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Letzte Änderung für Artikel Kappl (Ort): 19.02.2006 10:21

Kappl (Ort)

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Wappen und Logo
Wappen Kappl Logo Kappl
Basisdaten
Bundesland : Tirol
Bezirk : Bezirk Landeck
Fläche : 97,49 km²
Einwohner : 2586 (Stand 2001)
Bevölkerungsdichte : 26 Einwohner/km²
Höhe : 1258 m ü. NN
Postleitzahl : 6555
Vorwahlen : 05445
Kfz-Kennzeichen : LA
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Gemeindeamt Kappl
Kappl 112
6555 Kappl
Webseite: www.kappl.at
E-Mail-Adresse: gemeinde@kappl.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister : Helmut Ladner

Kappl ist mit seinen über 2500 Einwohnern bei einer Fläche von 97,49 km² die zweite und einwohnermäßig größte Gemeinde im tiroler Paznauntal. Sie liegt zwischen der Verwallgruppe im Norden und der Samnaungruppe im Süden.

Die weitläufige Gemeinde hat 96 Flurnamen und ist somit die Gemeinde mit den meisten Flurnamen in Österreich .

Kappl hat auch ein Skigebiet namens Dias-Alpe mit 40 km präparierten Pisten und 9 Liftanlagen.

Geschichte

Im 13. Jahrhundert kam das Gebiet des Gerichtes Landeck, zu dem auch des Zehent Paznaun (heutige Gemeinde Kappl) gehörte, an die Grafen von Ulten und 1248 nach deren Aussterben an den Grafen von Tirol, der nun die Grafschaftsgewalt ausübte. 1754 kam das Gericht Landeck zum Kreis Oberinntal mit dem Sitz in Imst und später (1968) zu heutigen Bezirkshauptmannschaft. Die dem Gericht Landeck eingegliederten Dingstätten waren für die Selbstverwaltung der wirtschaftlichen Gemeindeangelegenheiten (meistens Alpen) betraut. Die Dingstätte Stanzertal deckte sich ungefähr mit dem Gebiet der Urpfarre Stanz, später Zams.

Kappl: Blick auf Kirche Kappl - Hl. Antonius
Kappl: Blick auf Kirche Kappl - Hl. Antonius

Vor der Niederlassung der ersten ständigen Bewohner wurden im Raum der heutigen Gemeinde Kappl die Alpen als Sommerweide genutzt, vermutlich waren dies die Rätoromanen aus dem Engadin her, die ihr Vieh durch das Oberpaznaun auf dies Alpen triebn. Diese Vermutung stützt sich auf die romanischen Wurzeln dieser Bezeichnungen der Alpen. Die Besiedlung des Unterpaznaunes (Sonnenseite und Frödenegger Berg) erfolgte vom Stanzertal her durchwegs über die Jochübergänge, nicht aber durch die damals unbegehbare Gföllschlucht. Überall dort, wo heute die Weiler stehen, stand früher ein Hof. Als erste Niederlassung wird Niederhof in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts genannt. Im Jahre 1370 ist Kappl das erstemal erwähnt, auch Langesthei (Frühjahrsweide) kommt zum erstenmal vor. Das Gebiet der Trisanna gehörte den Engadinern (Gemeinde Sent) und wurde schon im Jahre 1572 den hiesigen Leuten als Dauerlehen um einen jährlichen Zins (zuerst Naturalien und später Geld) überlassen und im Jahr 1810 von der Gemeinde Sent an die Bewohner von Niederhof und Wiese verkauft. Von der Gegend Vesul dürfte sich der gleiche Vorgang abgewickelt haben. Durch die Teilung der Einzelhöfe sind oft 4-6 Bauernhöfe entstanden, die aber durch Rodung wiederum erweitert wurden. Im Jahre 1427 hatte Kappl rund 550 Einwohner und 1754 bereits 1850 Bewohner. Von der früheren Landwirtschaft allein konnten sich rund 500-700 Bewohner recht und schlecht ernähren. Durch die Zunahme der Bevölkerung im 17. Jhd. waren die Leute gezwungen, anderweitig Arbeit zu suchen, und sie gingen als Maurer, Steinmetze; Zimmerleute und Baumeister in den süddeutschen Raum und nach Luxemburg , aber auch nach Frankreich und in die Schweiz. Vorerst gehörten sie als Nebenlade zu Imst, dann zu Landeck, bis sie im Jahre 1709 ein eigenes Zunftprivileg erhielten. Diese Zunft verfiel allmählich gegen Ende des 18. Jhds. , die Notwendigkeit einer zusätzlichen Arbeit blieb erhalten und so musste im Jahre 1825 Kurat Alois Lindenthaler alle Register gegen die Sitten der auswärtigen Arbeiter in einer Predigt losziehen. Auch Mädchen gingen in dieser Zeit nach Bayern, um über den Sommer bei Bauern zu arbeiten, um sich einen kleinen Lohn verdienen zu können. Diese Vermutung erhärtet sich an einem Mordfall am Fernpass, wo eine Josefa Hauser aus Kappl wegen 28 Gulden mit einem Stein erschlagen wurde. Die Schwabenkinderwanderung nahm vielleicht auch im 17. Jhd. ihren Anfang, sie hörte aber mit dem Beginn des 1. Weltkrieges gänzlich auf.

