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Letzte Änderung für Artikel Graupapagei: 15.02.2006 18:11

Graupapagei

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Graupapagei
Graupapagei (Psittacus e. erithacus)
Graupapagei (Psittacus e. erithacus)
Systematik
Ordnung : Papageien (Psittaciformes)
Familie : Eigentliche Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie : Eigentliche Papageien (Psittacinae)
Gattung : Graupapageien (Psittacus)
Art : Graupapagei
Wissenschaftlicher Name
Psittacus erithacus
Linnaeus , 1758

Der Graupapagei (Psittacus erithacus) ist eine Vogel art aus der Familie der Eigentlichen Papageien (Psittacidae). Er ist die einzige Art der Gattung Psittacus.

Inhaltsverzeichnis

Aussehen

Mit 30-42 cm Körperlänge und bis zu 450 g Körpergewicht ist er der größte Papagei Afrikas .
Es gibt zwei Unterarten, die beide ein großteils graues Gefieder, ein unbefiedertes weißes Feld um die Augen, einen kräftigen Hakenschnabel und graue Füße haben. Der Kongo-Graupapagei (P. e. erithacus), die Nominatform, hat einen leuchtend hellroten Schwanz und einen schwarzen Schnabel. Der Timneh-Graupapagei (P. e. timneh) aus Westafrika ist etwas kleiner, seine Schwanzfedern sind schmutzig weinrot, der Oberschnabel ist heller bräunlich-rosa und das Gefieder dunkler grau.
Je nach Herkunftsgebiet weist der Kongo-Graupapagei Unterschiede in der Körpergröße und in der Färbung auf. So sind Vögel aus Kamerun dunkler grau gefärbt als Vögel aus dem Kongo. Als eine dritte Unterart wird manchmal eine dieser Varianten, der Príncipe-Graupapagei (P. e. princeps), unterschieden. Er ist kleiner als die typische Form des Kongo-Graupapageis.

Verbreitung

Der Graupapagei stammt aus Zentral - und Westafrika und ist in seinem gesamten Areal Standvogel . Die Verbreitung gibt recht genau das Vorkommen tropischer Regenwälder wieder und reicht an den Arealrändern noch etwas in den Bereich der Feuchtsavannen hinein.
Der Kongo-Graupapagei ist nordwärts bis Süd- Nigeria , Kamerun und in die Zentralafrikanische Republik verbreitet, nach Osten bis West- Kenia und Nordwest- Tansania . Kernbereiche der Verbreitung sind Gabun , die Republik Kongo sowie der Norden und die zentralen Teile der Demokratischen Republik Kongo . Westliche Arealaußenposten liegen in Süd- Ghana und im Südosten von Côte d'Ivoire , sowie als "Príncipe-Graupapagei" auf den Inseln Bioko ( Fernando Poo ), São Tomé und Príncipe .
Der Timneh-Graupapagei kommt im Südwesten von Côte d'Ivoire, in Sierra Leone , Liberia und im Südosten von Guinea vor.

Lebensraum

Kongo-Graupapagei (Psittacus e. erithacus)
Kongo-Graupapagei (Psittacus e. erithacus)

Der Graupapagei ist ein typischer Baumbewohner. Sein Lebensraum umfasst tropische Regenwälder, Mangroven und Feuchtsavannen. Er hält sich gern im Randbereich der Wälder zur offenen Landschaft hin auf, besucht dort auch Kulturland und Gärten , meidet aber menschliche Siedlungen.

Ernährung und Lebensweise

Der Graupapagei bevorzugt vegetarische Nahrung wie Früchte ( Nüsse , Beeren ), Samen , Blüten und Knospen . Im Kulturland nimmt er auch Feldfrüchte wie Mais oder Hirse an. Eine Vorliebe hat er für die Früchte der Ölpalme . Lange wurde vermutet, daß sich der Graupapagei überwiegend von der Ölpalmfrucht ernährt, was aber zwischenzeitlich in Frage gestellt wird.
Die scheuen Vögel halten sich tagsüber paarweise oder in Kleingruppen auf. In der Dämmerung finden sie sich oftmals zu durchaus größeren Schwärmen zusammen und besuchen gemeinschaftlich ihre Nahrungsgründe. Der Flug ist rasch und geradlinig. Oft fliegen sie in großer Höhe und kommunizieren untereinander lautstark. Der Graupapagei kann in guter Heimpflege bis zu 60 Jahre alt werden. Vereinzelt sind Tiere bekannt, die ein (wohl eher geschätztes) Alter von 80 Jahre und darüber erreicht haben sollen.

