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Letzte Änderung für Artikel Formicarium: 03.02.2006 23:39

Formicarium

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Ein Formicarium (oder eine Ameisenfarm) entspricht, was seinen Zweck angeht, in etwa einem Aquarium oder Terrarium, nÀmlich der Beobachtung und Haltung von Lebewesen, in diesem Fall von Ameisen . Meist sind Formicarien zweckentfremdete BehÀltnisse, die mit einem Ameisennest und einer Ausbruchssicherung versehen werden, so dass die Ameisen nicht unkontrolliert das Formicarium verlassen können.

Inhaltsverzeichnis

Nesttypen

Eine Ameisenfarm sollte immer mit einem weiterem BehÀlter verbunden werden, wo die Ameisen sich mit Futter versorgen und AbfÀlle entsorgen können (sogn. Arena).

Gasbeton

Man kann ein Nest aus einem Gasbeton -Stein (Ytong oder Porenbetong) fertigen. Dazu nimmt man einen solchen Stein und ritzt, meißelt oder frĂ€ĂŸt GĂ€nge und Kammern in eine oder mehrere FlĂ€chen des Steins. Auf diese Seiten werden dann Glas oder [Plexiglas]]-Scheiben geklebt. Das Nestklima lĂ€sst sich ausgezeichnet von außen durch angefertigte Wasserspeicher regeln.

Gips

Ein Nest aus Gips ist einem Gasbeton-Nest sehr Àhnlich; bis auf den Unterschied, dass Gips luftundurchlÀssig ist, wodurch sich die Schimmelgefahr im Nestinneren erhöht.

Glasscheiben mit Erde

Zur Herstellung werden zwei Glas- oder Plexiglasscheiben aufrecht, parallel und dicht nebeneinander in einem Rahmen befestigt und der Zwischenraum mit Erde gefĂŒllt. Diese sehr bekannte Haltungsform von Ameisen erlaubt den Ameisen selbstĂ€ndig GĂ€nge und Nestkammern zwischen die beiden Scheiben zu graben, so dass man als Beobachter einen guten Einblick in das Nest erhĂ€lt.

Reagenzglas

Wenn man ein Reagenzglas bis zur HĂ€lfte mit Wasser fĂŒllt und dann Watte in die Mitte des Reagenzglases steckt, so erhĂ€lt man ein Neströhrchen.

Ausbruchssicherungen

Verschließen des Formicariums

Das Verschließen der Formicarien ist recht simpel (z. B. Tupperdose mit Deckel), jedoch birgt es eine Menge Nachteile: da die Luft gar nicht oder nur sehr schlecht zirkulieren kann, ist die Schimmelgefahr sehr hoch. VerstĂ€rkt wird dieser Effekt noch durch die FĂŒtterung, die ab einer gewissen VolksgrĂ¶ĂŸe im Formicarium erfolgen muss, da man sonst die Tiere nur sehr umstĂ€ndlich alle wieder ins Formicarium zurĂŒck bekommt. Da die Ameisen das Formicarium nicht verlassen können, muss der Halter die Futterreste und sonstigen AbfĂ€lle seiner SchĂŒtzlinge entfernen, um die Schimmelgefahr zu senken.

Wassergraben

Das Anlegen eines Wassergrabens um ein Formicarium lĂ€sst sich ebenfalls recht einfach bewerkstelligen. Die Nachteile liegen hier zum einen in der stĂ€ndigen Wartung des Wasserstandes, da dieses langsam verdunstet und zum anderen in der Tatsache, das kleinere Ameisenarten wie etwa Lasius niger den auf dem Wasser abgelagerten Staub als BrĂŒcke nutzen können.

Rasierschaum

Frischer Rasierschaum hĂ€lt Ameisen erfolgreich zurĂŒck, jedoch sind bei dieser Methode die "Wartungsarbeiten" enorm, da der Rasierschaum regelmĂ€ĂŸig erneuert werden muss. Nebenbei ist das ganze sehr geruchsintensiv.

Öl

Durch Anstreichen steiler WĂ€nde mit ( Paraffin -)Öl wird den Ameisen das Erklimmen dieser deutlich erschwert, wenn nicht sogar gĂ€nzlich verhindert. Der Vorteil liegt hier in der besonders einfachen Umsetzung der Sicherung und des geringen Wartungsaufwandes. Leider verenden oftmals viele Tiere am Öl, da es ihnen die Atemorgane ( Tracheen ) verklebt.

Talkum

Talkum wird zuerst mit Wasser zu einem Brei vermischt, der dann auf die WĂ€nde aufgetragen wird. Nach einer Trocknungszeit von 1 bis 2 Tagen muss bei besonders kleinen Ameisenarten, wie z. B. bei Pheidole pallidula die TalkumoberflĂ€che mit dem Finger oder einem feinen Haarpinsel aufgeraut werden. Versuchen die Ameisen dann ĂŒber die Talkumschicht zu laufen, bröseln die winzigen Partikel ab und die Tarsen finden keinen Halt. Dies ist bei erfahrenen Halter die bevorzugte Methode, da sie sehr sicher ist und selten erneuert werden muss (nur ca. 1x pro Jahr).

Weblinks

Literatur

Wissenschaftliche Literatur

  • Bert Hölldobler und Edward O. Wilson : The Ants Springer Verlag, Berlin - Heidelberg, 1990, ISBN 3-540-52092-9 "Es handelt sich hier um ein rein wissenschaftliches Buch, das als EnzyklopĂ€die und Handbuch der Myrmekologie dienen soll, es bildet eine erschöpfende Behandlung dieses Fachgebietes" (Hölldobler u. Wilson)

PopulÀrwissenschaftliche Literatur

  • Bert Hölldobler und Edward O. Wilson : Ameisen. Die Entdeckung einer faszinierenden Welt, aus dem Amerikanischen von Susanne Böll, BirkhĂ€user Verlag, Basel - Boston - Berlin, 1995, die Originalausgabe erschien 1994 unter dem Titel "Journey to the Ants, A Story of Scientific Exploration" bei Harvard University Press, Cambridge, Masschusetts, USA, ISBN 3-7643-5152-7
  • Walter Kirchner : Die Ameisen., ISBN 3-406-44752-X

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Formicarium aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Formicarium verfügbar.

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