Borschemich
Borschemich ist ein ländlicher Ortsteil der Stadt Erkelenz im Kreis Heinsberg (Nordrhein-Westfalen). Seit der Kommunalreform von 1972 gehört die Ortschaft zu Erkelenz. Da Borschemich im Gebiet des Braunkohle tagebaues Garzweiler liegt, wird das Dorf ab 2006 nach Erkelenz-Nord umgesiedelt. Borschemich hat 580 Einwohner (Stand 31. Dezember 2005).
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Geografie
Borschemich liegt auf der Hauptterrasse in dem schmalen Tal der Köhm in einer Höhe von 74 bis 78 m über NN. Südlich und nördlich des Tales steigt das Gelände bis auf 90 m an.
Flächengröße
Die ehemalige Spezialgemeinde Borschmich hatte 1970 eine Fläche von 5,18 km².
Gewässer
Die Köhm fließt in West-Ost Richtung und mündet in die Niers. Sie ist nur nach starken Regenfällen und zur Schneeschmelze ein fließendes Gewässer.
Geologie
Im Untergrund liegen Braunkohleflöze aus dem Tertiär .
Ortsnamen
Als Brismike wurde der Ort erstmalig im Jahre 898 urkundlich erwähnt. 1396 erscheint der Name als Bursmich, 1618 als Borschemich. Die Deutung des Ortsnamens ist nicht eindeutig zu klären. Das Grundwort -mich bedeutet Bach und könnte auf die Köhm hinweisen, die im frühen Mittelalter ein stärkeres Gewässer gewesen ist.
Geschichte
898 schenkte König Zwentibold von Lothringen dem Stift Essen ein Königsgut in Borschemich.
Weiter geistliche Institutionen besaßen in Borschmich Höfe: das Stift Kaiserswerth , das Stift St. Maria im Kapitol von Köln und die Benediktiner -Abtei Gladbach (Mönchengladbach).
Im Ort war ein Rittergeschlecht begütert. Erstmalig wurde es 1239 als von Birsmich erwähnt. 1289 war der Ritter Gottschalk von Birsmich Gerichtsherr. Um 1400 starb dieses Geschlecht aus. Bis 1837 befand sich das Rittergut Haus Borschemich in adeligem Besitz.
Im 13./14. Jahrhundert gelangte Borschmich an das Herzogtum Jülich. Zunächst bildete das Dorf mit dem benachbarten Holz die Dingbank Borschemich, die dem Amt Grevenbroich unterstand. 1500 besaß das Gericht Borschemich ein eigenes Schöffensiegel, auf dem der Heilige Martin als Reiter mit Bettler abgebildet war.
1554/55 wurde Borschemich in den Dingstuhl Otzenrath eingegliedert.
1794 wurde Borschemich in die französische Mairie Kuckum (Kanton Erkelenz) eingemeindet.
1816 wurde Borschmich Bestandteil der preußischen Bürgermeisterei Keyenberg im Landkreis Erkelenz.
1848 wurde Borschenich innerhalb dieser Bürgermeisterei Spezialgemeinde.
1935 wurde die Bürgermeisterei aufgelöst und dem neuen Amt Holzweiler zugeschlagen.
Religion
Im 12. Jahrhundert wurde der romanische Turm der Kirche erbaut, diese war eine der ältesten Kirchen im Erkelenzer Land. Urkundlich wurde sie aber erst 1423 erwähnt. Ein Hinweis auf das Alter, gibt auch das Patrozinium der Kirche, ist sie doch dem heiligen Martin , dem Nationalheiligen der Franken , geweiht. Ein Friedhof wurde schon 1300 in einer Urkunde überliefert.
Erst 1804 wurde Borschemich selbständige Pfarre , vorher hatte der Ort zur Pfarre Keyenberg gehört.
Die Kirche wurde, da sie zu klein geworden war, 1906/07 von dem Kölner Diözesan baumeister H. Renard an anderer Stelle neu erbaut.
Schwestern vom Orden der Cellitinnen aus Düren betrieben von 1918 bis 1981 im Ort ein Kinderhaus.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Die Borschemicher Linde am Ortseingang
- Haus Borschemich, auch Haus Palant genannt. Das Gebäude ist eine ehemalige Wasserburg , bestehend aus einer Vorburg und einem Haupthaus. Das Grabensystem wurde früher von der Köhm gespeist. Ein Teil der Gräben ist noch erhalten.
- Die Pfarrkirche St. Martinus
- Lourdesgrotte in einem Park an der Kirche
Vereine
- Karnevalsgesellschaft "Rasselbande Borschemich"
- Musikverein Borschemich 1926
- St. Martinus Schützenbruderschaft Borschemich
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die Statz Bekleidungswerke haben in Borschemich ihren Ursprung. Mehrere Gartenbaubetriebe liegen am Ortsrand.
Infrastruktur
- Freiwillige Feuerwehr Erkelenz, Löschgruppe Borschemich
- Mehrzweckhalle Borschemich
Literatur
- Karl L. Mackes, Erkelenzer Börde und Niersquellgebiet, Schriftenreihe der Stadt Erkelenz Nr.6, Mönchengladbach 1985
Koordinaten:
51° 5' N 6° 26' O
Weblinks
- Informationen zur Umsiedlung, u.a. ein Luftbild von Borschemich
- Im Ort befindet sich eine Erdbebenstation
Koordinate
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