbs.

Bekannter als der Ort selbst ist die Burgruine Reinsberg die 1990 zu einer Veranstaltungsarena ausgebaut wurde. Dadurch stieg in der Gemeinde der Fremdenverkehr wieder an. Es werden auch verschiedene Erlebniswochen oder Landschulwochen angeboten.

Katastralgemeinden sind Buchberg, Kerschenberg, Reinsberg, Robitzboden, Schaitten.

Mit der Bahn: Die nächstgelegene Bahnstation ist Saffen bei Scheibbs (Erlauftalbahn; Linie 12; 10km entfernt).

Mit dem Auto: Auf der Westautobahn bis zur Ausfahrt Ybbs, auf der B25 über Wieselburg bis Saffen vor Scheibbs, dann rechts auf der B22 Richtung Gresten und ab der "Schnalle" links nach Reinsberg. Von Waidhofen an der Ybbs auf der B31 bis Gstadt, auf der B22 über Ybbsitz und Gresten bis zur "Schnalle" und rechts in Kürze nach Reinsberg.

Mit dem Bus: Reinsberg ist mit dem Bundesbus nur schwer erreichbar: Linien 1664 Waidhofen an der Ybbs - Ybbsitz - Gresten - Reinsberg - Scheibbs - Puchenstuben - Mariazell; 1666 Waidhofen an der Ybbs - Ybbsitz - Gresten - Reinsberg - Scheibbs

Geschichte

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs .

Erste Besiedlung:

Im heutigen Gemeindegebiet von Reinsberg siedelten bereits vor 4000 Jahren sesshafte Viehzüchter, wie ein Steinbeilfund beweist. Die 10 cm lange , gelochte Steinaxt aus hellgrünen Serpentine ist das besterhaltene Fundstück im Bezirk aus dieser Zeit. Sie stammt aus der ausklingenden Jungsteinzeit bzw. der beginnenden Kupferzeit um 1900 bis 1800 vor Chr.. Sie war für den Erstbesitzer bereits mehr ein Rangabzeichen als ein Werkzeug.

Bis zur ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1215 fehlen weitere Hinweise auf die Geschichte Reinsbergs. Die Besiedlung wird parallel zur der des übrigen Gebietes erfolgt sein. Um 800 v. Chr. wanderten illyrische Stämme ein - von ihnen stammt der Name "Erlaf" ( Erlauf), 400 Jahre später drangen die Kelten in den Alpenraum vor. 50 n. Chr. bestand die Bevölkerung aus einer keltisch-illyrischen Mischbevölkerung, die in kleinen Weilern wohnte, daneben gab es römische Einzelhöfe mit Gutsbetrieb. In der Zeit um 996 verlief wahrscheinlich die kärntner Grenze in dieser Gegend. Auch die Burgruine zeugt noch heute von der einstigen Trennlinie zwischen der Ostmark und der Karantanischen Mark.

Gegenreformation:

Reinsberg blieb bis 1627 protestantisch. Weil das Einkommen der Pfarre Reinsberg sehr gering war und sich ein Pfarrer hier ohne zusätzliche Einkünfte kaum halten konnte, wurde Reinsberg von 1630 bis 1688 von den Pfarrern der angrenzenden Pfarre Gresten und von 1689 bis 1699 der Pfarre Purgstall aus versorgt, allerdings, ohne seine Eigenständigkeit als Pfarre zu verlieren. In dieser pfarrerlosen Zeit hatte die Gegenreformation nur langsamen Erfolg. Als der Kaiser zunehmend härter durchgreifen ließ, verließen viele Protestanten ihre Heimat in Österreich und wanderten nach Deutschland aus. Aus Reinsberg wanderten um 1650 aus 19 Häusern rund 50 Personen aus.


Türkenjahr 1683:

Auf den 30jährigen Krieg, den unsere Heimat ohne besondere Auswirkungen überstanden hatte, folgte das Türkenjahr 1683. Ein riesiges türkisches Heer brach auf, um über Belgrad nach Wien zu ziehen. Im Juni erreichte es die Wiener Vorstädte, die vorher, um den Türken keine Unterkunft zu bieten, niedergebrannt worden waren. Wieder, wie schon vor 150 Jahren (1529), stießen türkische Reitertruppen (Akinschi) südlich der Donau bis Amstetten vor. Sie überfielen die Bauern bei der Kornernte, hieben sie nieder, brannten die Bauernhöfe ab, raubten die jungen Frauen und Kinder. Befestigte Orte wie z.B. Purgstall und Scheibbs ließen sie im Mostviertel meist ungeschoren. Auch in Reinsberg brachten die Türken Not und Verderben. Nach einer Aufstellung der Herrschaft Purgstall aus dem Jahre 1683 wurde durch die Türken am 17.7.1683 in Reinsberg großer Schaden angerichtet.