Stimme

Wie alle Vögel hat auch der Graupapagei keine Stimmbänder. In freier Wildbahn verständigen sich Graupapageien mit Kreischlauten und schrillen Pfiffen. Graupapageien sind, wie alle Papageien, als sprachbegabte Heimtiere bekannt. Sie können durchaus mehrere hundert Wörter erlernen und viele davon situationsbezogen und sinnrichtig anwenden. Mit über 800 Wörtern hält ein weiblicher Graupapagei den Rekord. Gleichwohl gibt es Graupapageien, die überhaupt nicht nachsprechen wollen oder können und sich, zur Enttäuschung ihrer Halter, auf ihre arteigenen Laute beschränken.

Fortpflanzung

Graupapageien gehen eine lebenslange Paarbindung ein. In freier Wildbahn brüten sie außerhalb der regenreichsten Jahreszeit. Die Brutsaison wechselt daher je nach Lage der Regenzeit von Gegend zu Gegend. Die Vögel brüten in Baumhöhlen, oft in großen abgestorbenen Bäumen. Die Nesthöhle wird mit Moderholz ausgepolstert. Das Weibchen legt 2-5 Eier und bebrütet sie etwa 4 Wochen lang, während es vom Männchen bewacht und mit Nahrung versorgt wird. Die Jungvögel, um die sich beide Eltern kümmern, brauchen fast 3 Monate, bis sie flügge werden.

Natürliche Feinde, Gefährdung

Zu den natürlichen Feinden zählen Greifvögel und Schlangen. Nester werden oft von Affen ausgeraubt. Eine besondere Bedrohung ist der illegale Fang und Handel. Deshalb wird empfohlen sich nur Papageien anzuschaffen, die aus einer zertifizierten Nachzucht stammen.

Haltung

Geschichte der Haltung

Hans Baldung Grien:Papageienmadonna, um 1527, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum
Hans Baldung Grien :Papageienmadonna, um 1527, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum

Der Graupapagei ist einer der am häufigsten als Heimtier gehaltenen Papageien . Die Haltung von Papageien ist bereits seit dem Altertum bekannt und steht wegen deren Fähigkeit Wörter nachzusprechen bis heute in hoher Beliebtheit. Papageien tauchen deswegen auch gelegentlich auf Porträtsdarstellungen insbesondere des 15. bis 17. Jahrhunderts auf. Diese seinerzeit seltenen und daher teuren Vögel unterstrichen dabei den hohen gesellschaftlichen Status der Dargestellten. In der christlichen Ikonographie hat der Papagei auch deswegen eine Bedeutung, weil man annahm, dass sein häufigstes Wort „Ave“ sei. „Ave“ war der Gruß, mit dem sich der Erzengel Gabriel an Maria wendete, als er ihr die Botschaft von der Empfängnis Jesu überbrachte. Der Papagei war daher auch eines der Mariensymbole und verweist auf ihre Unschuld und Reinheit. Als solches tauchen zwei Graupapgeien auf Hans Baldungs Gemälde Papageienmadonna hin, das etwa um das Jahr 1527 entstand.

Haltungsvoraussetzungen

Graupapageien sollten nur von Personen gehalten werden, die genügend Tagesfreizeit zur Verfügung und Zeit und Muße für ihren neuen gefiederten Lebensgefährten haben können. Die sehr intelligenten Tiere sind äußerst sensibel und reagieren auf jede räumliche Veränderung geradezu hysterisch. Daher ist der Graupapagei, entgegen der weit verbreiteten Auffassung, durchaus nicht problemlos zu halten. Andere Papageienarten eignen sich für die Heimpflege, wegen des oftmals gelasseneren Temperamentes, besser. Auskunft dahingehend geben seriöse Züchter und Zoohandlungen.

