Musiktheater im Revier
Das Musiktheater im Revier, kurz MiR, ist eines der bedeutendsten Theaterbauten der Nachkriegszeit. Das in Gelsenkirchen befindliche Bauwerk wurde am 15. Dezember 1959 eröffnet und ist seit dem Aufführungsort vieler Theaterstücke. Erbaut wurde das MiR von der Architektengruppe Werner Ruhnau, Harald Deilmann, Ortwin Rave und Max von Hausen und beherbergt neben dem sogenannten großen Haus auch noch ein zweites, das sogenannte kleine Haus, indem vor allem kleinere Aufführungen für Schulklassen oder Gruppen auffgeführt werden. Seit dem Jahre 1997 ist das MiR denkmalgeschützt. Der Zuschauerraum ist, im Gegensatz zum eher kantig wirkendem Äußerem, eher elegant geschwungen und ermöglicht eine gute Sicht von allen Plätzen.
Künstlerische Bedeutung des Theaters
Das Musiktheater im Revier gehörte insbesondere in der 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts zu den profiliertesten Bühnen seines Genres im deutschen Sprachraum. Nach einer Phase der Stagnation und einer wenig erfolgreichen Theaterehe mit der Wuppertaler Oper erlebt das Haus seit 2001 unter seinem Intendanten Peter Theiler einen deutlichen Aufschwung und gehört heute wieder zu den renomiertesten Theatern in Deutschland. Die Theaterkritiker der nordrhein-westfälischen Presse wählten das MIR 2005 zum zweitbesten Opernhaus der Landes. Besondere Schwerpunkt der Arbeit ist die Pflege des Belcanto-Genres sowie die zeitgenössische Interpreation von wenig gespielten Opern. Darüber hinaus werden sehr erfolgreich Musicals produziert. Außerdem hat auch die Ballett-Spate noch ein gewisse Bedeutung, die in der Vergangenheit unter ihren Leiter Bernd Schindowski eine großen Anteil an der Reputation des Hauses hatte.
Das MIR verfügt zwar über ein eigenes Ensamble und einen renomierten Chor (mit Extrachor), aber über kein eigenes Orchester. Vielmehr versieht die Neue Philharmonie Westfalen, ein Landesorchester unter der Leitung von GMD Dr. Johannes Wildner und in Trägerschaft der Städte Gelsenkirchen und Recklinghausen sowie des Kreises Unna, dort die Grabendienste.
Die blauen Schwammreliefs von Yves Klein
Zwischen 1957 und 1959 führte der französische Künstler Yves Klein ( 1928 - 1962 ) mit der Wandgestaltung im Foyer des Musiktheaters von Werner Ruhnau seine größte und bekannteste Arbeit aus. Yves Klein arbeitete monatelang mit den Malern und Stukkateuren auf dem Gerüst, da der strukturelle Untergrund seiner blauen Bilder direkt auf die Wand gebracht werden sollte. Durch die große Glasfront des Theaters sind die Bilder auch von aussen deutlich sichtbar und so ein prägender Teil des Stadtbildes. Die monumentalen Schwammreliefs verstrahlen ein tiefes Blau, das sogenannte IKB3 (Internationales Yves Klein Blau 3) und inspirierten jüngst den Stadtgrafiker Uwe Gelesch dazu, Blau als Hausfarbe der Stadt einzuführen.
Weblinks
- musiktheater-im-revier.de
- Seite des MiR auf Gelsenkirchen.de
- www.yves-klein.de Seite über den Künstler mit vielen Bildern
Kategorie : Gelsenkirchen
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