Die Barockzeit:

Nach Überwindung des Luthertums und der Türkengefahr erlebten die Herrschaften und die Kirche in Österreich einen großen Aufschwung: Das Barockzeitalter begann. Künstler, Baumeister, einheimische und solche, die zugezogen, wie Jakob Prandtauer, bekamen ein reiches Betätigungsfeld. Viele Dorfkirchen, Klöster, Schlösser, aber auch Privathäuser wurden um- oder neugebaut. Viel an gotischer Kunst wurde in dieser Zeit zerstört. Dafür entstand die großartige Barocklandschaft Niederösterreich. Nachdem bereits 1614/15 die Emporkirche erbaut worden war, erhielt die Kirche in Reinsberg zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine barocke Einrichtung. Von den Jahren 1699-1704 stammen Kirchenrechnungen, die darauf schließen lassen, dass in Reinsberg modernisiert, d.h. barock eingerichtet wurde.


Das 19. und 20. Jahrhundert:

Unsere Heimat hatte im ersten Jahrzehnt des 19.Jhs. durch die dreimalige französische Besatzung sehr zu leiden, als Napoleon gegen Österreich und Russland seine Kriege gewann und Österreich besetzte. Viel Besatzungsmühsal mussten die Bewohner des Erlauftales über sich ergehen lassen. Nach dem Sieg der Allianz gegen Napoleon und nach dem Wiener Kongress, bei dem Europa neu geordnet wurde, hatten die Menschen unseres Landes endlich einige Jahrzehnte Ruhe. Die Wirtschaft blühte auf, die Industrialisierung ging rasch vor sich. Die Landwirtschaft konnte sich verbessern. Die Situation für die Bauern änderte sich durch die Bauernbefreiung, die infolge des Umsturzes 1848 vom Reichsrat beschlossen wurde. Ferdinand, der gütige Kaiser, musste 1848 abtreten, Franz Joseph wurde Kaiser für 68 Jahre. Die Bauernbefreiung brachte den Bauern wohl die Freiheit von der Abhängigkeit vom Grundherrn, von all den Abgaben und der Robot. Ab nun musste er aber auch den Schutz des ihm persönlich bekannten Grundherrn entbehren. Dafür kam der anonyme Staat mit seinen Steuern und den Beamten aus der Stadt, die den Bauern mit seinem Dialekt oft nicht verstanden. Viele Bauernhöfe gingen zugrunde, wurden versteigert, durch Großbetriebe oder Industriebetriebe aufgekauft, wenn der Bauer seine Steuern nicht mehr bezahlen konnte. In der zweiten Hälfte des 19.Jhs. wanderten hunderttausende junge bäuerliche Menschen, auch aus Reinsberg, in die Großstädte, vor allem Wien, und zu den Industriebetrieben, die immer mehr Menschen brauchten. Es kam zu großen sozialen Spannungen und ärgeren unmenschlichen Lebensbedingungen, als sie die Menschen vorher auf dem Lande hatten. Politische Parteien bildeten sich, die in scharfem Gegensatz zueinander standen. Die allmähliche Verbesserung der Lebensumstände in Land und Stadt in den ersten Jahren des 20.Jhs. wurde jäh und entscheidend unterbrochen durch den 1. Weltkrieg.

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1014 Einwohner. 1991 hatte die Gemeinde 947 Einwohner, 1981 834 und im Jahr 1971 739 Einwohner.

Politik

Bürgermeister der Gemeinde ist Rudolf Daurer, Amtsleiter Silvia Heigl. Im Gemeinderat gibt es bei insgesamt 15 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 13, SPÖ 2, andere keine Sitze.

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 24, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 83. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 490. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 49,3 Prozent.

Sehenswertes

Weblinks

Wikipedia

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