Karlsbad
Wappen | Karte |
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fehlt noch | |
Basisdaten | |
Kreis (kraj): | Karlovarský kraj |
Fläche : | 73,6 km² |
Einwohner : | 52.359 (2003) |
Bevölkerungsdichte : | 711 Einwohner/km² |
Höhe : | 370 m ü. NN |
Postleitzahl : | 360 01 |
Vorwahl : | +420 353 |
Geografische Lage : | Koordinaten: 50° 14' n. Br., 12° 52' ö. L. 50° 14' n. Br., 12° 52' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen : | neu: K alt: KR / KV
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Website: | www.karlovyvary.cz |
Karlsbad ( tschechisch : Karlovy Vary) ist eine Stadt im Nordwesten Tschechiens und liegt an der Mündung des Flüsschens Teplá in die Eger. Karlsbad gehört zu den berühmtesten und traditionsreichsten Kurorten der Welt.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Karlsbad liegt am Zusammenfluss der Eger (tschechisch: Ohře) mit dem Flüsschen Teplá (deutsch Tepl). Das Stadtzentrum mit der Verwaltung, dem Bahnhof und den Industriebetrieben liegt im flachen Egertal. Die Kuranlagen befinden sich in dem schmalen, südlich gelegenen Tal der Teplá.
Westlich der Stadt befindet sich das Becken von Sokolov (Falkenauer Becken), das zweitgrößte tschechische Braunkohle- Tagebaugebiet mit mehreren Kraftwerken .
Stadtgliederung
Ortsteile von Karlsbad sind:
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Geschichte
Am 14. August 1370 gründete Karl IV. den Kurort Karlsbad. Es wurden jedoch auch Siedlungsgebilde aus der Urzeit, der späteren Bronzezeit sowie aus der Zeit der ältesten Slawen gefunden. Am 9. Mai 1582 litt die Stadt unter einer Hochwasserkatastrophe, am 13. August 1604 wurde sie von einem Brand fast völlig zerstört. 1819 fand in Karlsbad die Karlsbader Konferenz statt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt der Badebetrieb einen wesentlichen Aufschwung. Der Balneologe und kaiserliche Leibarzt Josef von Löschner verhalf mit seinen Publikationen über die böhmischen Bäder und die Wirkung ihrer Heilwässer Karlsbad zu seiner Blütezeit als Kurort von Weltruf.
Von 1938 bis 1945 gehörte Karlsbad zum Deutschen Reich . Am 1. Mai 1939 verließ die Stadt den gleichnamigen Landkreis und bildete fortan einen eigenen Stadtkreis . Sie vergrößerte sich zu Lasten des Landkreises durch die Eingliederung der Gemeinden Aich , Drahowitz, Espenthor, Fischern, Kohlhau, Maierhöfen, Pirkenhammer und Weheditz. In Karlsbad hatte ferner einer der drei Regierungspräsidenten für den Reichsgau Sudetenland seinen Sitz (Regierungsbezirk Eger). Gegen Kriegsende wurde Karlsbad im April 1945 durch die U.S. Airforce bombardiert. In Neurohlau (Nova Role) in der Nähe von Karlsbad befand sich ein Konzentrationslager. Dabei wurden der Bahnhof, aber auch Teile des Kurviertels mit der Sprudelhalle zerstört. Im Mai 1945 wurde Karlsbad durch die US-Armee eingenommen und besetzt.
Entwicklung der Einwohnerzahl:
- 1930 - 54.652
- 1939 - 53.339
- 1991 - 56.291 ( 3. März )
- 2001 - 53.857 ( 1. März )
- 2003 - 52.359 ( 1. Januar )
Politik
Karlsbad ist Sitz des Bezirks Karlovy Vary und der Region Karlovarský kraj .
Städtepartnerschaften
Karlsbad unterhält Städtepartnerschaften mit Baden-Baden und Bernkastel-Kues in Deutschland , Carlsbad in den USA sowie Kusatsu in Japan .
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die gut erhaltenen historischen Kureinrichtungen laden zum Verweilen und Promenieren ein. Berühmt sind die Weißen Kolonnaden . Auch moderne Kureinrichtungen setzen die Tradition der altehrwürdigen Kurstadt fort.
Karlsbad besitzt insgesamt 14 Quellen . Die bekannteste und stärkste befindet sich in den Weißen Kolonnaden und wird Sprudel (Vřídlo) genannt. Sie ist 72 °C heiß, schießt bis 14 m in die Höhe und besitzt eine Schüttung von 2000 Litern pro Minute .
Berühmt ist auch das 1701 gegründete, am Ufer der Teplá gelegene Grandhotel Pupp .
