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Letzte Änderung für Artikel Linthebene: 02.01.2006 15:00

Linthebene

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Karte der Linthebene mit Dörfern und altem Linthlauf
Karte der Linthebene mit Dörfern und altem Linthlauf

Die Linthebene liegt in der Ostschweiz zwischen dem ZĂĽrichsee und dem Walensee. Sie wurde vom Fluss Linth aufgeschĂĽttet, der bis zur Linthkorrektion bei Schmerikon in den ZĂĽrichsee mĂĽndete. Der Fluss Maag verband den Walensee mit der Linth bei ZiegelbrĂĽcke. Seit der Linthkorrektion mĂĽndet die Linth in den Walensee, der seinerseits ĂĽber den Linthkanal mit dem ZĂĽrichsee verbunden ist.

Die linksseitigen Linthebene, die Landschaft Gaster liegt ganz im Kanton St. Gallen (Kanton) . Sie umfasst die Dörfer Weesen, Schänis, Rufi , Maseltrangen , Kaltbrunn , Benken SG, Uznach und Schmerikon – letztere zählen allerdings nicht mehr zum Gaster. In der rechtsseitigen Linthebene, der Schwyzer und Glarner Landschaft March liegen die Dörfer Tuggen, Schübelbach, Buttikon , Reichenburg, Bilten und Niederurnen.

Seit der Linthkorrektion 1807–1822 und der Linthmelioration 1937–1964 ist die Linthebene bis auf wenige Reste ( Kaltbrunner Riet ) völlig trockengelegt.

In der Linthebene gibt es drei markante Hügel: Den Buchberg am Obersee zwischen Schmerikon und Tuggen, den Benkner Büchel zwischen Benken und Schänis und das Gasterholz, ein kleiner Hügel zwischen Schänis und Kaltbrunn.

Die Linthebene entstand erst vor ca. 1000 Jahren durch die endgültige Verlandung des sog. Tuggener Sees durch Geschiebeablagerungen der Linth und der Zuflüsse aus dem Gaster und der March. Der Tuggener See erscheint beispielsweise noch in der Gallus -Legende, die im 8. Jahrhundert anzusiedeln ist. Der ursprüngliche Tuggener See ist nicht zu verwechseln mit dem «Tuggener See», der durch das Hochwasser 1999 nur vorübergehend bestand. Die Linth verzweigte sich in der Ebene nach Niederurnen und Mollis in zahlreiche Seitenarme und konnte daher die für die Industrie damals notwendige Wasserkraft nicht bieten. Aus diesem Grund beschränkte sich die frühe Industrialsierung auf das Glarnerland und die Linthebene blieb eher landwirtschaftlich geprägt.

Stich der Linthebene um 1811; nachkoloriert der alte Linthlauf
Stich der Linthebene um 1811; nachkoloriert der alte Linthlauf

Die ab dem 18. Jahrhundert immer wieder erwähnte frühere Fruchtbarkeit der Linthebene und die spätere Versumpfung sind in das Reich der Legenden zu verweisen. Diese Legende sollte die dem breiten Publikum vor der Linthkorrektion die Not der Gegend bzw. späteren Generationen die positven Auswirkungen der Linthkanalisation drastischer vor Augen führen. Tatsächlich kann die Ebene der Linth schon wegen ihrer Entstehungsgeschichte als verlandeter See und den damit verbundenen schlechten Böden nicht für die Landwirtschaft genutzt worden sein. Auch nach der Kanalisation wurde die Ebene ja nicht trockengelegt, sondern weiter zur Gewinnung von Streu aus Schilf sogar künstlich bewässert. Der Bau der Linthdämme diente ausschliesslich dem Schutz vor unkontrollierten Überschwemmungen.

Die Trockenlegung der Linth im Rahmen der Linthmelioration ab 1937 sollte der Gewinnung von fruchtbarem Ackerland dienen. Insbesondere während des Zweiten Weltkriegs genoss nämlich die Erschliessung von zusätzlichem Land für die Landwirtschaft im Rahmen des sog. « Plan Wahlen » bzw. der sog. «Anbauschlacht» eine hohe Priorität, um die Versorgung der Schweiz mit Nahrungsmitteln während eines Krieges sicher zu stellen. Die erhofften Wundererträge stellten sich jedoch nie ein, da die durch Drainage trocken gelegten Böden sich nicht für Ackerbau eigenen. Bis heute wird das gewonnene Landwirtschaftsland deshalb zur Beweidung, zur Grasgewinnung oder für den Anbau von Futtergetreide genutzt. Die Schattenseiten der Melioration sind die allerorten auftretende Bodenverdichtung als Folge der Senkung des Grundwasserspiegels – teilweise senkte sich der Boden um bis zu 2m! – und das Artensterben. Seit den 1980er Jahren hat sich der Boden soweit gesenkt, dass eine neuerliche Versumpfung droht. Eine weitere Verstärkung der Grundwasser-Abpumpstationen wird das Problem kaum beheben können, da die Ebene unter das Niveau des Zürichsees abzusinken droht.

Siehe auch: Hans Conrad Escher von der Linth, Linth

Weblinks

Literatur

  • Melioration der Linthebene. Schlussbericht. o.O, 1965.
  • Daniel Speich, Linth Kanal. Die korrigierte Landschaft - 200 Jahre Geschichte. Baeschlin: Glarus 2002. ISBN 3-85546-142-2
  • Daniel Speich, Die Neuordnung der gesellschaflichen Naturverhältnisse an der Linth (1783-1823). Helvetische Meliorationen, Bd. 6, Chronos: ZĂĽrich 2003. ISBN 3-0340-0664-0

Wikipedia

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