Immer ist im Vorfeld einer Anschaffung zu prüfen, ob der Wunsch nach einem Graupapagei einem inneren Bedürfnis entspringt und nicht etwa einer Laune. Graupapageien sind keine Schmusetiere und verlangen trotzdem eine äußerst intensive Zuwendung. Die paarweise Haltung dieser äußerst anspruchsvollen und intelligenten Vögel (hervorzuheben sind dazu die Studien von Dr. Irene Pepperberg ) sollte selbstverständlich sein. Viele verantwortungsbewußte Züchter und zunehmend auch der seriöse Tierhandel geben Papageien daher auch nur noch als Pärchen ab, wobei sie auf bereits erfolgte Paarbindungen unter den Vögeln besondere Rücksicht nehmen.

Unterbringung

Die allseits bekannten runden Käfige sind völlig ungeeignet. Volierenhaltung ist, im Sinne einer annähernd tiergerechten Haltung, vorzuziehen. Die Größe der Voliere ist im "Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien" des Verbraucherministeriums geregelt, wobei Graupapageien laut diesem Gutachten mindestens eine Voliere von 2 x 1 x 2 m (BxTxH) haben sollten. Die Gelegenheit für den täglichen Freiflug sollte ebenfalls gegeben sein.

Verhalten in Gefangenschaft

In Gefangenschaft schließt sich der Graupapagei, sofern er nicht paarweise gehalten wird, nur einem Menschen an, den er sich selbst aussucht. Es muß nicht zwangsläufig die Person sein, die ihn versorgt. Diesem Menschen ist er unverbrüchlich zugetan. Andere Personen des gleichen Haushalts feindet er in der Regel an und ist daher recht schwierig im Umgang für die anderen Familienmitglieder. Graupapageien sind in der Lage das Geschlecht des Menschen zu erkennen und bevorzugen entweder Frauen oder Männer (Damen- oder Herrenvögel). Damenvögel schließen sich künftig nur noch dem von ihnen gewählten und bevorzugten weiblichen Geschlecht an. Bei Herrenvögel ist es natürlich umgekehrt. Das bedeutet, daß eine diesbezügliche Frage im Vorfeld eines Kaufes eine spätere schmerzliche Enttäuschung wegen dieses Umstands verhindern kann. Diese Wahl trifft der Vogel unabhängig seines eigenen Geschlechts.

Nur die vom Menschen mit der Hand aufgezogene Papageien sind vom Anfang an zutraulich, wobei die Handaufzucht eine Prägung auf den Menschen bewirkt. Alleine gehaltene Vögel entwickeln sich oftmals zu sog. "Federrupfern" oder "Schreiern". Es bedarf jahrelange Geduld solche Tiere von ihrer Marotte zu kurieren. Bei einigen ist diese Mühe leider gänzlich vergebens. Wildfänge halten ihre Scheu u. U. über viele Jahre bei. Diese sind für die Haltung als Familienvögel völlig ungeeignet. Aus der Natur entnommene Vögel sollten, wenn überhaupt, nur von erfahrenen Haltern in großen Freiflugvolieren mit einer Gruppe von Artgenossen untergebracht werden.

Bei dem Kauf und der Einfuhr von Wildvögeln ist das Gesetz über den Artenschutz zu beachten. Jedes legale Tier verfügt über eine sog. Cites Bescheinigung. Der Kauf von Naturentnahmen durch den Liebhaber, der sog. Wildfänge, ist abzulehnen. Die Mortalität dieser so gefangener Papageien ist außerordentlich hoch. Acht von 10 Tieren erreichen den für sie vorgesehenen Bestimmungsort, in der Regel Europa oder Amerika, nicht und verenden bereits auf dem Transportweg. Die zwei Überlebenden der ursprünglichen 10 Tiere bleiben für den Rest ihres Lebens traumatisiert und werden niemals richtig vertrauensvoll ihrem Menschen gegenüber. Zu oft wurden sie lieblos gegriffen, ihre Flügel gestutzt, in luftarme Transportboxen gestopft, geimpft, entwurmt, brutal nur als Ware gesehen und auch so behandelt.

Graupapageien müssen, nach der Abgabe an den Halter, am Heimatort des Halters zeitnah den jeweiligen Ortsbehörden unter Vorlage der Cites -Papiere zur Registrierung gemeldet werden.

Weblinks

Commons: Graupapagei – Bilder, Videos oder Audiodateien
   
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Wikipedia

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