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Letzte Änderung für Artikel Krummstab: 04.02.2006 04:33

Krummstab

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Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) mit Krummstab
Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) mit Krummstab

Der Krummstab (auch: Abtstab, Baculus pastoralis, Bischofsstab, Hirtenstab, Pastoralstab und Pedum oder Virga) gehört zu den Pontifikalien und besteht aus einem Schaft und der an seinem oberen Ende anschließenden Krümme. Die Krümme besteht aus vergoldetem Silber oder Kupfer und ist oft künstlerisch gestaltet; der etwa 1,5 Meter lange Schaft besteht meist aus Holz.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Geschichte

Ein ähnlicher Stab zählte bereits zu den Insignien der Pharaonen und römischen Auguren , die u. a. das Geschick aus dem Vogelflug deuteten. Älteste Darstellungen zeigen den ägyptischen Gott Osiris , der als Hirte der Seelenherden mit dem Hirtenstab abgebildet wurde. Der Stab gilt als Zeichen der Autorität. Seine Herkunft wird von dem italisch-etruskischen Hirtenstab abgeleitet. Kaiser Konstantin erteilte im 4. Jahrhundert den Bischöfen durch das privilegium fori die Erlaubnis als Zeichen geistlicher und weltlicher Rechtsprechung einen dem Augurenstab ähnlichen Stab zu tragen.

Zu den ersten Erwähnungen zählt der Hirtenstab, den der Erzbischof von Canterbury dem Abt Theodor von Canterbury verlieh. Erstmals bezeugt wurde der Amtsstab um das Jahr 600 bei der Weihe des Heiligen Kolumban . Der eigentliche Krummstab verbreitete sich in seinem Gebrauch vor allem bei kirchlichen Würdenträgern im 7. Jahrhundert in Spanien und Frankreich , außerhalb der Liturgie als Symbol der Gerichtsbarkeit.

Ring und Stab - Investiturstreit

Die Frage, wem das Recht zustand, Prälaten Ring und Stab zu verleihen, prägte den Investiturstreit . Im Wormser Konkordat akzeptierte Kaiser Heinrich V. den Anspruch des Papstes auf das Recht der Investitur und verzichtete auf die Investitur mit Ring und Stab. Im Gegenzug räumte Papst Kalixt II. ein, dass die Wahl der deutschen Bischöfe und Äbte in Gegenwart kaiserlicher Abgeordneten verhandelt, der Gewählte aber mit den Regalien , die mit seinem geistlichen Amt verbundenen waren, vom Kaiser durch das Zepter belehnt werden solle. Kaiser Lothar III. räumte zudem der Kirche das Recht ein, zuerst Ring und Stab zu verleihen, wodurch der Einfluss des Kaisers auf die Einsetzung von Bischöfen praktisch verloren ging.

Heutiger Gebrauch

Heute ist er in der Katholischen Kirche Würdenträgern mit eigenem Jurisdiktionsbereich vorbehalten. Dazu gehören insbesondere Bischöfe und Äbte , seltener auch andere Prälaten . Der Papst trägt keinen Krummstab, sondern einen Kreuzstab, die Ferula .

Auch die Bischöfe der anglikanischen Kirche und einiger lutherischer Kirchen außerhalb Deutschlands gebrauchen einen Bischofsstab.

Heraldik

Der Krummstab im Wappen des Landkreises Nordwestmecklenburg
Der Krummstab im Wappen des Landkreises Nordwestmecklenburg
Krummstab, Mitra und Schwert als Schildzier des Wappens der Hochmeister des Deutschen Ordens
Krummstab, Mitra und Schwert als Schildzier des Wappens der Hochmeister des Deutschen Ordens

In der Heraldik findet der Krummstab in zweierlei Weise Verwendung:

  • Der Stab kann auf dem Wappenschild selbst als Gemeine Figur verwendet werden; hier bezeichnet er dann oft den (ehemaligen) Herrschaftsbereich eines Bischofs oder Prälaten, z.B. ein Hochstift . Bekanntes Beispiel ist das Baselstab.
  • Traditionell schmückten Mitra und Krummstab (bei Fürstbischöfen auch das Schwert) als Schildzier das Wappen von Bischöfen und Äbten. Diese Verwendung wurde 1969 von Papst Paul VI. abgeschaftt.

Unterm Krummstab ist gut leben

Das Sprichwort Unterm Krummstab ist gut leben entstand, weil in den geistlichen Territorien die bäuerlichen Untertanen in der Regel mehr Rechtssicherheit und bessere Lebensbedingungen hatten; so gab es hier keine Großgrundbesitzer und keine Leibeigenschaft .


Siehe auch: Baselstab

Literatur

  • F. FOCKE, Szepter und Krummstab, Festschrift für A. Fuchs, Paderborn 1950
  • R. BAUERREIS, Abtstab u. Bischofsstab, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens 68, 1957.

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Krummstab aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Krummstab verfügbar.

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