Die größte architektonische Sehenswürdigkeit ist die 1736 von Kilian Ignaz Dientzenhofer erbaute Kirche der Maria Magdalena oberhalb des Sprudels. In Sichtweite steht das Stadttheater von 1886. Ebenfalls sehr sehenswert ist die russisch-orthodoxe Kirche St. Peter und Paul in der Straße Krále Jiřího mit ihren goldenen Kuppeldächern.
Das Stammhaus des bekannten Kräuterschnapses Becherovka (früher Karlsbader Becherbitter) befindet sich ebenfalls in Karlsbad. In dem becherovkagrün gestrichenen Haus ist ein Museum mit Ausstellungsstücken rund um diesen Schnaps untergebracht.
Oberhalb der Stadt steht der mittels Standseilbahn zugängliche Aussichtsturm "Diana". Er ist 35m hoch, wurde 1914 erbaut und hieß ursprünglich Freundschaftsaussichtsturm.
Im westlichen Vorort Doubí im Egertal befindet sich der sagenumwobene Hans-Heiling-Felsen. Fünf Kilometer weiter Eger aufwärts steht die gut erhaltene und zugängliche Burg Loket (wo auch zahlreiche Kulturveranstaltungen stattfinden) und die älteste Kettenbrücke Böhmens von 1836.
Von großer Bedeutung ist das alljährlich stattfindende internationale Filmfestival .
Für Mineralogen und Mineraliensammler bietet Karlsbad und seine Umgebung eine Besonderheit. An den Thermalquellen tritt hier Aragonit als Sinterbildung auf. Diese bezeichnet man hier als Sprudelstein und Erbsenstein. Während es sich beim Sprudelstein um einen wellenförmig gebänderter Kalksinter handelt, ist der Erbsenstein eine Ansammlung von Kalkkügelchen. Diese bilden sich an heißen Quellen infolge Ablagerung um schwebende Fremdkörper. Werden diese zu schwer, sinken sie zu Boden und bilden Aggregate .
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Hirschenprung (Jeleni skok)
- Klein Versailles (Malé Versailles)
Berühmte Persönlichkeiten, die Karlsbad besucht haben
- Johann Wolfgang Goethe (hat im Haus "Zu den Drei Mohren" gewohnt)
- Morgan Freeman (hat das Embassy Pub besucht)
- Madeleine Albright
- Michael Douglas
Wirtschaft
Kurbetrieb
Die für den Kurbetrieb erforderlichen Hotels, anderen Unterkünfte, Kurhäuser, Gastronomiebetriebe und Unterhaltungseinrichtungen (Casino) tragen wesentlich zum Arbeitsstellenangebot und dem städtischen Wirtschaftsergebnis bei. Zwei Drittel dieser Einrichtungen befinden sich im Besitz privater Investoren aus Russland und Umgebung.
Bäder
- Elisabethbad (Alzbetiny Lazne)
- Schlossbad (Zamecky Lazne)
- Lazne III
- Lazne V
Verkehr
Karlsbad liegt an der europäischen Straße E48 und an der Eisenbahnstrecke (Marktredwitz) - Cheb (Eger) - Ústí nad Labem (Aussig an der Elbe) .
Neben zahlreichen Buslinien gibt es in der Stadt zwei Standseilbahnen .
Karlsbad verfügt über einen Flughafen , von dem regelmäßig Prag und Moskau angeflogen werden ( 2005 ).
Industrie
- Mineralwasserabfüllung (Marken Mattoni und Magnesia)
- Likör Becherovka
- Glashütten (Moser-Glas)
- Porzellanherstellung (Karlsbader Porzellan)
Persönlichkeiten
- Joseph Labitzky (1802-1881), Komponist und Kapellmeister in Karlsbad
- August Labitzky (1822-1903), Komponist, Musikdirektor und Kapellmeister in Karlsbad
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Dionys Weber (1766-1842), böhmischer Komponist und Musikpädagoge
- Heinrich Edler von Mattoni (1830-1910), Unternehmer, nach dem noch heute das Karlsbader Mineralwasser Mattoni benannt ist
- Alfred Grünberger (1875-1935), österreichischer Politiker
- Dr. Walter Becher (1912-2005), Vertriebenenpolitiker, CDU-Bundestagmitglied
- Kurt P. Lohwasser (1922-1999), Maler und Grafiker
Literatur
- Stanislav Burachovič: Karlovy Vary a jejich vlastivědné písemnictví, Státní okresní archiv Karlovy Vary 2000, ISBN 8023853635 (tschechisch)
Weblinks
- Homepage der Stadt
- Kurbehandlung in Karlsbad
- Eine Liste der prominentesten Besucher der Stadt, aus der die Bedeutung als Kurort und als Treffpunkt der gesellschaftlichen Oberschicht hervorgeht
- Eine Umfassende Darstellung der Geschichte der Stadt
- Darstellung der Neubesiedlung
Bilder
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Kategorien : Ort in Tschechien | Kurort | Erzgebirge
Wikipedia
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