fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Baseldeutsch: 30.01.2006 10:08

Baseldeutsch

Wechseln zu: Navigation, Suche

Baseldeutsch (auch Baseldytsch, Baseldütsch) ist der Dialekt von Stadt und Land Basel in der Schweiz . Es ist der einzige deutschschweizerische Dialekt , der zum Niederalemannischen gehört (und nicht zum Hochalemannischen ).

Inhaltsverzeichnis

Typische Merkmale des traditionellen Stadt-Baseldeutsch

  • unverschobenes aspiriertes [kh] ([khind] "Kind"; sonst hochalemannisch: [xind])
  • Vokaldehnung in offener Silbe, d.h. vor einfachem Konsonanten ([ba:səl]; sonst hochalemannisch: [basəl])
  • /r/ wird in den meisten Stellungen nicht als "Zäpfchen-r", sondern als [χ] = ch ausgesprochen ([væ:χ] "wer")
  • /t/ im Wortanlaut wird als Lenis gesprochen (also fast wie [d]: Dyybli ['dy:bli] "Täubchen" (wie auch in anderen hoch- und niederalemannischen Dialekten)
  • Entrundung von mittelhochdeutsch = hochalemannisch /y/ und /ø/ (BAS: scheen; ZÜR: schöön, BAS: grien [gʁiən]; ZÜR: grüen [gʁyən]); daher wird es auch Baseldytsch genannt im Unterschied zum modernen Baseldütsch
  • langes /u:/ wird eher palatalisiert und ungerundet artikuliert ([ʉ:mə] "herum")
  • das Suffix -lich wird als -lig realisiert (meeglig ['me:glig] "möglich"; sonst hochalemannisch: mögli ['møgli]/möglech ['mœgləx])
  • das Suffix der Zahlwörter von "20" bis "90" wird wie in der Schriftsprache realisiert (['dʁisig] "30", ['fuftsig] "50"; sonst im Hochalemannischen driisg ['dri:sg], füftsg [fʏftsg])
  • Zahlwort "1000" wird mit Diphthong ausgesprochen (['dausig]; sonst ['tu:sig/'du:sig])

Sprachgebrauch des traditionellen Stadt-Baseldeutsch

Das alte Stadt-Baseldeutsch ("Baseldytsch") mit all seinen charakteristischen Merkmalen und Unterschieden zum heutigen Alltags-Baseldeutsch wird heute nur noch von einem kleinen, meist älteren Teil der Basler Bevölkerung gesprochen; jedoch sind praktisch alle Baslerinnen und Basler sehr wohl in der Lage, das alte Baseldeutsch zu verstehen oder gar nachzuahmen.

Das heutige Baseldeutsch

Heute dominiert das Alltags-Baseldeutsch, welches nicht nur die Stadt, sondern auch die nähere Umgebung umfasst. Das Alltags-Baseldeutsch ist das Produkt einer anhaltenden Annäherung zwischen dem traditionellen Stadt-Baseldeutsch und den baseldeutschen Dialekten in Baselland , Laufental , Fricktal und Schwarzbubenland , was auf die massive Zuwanderung Ende 19. Jhd. und Anfang 20. Jhd. zurückgeht. Die Anpassung ist gegenseitig: Während in der Stadt die Entrundung abnimmt, breiten sich typische Stadt-Baseldeutsche Merkmale wie das dominante "Zäpfchen-r" über die Stadtgrenzen in die Agglomeration aus. Ein Gefälle zwischen Stadt und der näheren Agglomeration gibt es nicht mehr. Die geringen Unterschiede zwischen Basel, Liestal und Rheinfelden sind, wenn überhaupt, nur noch für Einheimische zu erkennen.

Das heutige Alltags-Baseldeutsch, unterscheidet sich im Wesentlichen wie folgt vom traditionellen Stadt-Baseldeutsch:

  • Das Zäpfchen-r wird nicht mehr als "ch" gesprochen (Alltags-Baseldütsch: "Bilder"; traditionelles Stadt-Baseldeutsch: "Bildch")
  • Häufig keine Entrundung, sondern ü statt i; Bsp. "dürftig" statt "dirftig"); "Wenni frooge dörft" anstatt "Wenni frooge derft", Füür [y:] 'Feuer' statt Fyyr [i:]; daher spricht man auch von Baseldeutsch im Unterschied zum traditionellen Baseldytsch
  • -ai [aj] wird zu -äi [æj] (Bsp. "E kläineri Sach" anstatt "E glaineri Sach"); ebenso wird die Lenis g zur Fortis k oder ch
  • Integration von ursprünglich Baseldeutsch-fremden Wörtern wie etwa "Grüezi" in Form von "Griezi" [gʀiətsi]
  • Immer mehr SprecherInnen variieren zwischen [iə] und [yə].

Wird das traditionelle Stadt-Baseldeutsch verdrängt?

Von einem Verschwinden des traditionellen Stadt-Baseldeutschen kann denn aber gleichwohl nicht die Rede sein. Baslerinnen und Basler gehen sehr selbstbewusst mit ihrer Sprache um. So ist die schriftliche Form des traditionellen Stadt-Baseldeutsch praktisch an jedem Ort der Stadt anzutreffen: Auf Speisekarten, Werbetafeln, in Zeitungen oder im Lokalradio. Es existieren auch ein eigenes Baseldeutsch-Wörterbuch und eine Grammatik. Eine besondere Bedeutung hat das traditionelle Stadt-Baseldeutsch in der Basler Fasnacht, wo darauf geachtet wird, möglichst nicht vom "reinen" Baseldeutsch abzuweichen.

Literatur

  • Baseldytsch-Grammatik, von Rudolf Suter, erschienen beim Christoph-Merian-Verlag, ISBN 3856160485

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Baseldeutsch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Baseldeutsch verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de