Der Canal d'Entreroches bezeichnet heute ein rund 5 km langes Reststück einer geplanten schiffbaren Verbindung zwischen Rhein und Rhône im Schweizer Kanton Waadt. Der Kanal sollte zwischen Orbe und Cossonay die Zihl , ein Nebenfluss der Aare und damit des Rheins, mit der Venoge , die in den Genfersee mündet, verbinden.

Während des Dreißigjährigen Kriegs bestanden verschiedene Pläne zur Erschließung neuer Verkehrswege, um Warentransporte durch Feindesland zu verhindern. In diesem Zusammenhang ist auch der Versuch zu sehen, das Einzugsgebiet des für den Handel so wichtigen Rheins weiter nach Süden auszudehnen. Insbesondere das reformierte Holland wollte damit den gefährlichen Schiffweg rund um das katholische Spanien meiden.

Der Bretone Elie Gouret begann 1638 mit dem Bau des Kanals. 1648 war die Wasserscheide überwunden und die Venoge damit mit der Zihl verbunden. Dennoch war das Ziel noch nicht erreicht, da die Venoge zwischen Cossonay und Morges am Genfersee ein starkes Gefälle aufweist: Auf 12 km wären 59 m zu überwinden gewesen, was 40 Schleusen erfordert hätte. Die dafür nötigen Mittel konnten aber nicht aufgebracht werden. Die Waren mussten damit trotz des Canal d'Entreroches für dieses Stück auf der Straße transportiert werden.

Der Verbindung kam in der Folge nicht mehr als regionale Bedeutung zu. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts war der Betrieb des Kanals nicht mehr rentabel, 1829 musste er ganz eingestellt werden.

Chargé pour Soleure

Mit der Wasserstrasse verbindet sich auch der in der Westschweiz geläufige Begriff "Il est chargé pour Soleure" für starke Trunkenheit (sinngemäss "Er hat für Solothurn geladen"). Solothurn hatte als Sitz der französischen Botschafter (Ambassadoren) einen hohen Bedarf an Wein welcher auf diesem Weg befördert wurde. Da sich die Schiffer auf der Fahrt an der Ladung vergriffen erreichten sie Solothurn nicht selten schwer betrunken.