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Letzte Änderung für Artikel Boxteler Bahn: 31.01.2006 06:18

Boxteler Bahn

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Karte mit dem Verlauf der Boxteler Bahn
Karte mit dem Verlauf der Boxteler Bahn
Der ehemalige Haltepunkt Uedemerfeld an der Boxteler Bahn
Der ehemalige Haltepunkt Uedemerfeld an der Boxteler Bahn

Die Boxteler Bahn wurde am 28. Mai 1869 von holländischen und deutschen Aktionären in Rotterdam unter dem Namen „Noord-Brabantsch-Duitsche Spoorweg-Maatschappij“ (NBDS) als private Eisenbahngesellschaft gegründet. Sie verlegte später ihren Sitz nach Gennep/NL. Von den Niederlanden und Preußen erhielt sie die Konzession zum Betrieb einer knapp 100 Kilometer langen Bahnstrecke von Boxtel in der niederländischen Provinz Noord-Brabant über Veghel, Gennep , Goch, Xanten und Büderich nach Wesel (deutsche Konzession vom 14. Januar 1873).

Inhaltsverzeichnis

Streckenbau

Unter großen Anstrengungen finanzieller und baulicher Art konnte die Gesellschaft am 15.Juli 1873 ihr erstes 62 Kilometer langes, eingleisiges Streckenstück von Boxtel bis Goch eröffnen. Die restlichen 30 Kilometer der insgesamt 92,7 Kilometer langen Eisenbahnstrecke über Xanten bis Büderich gingen am 1. Juli 1878 in Betrieb. In Goch entstand 1878 zusammen mit der Rheinischen Eisenbahn als Gemeinschaftsbahnhof ein großes Empfangsgebäude in Insellage. Auf den letzten 8 Kilometern von Büderich bis Wesel, die im Eigentum der Cöln-Mindener Eisenbahn standen, benutzte die NBDS zusammen mit ihr die 1.950 m lange Rheinbrücke bei Wesel. Sie war von 1872 bis 1874 beim Bau der Bahnstrecke Wesel – Venlo durch die Cöln-Mindener Bahn errichtet worden. Ein weiteres bedeutendes Bauwerk auf der NBDS Strecke war die 300 m lange eingleisige Maasbrücke im niederländischen Gennep.

Ehemaliger NBDS Bahnhof Asperden 2001
Ehemaliger NBDS Bahnhof Asperden 2001

Zusammen mit den Preußischen Staatseisenbahnen , der niederländischen „Staatsspoorwegen“ (SS) und der „Reederei Zeeland“ (Fährdienst Vlissingen – England) entstand am 15. Mai 1881 die internationale Bahnpostlinie von Übersee und England ab Vlissingen nach Hamburg und Berlin mit Weiterführung nach Skandinavien und Russland . Trotz zeitweiser Schwierigkeiten mit der SS entstand daraus ein lukrativer Reiseverkehr mit Kurswagen über die Bahnstrecke der NBDS.

Um die rege Nutzung im Reiseverkehr, u. a. durch gekrönte Häupter sicherzustellen, wurden Anfang des 20. Jahrhunderts die Kurswagen durch internationale Züge über die NBDS nach Hamburg, Berlin und Süddeutschland ersetzt. Für diese schweren Züge schaffte die NBDS 1908 als erste holländische Eisenbahngesellschaft schwere 2 C gekuppelte Lokomotiven an, die wegen ihres blauen Anstrichs „Blaue Brabanter“ genannt wurden. Die Maschinen führten die Züge mit Wagen mehrerer Bahngesellschaften in Deutschland über Wesel hinaus bis Münster und Oberhausen. Ab 1897 liefen in diesen Zügen auch Speisewagen und ab 1904 Schlafwagen der Internationalen Schlafwagengesellschaft CIWL, Brüssel (Compagnie Internationale des Wagons–Lits et des Grands Express Européene). Gleichzeitig musste die NBDS wegen der steigenden Zugdichte die Teilstrecke Boxtel – Goch bis 1912 zweigleisig ausbauen.

Um ihren geringen Güterverkehr zu beleben, führte die NBDS schon 1882 den sogenannten gebrochenen Verkehr ein, indem sie mit eigenen Schiffen Ölsaaten von Rotterdam zu ihrem eigenen Kanalhafen in Veghel fuhr und von dort mit ihren Zügen zu den Margarinewerken in Goch brachte. In Gegenrichtung beförderte sie vorwiegend Ruhrkohlen mit der Bahn nach Veghel und nach Umladung per Schiff nach Rotterdam.

