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Letzte Änderung für Artikel Maurice Bavaud: 31.01.2006 14:01

Maurice Bavaud

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Maurice Bavaud (* 15. Januar 1916 in Neuchâtel ; † 14. Mai 1941 in Berlin-Plötzensee ) versuchte 1938 Adolf Hitler zu erschießen .

Leben

Maurice Bavaud wurde am 15. Januar 1916 in Neuchâtel als ältester Sohn des PTT -Angestellten Alfred Bavaud und der Geschäftsfrau Hélène Bavaud-Steiner geboren. Zusammen mit seinen fünf jüngeren Geschwistern wuchs er in Neuchâtel auf. Nach dem Besuch einer katholischen Privatschule absolvierter der sensible und musisch begabte Maurice Bavaud auf Druck des Vaters eine Lehre als technischer Zeichner. Im Seminar Saint-Ilan bei Saint-Brieuc in der Bretagne bildete er sich anschliessend während dreier Jahre zum Missionar aus, brach die Ausbildung als 22-Jähriger aber überraschend ab und kehrte 1938 in die Schweiz zurück.

Wann genau er den Plan zum Attentat auf Hitler fasste, ist nicht bekannt. Jedenfalls reiste er am 9. Oktober 1938 nach Deutschland, wo er sich abwechselnd in München und Berchtesgaden aufhält, dem Aufenthaltsort seines Zielobjektes Hitler nach aktueller Nachrichtenlage folgend. Bavaud wollte Hitler beim Gedenkmarsch am 9. November 1938 zur Münchner Feldherrenhalle erschießen. Dazu gab er sich als begeisterter Nazi aus, um als Zuschauer einen Platz auf der Ehrentribüne zu bekommen. In der Tasche seines Mantels versteckte er eine Pistole, mit der er zuvor Schießübungen gemacht hatte. Das Attentat scheiterte, da Hitler von Bavaud zu weit entfernt war. Außerdem versperrten umstehende Zuschauer die Sicht, da sie die Hände zum Hitlergruß ausgestreckt hatten. Auch in den nächsten Tagen konnte Bavaud nicht nahe genug an Hitler herantreten, sodass er aufgab und nach Paris fuhr. Da ihm das Geld ausgegangen war, musste er schwarz fahren und wurde erwischt. Wegen der Pistole und auffälliger Schreiben wurde er an die Gestapo übergeben, wo er unter Folter das versuchte Attentat gestand.

Im Prozess vor dem Volksgerichtshof am 18. Dezember 1939 gab er als Motiv an, Hitler töten zu wollen, da jener eine Gefahr für die Menschheit , für die Unabhängigkeit der Schweiz und für den Katholizismus in Deutschland sei.

Von der Schweizer Diplomatie wurde er im Stich gelassen: Hans Fröhlicher, Schweizer Botschafter in Berlin, verurteilte Bavauds versuchtes Attentat als verabscheuungswürdig.

Bavaud wurde zum Tode verurteilt und im Gefängnis Berlin-Plötzensee am 14. Mai 1941 um sechs Uhr früh durch die Guillotine enthauptet.

Ein erster durch seinen Vater angestrengter Versuch zur Rehabilitation endete am 12. Dezember 1955 mit eine Urteil des Landgerichts Berlin-Moabit, in dem Maurice Bavaud posthum wegen versuchten Mordes zu fünf Jahren Zuchthaus und zu fünf Jahren Verlust der bürgerlichen Ehre verurteilt wurde. In der Urteilsbegründung heisst es: Das Leben Hitlers ist [...] in gleicher Weise als geschütztes Rechtsgut anzuerkennen, wie das Leben eines jeden anderen Menschen. Eine Rechtfertigungsgrund im Sinne einer etwa erlaubten Diktatorentötung ist dem Strafrecht fremd. Ein zweites Urteil 1956 hob dieses erste aus heutige Sicht schwer verständliche Urteil auf. Die Bundesrepublik Deutschland sprach den Hinterbliebenen eine Wiedergutmachung von 40'000 Schweizer Franken zu.

Literatur

  • Peter Hoffmann . «Maurice Bavaud’s Attempt to Assassinate Hitler in 1938». Police Forces in History. Hg. George L. Mosse. SAGE Readers in 20th Century History Vol. 2. London/Beverly Hills 1975. S. 173–204.
  • Rolf Hochhuth : «‹Tell 38›: Er wollte Hitler töten: Der Fall des Theologie-Studenten Maurice Bavaud». Die Zeit 17. Dezember 1976.
  • Niklaus Meienberg: Es ist kalt in Brandenburg. Ein Hitler Attentat. Zürich 1980.
  • Klaus Urner : Der Schweizer Hitler-Attentäter: Drei Studien zum Widerstand und seinen Grenzbereichen: Systemgebundener Widerstand/Einzeltäter und ihr Umfeld/ Maurice Bavaud und Marcel Gerbohay. Frauenfeld 1980.
  • Rolf Hochhuth : Tell gegen Hitler: Historische Studien. Mit einer Rede von Karl Pestalozzi. Frankfurt a. M. 1992.

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Maurice Bavaud aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Maurice Bavaud verfügbar.

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