Kappl: Kerkerkapelle
Kappl: Kerkerkapelle

Schon sehr früh befand sich in Kappl eine Kapelle, die dem heiligen Antonius, dem Einsiedler, geweiht war, von der auch der Name stammt, „ba’r Kopla“ (auf schriftdeutsch „bei der Kapelle“), die dann im Jahre 1398 erstmals nachweislich genannt ist. Anstelle dieser Kapelle wurde ab dem Jahre 1480 bis 1482 eine Kirche gebaut, zuerst der Chor und Turm und später das Langhaus. Im Jahre 1663 wurde diese Kirche fast um die Hälfte erweitert (Weihe 1666), 1692 wurde ein neuer Helm für den Turm errichtet.

Unter dem gottseligen Kuraten Adam Schmid wurde im Jahre 1726 eine neue Kirche gebaut, die 1734 geweiht wurde, Baumeister war Jakob Jehle von Obermahren. Kappl erhielt 1422 einen eigenen Priester, was aber nicht heißen soll, dass in der ersten Zeit immer ein Priester hier war, 1586 wurde die Kuratie errichtet und erst 1891 zur Pfarrei erhoben.

Im Zuge der Gegenreformation entstanden in vielen Weilern Kapellen, sodass die Bewohner ihre Andachten in der Nähe ihrer Häuser verrichten konnten. Die heutige Pfarrei Langesthei wurde seit der Besiedlung von Kappl aus seelsorglich betreut, durch den langen gefährlichen Weg nach Kappl gingen die dortigen Bewohner an den Bau einer eigenen Kirche, die 1698 geweiht wurde (vorher stand eine Kapelle). Die Lostrennung von Kappl erfolgte endgültig im Jahre 1700 durch die Errichtung einer Kuratie (nicht ohne Widerstand von Kappl aus). Die Erhebung zur Pfarrei erfolgte im Jahre 1891. Das Tal wurde in den Jahre 1792 bis 1794 mit einem 6 Schuh breiten Karrenweg erschlossen, der im Bereich der Gemeinde Kappl vom Gföll herein erschlossen, der im Bereich der Gemeinde Kappl vom Gfölll herein immer 100 bis 150 m höher als die Trisanna verlief. Dieser Weg wurde dann ersetzt durch die neue Fahrstraße in den Jahren 1884 bis 1887, die im Tal direkt neben der Trisanna verläuft und ab den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts zu einer Bundesstraße mit 5-6 m Breite ausgebaut wurde. Immer wieder wurden die Bewohner von Katastrophen heimgesucht, Lawinen, Muren, Hochwasser, Brände, Pest und Viehseuchen machten den Leuten das Leben schwer.

Kappl: Blick auf Kirche Langesthei - Hl. Hyronimus
Kappl: Blick auf Kirche Langesthei - Hl. Hyronimus

Auch Kriegerische Auseinandersetzungen waren zu verzeichnen, so 1406 der Einmarsch der Appenzeller ins Paznaun vom Zeinisjoch her, das Paznaun verblieb bis 1408 bei den Appenzellern. Unter den Franzosenkriegen hatten die Schützen Bereitschaft zu leisten und die Bewachung der Übergänge zu übernehmen. Im Jahre 1809 mussten die Schützen mit den Landecker Schützen Unterstützung leisten und die Posten auf Zeinis und Gföll-Wiesberg besetzten. Am 24.11.1809 fand die Gigglertoblerschlacht am Taleingang statt. Die Paznauner mussten gegen eine Übermacht Franzosen und Bayern kämpfen. Der Siegjubel hielt nur wenige Stunden an, am nächsten Tage erfuhren sie, dass Tirol niedergeworfen sei.

