Schlei
Die Schlei (altniederdeutsch/altdänisch/lat. Slia, plattdeutsch Sli) ist ein tief ins Land reichender, flussartig schmaler Schmelzwasserarm der Ostsee in Schleswig-Holstein.
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Geografie
Die Schlei erstreckt sich mit einer Länge von 42 km von Schleimünde an der Lotseninsel, Olpenitz - südlich und Maasholm - nördlich, über Kappeln und Arnis bis zur Stadt Schleswig. Sie trennt die Landesteile Angeln und Schwansen und hat eine durchschnittliche Breite von 1,3 km und eine durchschnittliche Tiefe von 3 m.
Entstehung
Sie entstand während der letzten Eiszeit ( Weichsel-Eiszeit ) vor 120.000 bis 10.000 Jahren durch die von Skandinavien vordrängenden Eismassen . Sie gilt nicht als Förde, da sie nicht wie die Flensburger oder die Kieler Förde durch Gletscherschurf einer Gletscherzunge entstand, sondern lediglich als Abfluss des Schmelzwassers diente. Die Schlei wurde somit nicht durch Vorstöße von kleinen Eisloben herausgeschürft, sondern entstand durch subglaziale Erosion bedingt durch das Schmelzwasser, als so genanntes Tunneltal.
Landschaft
Entlang der Schlei befinden sich viele naturbelassene Buchten. Am breitesten ist die Schlei zwischen Missunde und Schleswig, dort befinden sich die Große Breite und die Kleine Breite. Beides sind gute Segel - und Ruderreviere . In der Schlei befindet sich Brackwasser , dessen Salzgehalt von Schleimünde bis Schleswig immer weiter abnimmt. Links und rechts haben sich Binnenseen , sogenannte Noore, gebildet, die mit der Schlei in Verbindung stehen (siehe auch Haddebyer Noor).
Mittelalterlicher Handelsweg
Im Mittelalter hatte die Schlei große Bedeutung als Handelsweg im Ostsee-Raum. Der Landweg von Schleswig zur Eider war der kürzeste Weg zur Nordsee . Bereits Adam von Bremen ( 1075 ) bezeichnet Haithabu, die Wikingersiedlung vor Schleswig, als Meereshafen (lat. portus maritimus), von dem aus Schiffe bis Schweden und bis Griechenland geschickt würden. Für die größeren Schiffe Ende des 14. Jahrhunderts (z.B. die Hansekogge ) war die Schlei zu flach und Schleswig zu weit von der Ostsee entfernt. Dadurch verlor die Schlei ihre Bedeutung als Schiffshandelsweg.
Natur
Eine biologische Besonderheit ist der Schleischnäpel, ein Fisch, der mit Karpfen und Schleie verwandt ist. Die letzten Schleifischer haben im Holm in Schleswig ihre Jahrhunderte alte Tradition bewahrt.
Freizeitwert
Am Ausgang der Schlei zur offenen Ostsee liegt die unbewohnte Lotseninsel Schleimünde, auf der nur ein Leuchtturm steht.
Die Schlei ist eine Ferienregion und ein wichtiges Naherholungsgebiet für die nahe Landeshauptstadt Kiel - und natürlich auch für die Großstadt südlich Schleswig-Holsteins, Hamburg.
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Wikipedia
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