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Letzte Änderung für Artikel Mon (Japan): 15.02.2006 21:15

Mon (Japan)

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Mon der kaiserlichen Familie
Mon der kaiserlichen Familie
Wappen der Tokugawa-Familie auf einer Laterne im Tōshogū-Schrein
Wappen der Tokugawa -Familie auf einer Laterne im Tōshogū-Schrein
Japanisches Familiensymbol
Japanisches Familiensymbol

Ein Mon ( jap. 紋, Zeichen oder Emblem) oder auch Kamon (家紋, Familienzeichen) ist ein japanisches Familiensymbol, das mit den Wappen im heraldischen Gebrauch der westlichen Welt vergleichbar ist. Die meisten Mon sind einfarbig und zeigen die stilisierte Darstellung einer Pflanze oder eines Tiers in einem umrandeten Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Entstehung von Mons wird manchmal schon in der Asuka-Zeit (552–710) angesetzt. Sicher ist, dass vornehme japanische Familien am Ende Heian-Zeit im 12. Jahrhundert Mons führten. In den folgenden Jahrhunderten waren Mons vor allem beim japanischen Kriegeradel in Gebrauch, da sie ähnlich wie die Wappen des europäischen Mittelalters als Erkennungszeichen bei kriegerischen Auseinandersetzungen dienten.

Seit der Mitte der Edo-Zeit (1603–1867) begannen Familien aller Stände, sich Mons zuzulegen. Zugleich wurde es Mode, das eigene Mon auch auf Kimonos zu tragen. Heute haben praktisch alle japanischen Familien ein Mon. Im täglichen Leben spielen Mons nur noch eine geringe Rolle, werden aber manchmal in Firmenlogos integriert. Außerdem werden Mons zu zeremoniellen Anlässen gezeigt, besonders am japanischen Totengedenkfest Obon .

Heraldik

Ähnlich wie bei Wappenbildern in Europa gibt es Familienwappen (kamon), die über Generationen weitervererbt werden. Wenn sich von einem Stammhaus (honke) ein Nebenhaus (bunke oder bekke) abzweigt, so wird das Familienwappen oder ein nur wenig verändertes Wappen dem letzteren übertragen. So lassen sich aus den verwendeten heraldischen Elementen die Familienbeziehungen ablesen.

Neben den Hauptwappen des Hauses (Kamon) gibt es jedoch noch verschiedene Arten von Nebenwappen (Kaemon), die eine Person führen kann. Dies können Abwandlungen des Hauptwappens sein, das leicht verändert wurde, um nicht mit der hoheitlichen Funktion des Hauswappens in Konflikt zu geraten. Einige Nebenwappen finden sich über Generationen hinweg im Gebrauch von Angehörigen der Familie.

Während man zum Gebrauch von Nebenwappen noch ähnelnde Beispiele in der europäischen Heraldik finden kann, so ist der Gebrauch von Wechselwappen schwer vergleichbar: Diese Mon zeigen teils völlig andere heraldische Elemente als das Hauptwappen. Sie können zusätzlich zum Hauptwappen getragen werden, etwa zur Ehre der Schwägerfamilie mit deren Wappenbild, oder als Geheimwappen für Unterabteilungen, die nicht von jedem erkannt werden sollen, aber den Hauswachen bekannt sind.

Die meisten Mon sind einfarbig gestaltet. Es gibt jedoch besonders prunkvolle Abwandlungen, die mehrfarbig ausgestaltet sind oder von weiteren Figuren und Bändern begleitet werden. Solche Prunkwappen (kyomon und datemon) sind jedoch selten zu finden, da Prunk im öffentlichen Raum nicht gern gesehen ist. Man findet aber kunstvoll gestaltete Nebenwappen im privaten Gebrauch zweier Liebender.

Ähnlich wie in Europa finden sich zu vielen Wappen auch Sagen über die Entstehung. Und ebenso gibt es eine Reihe von Mon, die „redende Wappen“ sind, bei denen also die Lautung der Symbole auf den Namen des Trägers verweist.

Die Reihenfolge der Aufzählung der heraldischen Elemente ist stark schematisiert. Dies dient in Wappenlisten auch zur Sortierung der Bilder.

Aufbau

Ein Mon besteht aus einer stilisierten Darstellung, häufig einer Pflanze oder eines Tieres, die in der Regel von einem Kreis umrandet ist. Im Gegensatz zu Wappen sind Mons einfarbig, meist schwarz-weiß. Das Mon des japanischen Kaisers, die sechzehnblättrige Chrysantheme, dient zugleich als Staatswappen (siehe auch Kaiserliches Siegel).

Während der Ursprung der europäischen Wappen in der Teilung, Färbung und Belegung eines Schildes liegt und erst später auf Fahnen und Kleidung gelangte, so entstanden Mons genau andersherum. Sie dienen zuerst als Aufnäher für Kleidung sowie als Emblem auf Laternen und Fahnen. So bildete sich als vorherrschende Form der Kreis heraus, der später mit einer Umrandung versehen wurde, der auch den Umgang beim Aufnähen von vorgefertigten Emblemen vereinfacht.

In diesen Kreis werden dann Symbole eingebracht. Eine deutliche Teilung ist nicht typisch, soweit mehrere Symbole auftreten, werden sie einfach aneinandergelegt. Eine Teilung im Wappengrund ist schon deshalb nicht notwendig, da mehrfarbiger Hintergrund nicht verwendet wird. Auch die aufgelegten Figuren werden in der Regel einfarbig gehalten, jedoch so, dass sie im Kontrast liegen. Dies ermöglichte auch die Erkennbarkeit auf große Entfernungen im Feld.

Obwohl die Mons häufig in einem Kreis als Aufnäher erscheinen, so ist das bestimmende Element das Symbol bzw. eine auf ein Zentrum zulaufende Gruppe von Symbolen. Bei einer Reihe von Gelegenheiten kann die Umrandung entsprechend entfallen.

Mon im Westen

Besonders bei Anhängern japanischer Kampfkünste findet man auf der Kleidung gelegentlich Mon mehr oder weniger bekannter japanischer Familien, ggf. auch der des eigenen Lehrers. Dies empfinden Japaner jedoch als ungehörig. Gegen erfundene eigene Mon bestehen weniger Vorbehalte.

Literatur

Hugo Gerhard Ströhl, Japanisches Wappenbuch "Nihon Moncho". Ein Handbuch für Kunstgewerbetreibende und Sammler, Wien 1906

Weblinks

  • Rudolf Lange (1850–1933): Japanische Wappen. in: Mittheilungen des Seminars fĂĽr Orientalische Sprachen an der Königlichen Friedrich Wilhelms-Universität zu Berlin, 1903, S. 63–281.
Commons: Mon – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

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