General Raglovich ließ alle Güte walten, weil er einen neuerlichen Kampf mit dem Tale nicht mehr aufnehmen wollte.

Am 23.05.1915 rückte eine Kompanie, zusammengestellt aus den Gemeinden des Paznaunes, unter dem Hauptmann Gottlieb Jehle von Kappl Egg an die Südfront ein.

Die Tiroler Schützen hielten die Stellungen von Anfang bis zum Ende des 1. Weltkrieges heldenmütig in ihrer Hand. Am Ende des Krieges hatte die Gemeinde Kappl 66 Gefallene zu beklagen. Nach dem Kriege herrschte auch bei der bäuerlichen Bevölkerung sehr große Armut durch die rasante Inflation wurden die damals Wohlhabenden arm und die Armen noch ärmer. Im Jahre 1938 erfolgte der Anschluss an das Großdeutsche Reich, 1939 wurde der 2. Weltkrieg entfacht, zahlreiche Männer und Burschen mussten einrücken. In der Ganzen Gemeinde waren es 82 Gefallene und Vermisste, die im Krieg ihr Leben lassen mussten.

Ende April 1945 kamen dannn auf dem Rückzug die deutschen Truppen in unser Tal, am 06.05.1945 die Amerikaner als Besatzung, später abgelöst durch die französischen Truppen.

Im Jahre 1570 wird in einem Revisionsbericht festgehalten, dass in Kappl ungefähr 550 Kommunikanten seien, aber sonst eine des Lebens und Schreibens unkundige Bevölkerung.

Kappl: Tonas Haus Nr. 119
Kappl: Tonas Haus Nr. 119

Tonas Haus Nr. 119: Um 1700 wurden Christenlehren gehalten, nicht nur in der Kirche , sondern auch in den Riedeln in Bauernstuben, daraus kann geschlossen werden, dass nicht nur religiöses Wissen, sondern auch andere Kenntnisse vermittelt wurden. Gegen Ende des 18. Jhds. entstehen dann Schulen in Kappl und Langesthei, um 1800 auch so genannte Notschulen in Sinsen, Perpat und Holdernach.

Nach dem Ende des Krieges setzte ein Wirtschaftsaufschwung in allen Belangen ein, sei es im Fremdenverkehr und in der Bauwirtschaft oder sonst wo, sodass niemand mehr außer Landes auf Arbeitssuche gehen.

Kirche Kappl - Hl. Antonius: Die neu restaurierte Pfarrkirche geweiht zum hl. Abt. Antonius: Sehenswert sind das Deckengemälde von Jakob Greil, sowie die Figuren der Seitenaltäre und die Kanzel von Andreas Kölle. In der Nische der linken Langhauswand befindet sich das Marmorgrabmal des Seligen Kuraten Adam Schmid von Bildhauer Johann Ladner.

Kirche Langesthei - Hl. Hyronimus: Im Kirchdorf Langesthei steht die Barockkirche St. Hyronimus. Besonders hervorzuheben sind die Gewölbeausmalungen mit barockisierender Ornamentik und Bildmedaillons, die von Leopold Puellacher stammen.

Kerkerkapelle: Im Jahr 1760 schuf der einheimische Bildhauer Johann Ladner die drei ebensgroßen Holzfiguren dieser Kapelle. Zwei wilde Soldaten verhöhnen den an die Geißelsäule gefesselten Christus. Im Volksmund nennt man die zwei Schergen „Die Kappler Juden“. Diese berühmten Skulpturen sind auch ein Wahrzeichen von Kappl.

Tonas Haus Nr. 119: Altes Paznauner Bauernhaus mit Fassadenmalerei vom Jahr 1631. An der Nordseite sind der heilige Martin, der hl. Georg und Jesus am Kreuz dargestellt, an der Stirnseite der Hl. Antonius von Padua, der auferstandene Christus, Maria mit Kind, sowie Wappen und Bindenschild. An dieser Stelle stand der urkundlich älteste Hof des Unterpaznauns. Besichtigung nur von

Nachbargemeinden

Fiss, Flirsch, Ischgl, Pettneu am Arlberg, Samnaun, Sankt Anton am Arlberg , See, Serfaus, Spiss , Strengen, Tobadill.

Weblinks

Wikipedia

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