1912 erbaute die NBDS entlang der Maas auf der Staatsstraße von Nijmegen über Gennep nach Venlo die schmalspurige 63 Kilometer lange "Maas-Buurtsporweg" (MBS). Sie wurde am 31. Mai 1913 eröffnet und bediente als Lokalbahn bis 1944 den lokalen Personen- und Güterverkehr.

Ende der NBDS

Ständige finanzielle Schwierigkeiten durch hohe Schulden und das zu geringe Eigenkapital , hohe Streckeninvestitionen und steigende Personalkosten führten schon 1913 zu einer losen Kooperation der NBDS mit der SS. Der Zusammenbruch des internationalen Verkehrs im Ersten Weltkrieg und nach dem Krieg führte 1919 zur Fusion mit der SS. 1921 wurde über das Restvermögen der Gesellschaft der Konkurs eröffnet. Die Deutsche Reichsbahn und die SS übernahmen am 1. Juli 1925 die Bahnstrecke und betrieben sie in ihren Ländern als Nebenbahnen weiter.

Die Zerstörungen am Ende des Zweiten Weltkriegs ließen nur noch auf einigen Teilstrecken einen Bahnverkehr zu. Ein durchgehender Betrieb in Deutschland war nach der Sprengung der Weseler Rheinbrücke durch deutsche Truppen am 10. März 1945 und der vollständigen Zerstörung der Bahnstrecke zwischen Uedemerfeld und Xanten durch kanadische Pioniere nicht mehr möglich. Auf den beiden westlich und östlich von Goch betriebenen kurzen Teilstrecken nach Hassum und Uedem wurde der Personenverkehr schon 1949 bzw. 1963 stillgelegt. Mit der Einstellung des Güterverkehrs 1966 bzw. 1967 hatte in Deutschland der Bahnverkehr auf der ehemaligen Strecke der NBDS aufgehört. Auch in Holland wurde der Bahnverkehr nach dem Krieg nur teilweise wieder aufgenommen. Ab 1971 kam es hier schrittweise zur Einstellung des Güterverkehrs. Das letzte bis 2002 im Güterverkehr betriebene Streckenstück der ehemaligen NBDS Strecke von Boxtel bis Veghel wurde 2004 / 2005 abgebaut. An die Boxteler Bahn, in Holland „het duitse lijntje“ genannt, erinnern in beiden Ländern nur noch einige Gebäude und ihre Spuren in der Landschaft.

Lokomotiven und Wagen

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts bezog die NBDS ihre Streckenlokomotiven aus England von der Firma Beyer, Peacock & Co., Manchester und von der Lokomotivfabrik Hohenzollern in Düsseldorf. Die 1B gekuppelten Außenrahmenmaschinen entsprachen dem damaligen englisch/niederländischen Typ. Für den Güterverkehr hatte man C gekuppelte Lokomotiven von Hohenzollern, Düsseldorf, bezogen.

Blauer Brabanter Nr. 32 in Gennep um 1908
Blauer Brabanter Nr. 32 in Gennep um 1908

Erst die ab 1908 angeschafften insgesamt 8 blauen Schnellzugmaschinen (Blaue Brabanter), 6 von Beyer, Peacock, 2 von Hohenzollern, mit ihrem 2C gekuppelten Laufwerk und Innenzylindern stellten einen für Holland neuen Typ dar. Sie wurden Vorbild für einen gleichartigen Heißdampftyp der SS.

Für den Lokalverkehr besaß die NBDS eine größere Zahl an zweiachsigen Abteilwagen. Für die von ihr im Transit beförderten internationalen Schnellzüge stellte sie nur die Packwagen.

Da im Güterverkehr vor allem Ölsaaten befördert wurden, überwog der Anteil geschlossener 2-achsiger Güterwagen. Speziell für den Margarinetransport in Deutschland waren bei der NBDS eine Anzahl eigener und privater Kühlwagen eingestellt.

Literatur

  • Michael Lehmann: Der Blaue Brabant – Die Geschichte der Boxteler Bahn. ISBN 3-9802229-4-2
  • London - St. Petersburg, Die Geschichte der NBDS und ihrer Strecke Boxtel - Veghel - Gennep - Goch - Wesel im europäischen Eisenbahnverkehr als CD bei " http://www.boxteler-eisenbahn.de "

Weblinks

Wikipedia

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