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Letzte Änderung für Artikel Eigelsteintorburg: 25.10.2005 15:42

Eigelsteintorburg

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Die Eigelsteintorburg (im Mittelalter: Igelsteinportz(en), Eigelsteinportz(en); später: Eigelsteinpforte, Eigelsteintor; kölsch: Eigelsteinpooz) ist eine von drei erhalten gebliebenen, großen Stadttorburgen in Köln. Sein Name leitet sich von der gleichnamigen Straße ab. Unter französischer Herrschaft hieß das Tor "Porte de L'Aigle" (Adlerpforte). Ob der Begriff "Eigelstein" vom lat. "aquila" (Adler, römisches Feldzeichen ) hergeleitet ist (s. auch Eigelstein = Adlerstein, römisches Kenotaph ), kann nicht eindeutig nachgewiesen werden. Auf einigen Darstellungen des Mittelalters und der Renaissance wurde Köln mit zwölf großen Toren dargestellt, die auf das Abbild des himmlischen Jerusalem abzielten (daher der Begriff "Sancta Colonia" und "Dat hillige Coellen" = das heilige Köln). Diese zwölf Tore (Eigelsteintor, Kahlenhausener Pforte, Gereonstor, Friesentor, Ehrentor, Hahnentor, Schaafentor, Weyertor, Bachtor (seit dem 18. Jh. mit Pantaleonswindmühle), Pantaleonstor, Ulrepforte (seit dem 14. Jh. mit Karthäuser Windmühle), Severinstor) waren in den vom Kunibertsturm im Norden (mit Tor zum Rheinufer) zum Bayenturm im Süden verlaufenden ringförmigen Teil der Stadtmauer integriert. Davon waren sieben große, zinnenbewehrte Doppelhalbrundturmtorburgen, zwei große Turmtorburgen mit Eckwarten (Flankentürmen; Ehrentor, Severinstor), eine große Turmtorburg (Friesentor), 2 kleinere Doppelturmpforten (Kahlhausener und Ulrepforte). Daneben gab es noch 14, in die am Rhein verlaufende Stadtmauer und z. T. in deren Türme integrierten Tore (u. a. Filsengrabentor, Fischpforte), die nicht als Torburgen ausgelegt waren. Neben der Eigelsteintorburg existieren von den 12 Toren heute noch die ähnlich gebaute Hahnentorburg, die Severinstorburg und die Ulrepforte.

Eigelsteintorburg, feldseitig
Eigelsteintorburg, feldseitig

Die Eigelsteintorburg ist eine der am meisten von Touristen besuchte Sehenswürdigkeit in Köln.

Am Abend des 13. September 1804 zog der Kaiser Napoleon begleitet von seiner Frau Josephine unter Glockengeläut und Kanonendonner triumphal durchs Eigelsteintorburg in die Stadt.

Sie wurde in der ersten Hälfte der 13. Jahrhunderts erbaut und sicherte den nördlichen Zugang zur Stadt.

Nach dem Abriss der Stadtmauer in diesem Bereich (ca. 1890) restaurierte der Stadtbaumeister Josef Stübben 1889/92 die Torburg. Der Stadtplaner Josef Stübben sah das Tor eher als Verkehrhindernis, weil er bestrebt war neue Nord-Süd-Verkehrswege zu schaffen.

Die feldseitigen vergitterten rechteckigen Fenster wurden durch mittelalterliche Schießscharten ersetzt. Stadtseitig wurde das östliche Gewölbe geöffnet. Die Etagen über dem Tor erhielten wieder Doppelbogenfenster, wie sie schon auf der Stadtansicht des Anton Woensam von Worms von 1531 sichtbar sind. Die Anschlüsse der Stadtmauer sind heute noch erkennbar.

Eigelsteintorburg, stadtseitig
Eigelsteintorburg, stadtseitig
Köln, Eigelsteintorburg, Rettungsboot Kreuzer Köln
Köln, Eigelsteintorburg, Rettungsboot Kreuzer Köln
Köln, Eigelsteintorburg, Skulptur des Kölner Bauern
Köln, Eigelsteintorburg, Skulptur des Kölner Bauern

Stadtseitig vor dem westlichen Halbturm baute Josef Stübben ein neues Treppenhaus mit einem repräsentativen Eingang. In den 1960er Jahren wurde dieser Eingang verschlossen und durch einen neuen Zugang vom Tordurchgang her ersetzt.

1891 wurde in einer stadtseitigen Nische eine ursprünglich für das Hahnentor vorgesehene Steinfigur (1885 von Christian Mohr) des "Kölsche Boor" (hochdeutsch: Kölnischer Bauer) angebracht. Er geht historisch auf die die vierteilige Gliederung des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ zurück. Im „ Quaternionensystem “ vertrat Köln mit anderen Städten den Bauernstand. 1891 sollte das Denkmal die Verbundenheit mit dem Reich darstellen. Deutlich wird das bei dem darunter eingemeißelten Spruch „Halt faß, do kölsche Boor, bliev beim Rich, et fall sös ov sor.“ (hochdeutsch: Halte fest kölnischer Bauer, bleibe beim Reich, ob es sauer oder süß falle).

Bei dem heutigen Standbild handelt es sich um eine Replik, die während der späten 70er Jahre an Stelle des verwitterten Originals errichtet wurde. Das Original wurde später, nach einigen Jahren im benachbarten Wirtshaus „Em Kölsche Boor“, im Rathaus aufgestellt.

Die Eigelsteintorburg wurde in preußischer Zeit mehrfach umgebaut/verstärkt und unter anderem als Militärgefängnis genutzt. Nach der Instandsetzung diente das Tor zunächst als naturwissenschaftliches Museum, ab 1898 zusätzlich zum Hahnentor als historisches Museum. Das Kutterwrack des im 1. Weltkrieg untergegangenen Kreuzers Cöln wurde 1915 erst in der Torfahrt, ab 1926 im östlichen Turmgewölbe aufgehängt.

Die Eigelsteintorburg überstand den 2. Weltkrieg ohne große Schäden, nur die feldseitige hölzerne Galerie war abgebrannt. Hier öffnete am 21. März 1946 inmitten der Trümmer der Altstadt die erste Ausstellung im Nachkriegs-Köln („Meisterwerke aus Kölner Museen“, 13013 Besucher). Bis September 1963 wurde die Eigelsteintorburg für Ausstellungen genutzt.

Die „Offene Jazz Haus Schule“ bezog 1995 das ungenutzte Eigelsteintor. Der Verein hatte zuvor unter anderem auch im Bayenturm logiert. Die zentralen Räume über dem Durchgang können seitdem für Feiern und Veranstaltungen angemietet werden

Als „kleiner Klassiker” gilt das jährliche Radrennen vor dem Eigelsteintor, das seit 1977 auf einem 2km Kurs durch das Eigelstein-Viertel führt.

Literatur

  • Die Kunstdenkmäler der Stadt Köln,Zweiter Band, IV. Abteilung,Die profanen Denkmäler; Hrsg.: Paul Clemen, 1930
  • Der Kölner Bauer, Beatrix Alexander, Hrsg.: Stadt Köln, Kölnisches Stadtmuseum, 1987
  • Ausstellungen in Köln, 1946 - 1966, Hrsg.: Stadt Köln, Amt für Kunst und Volksbildung, 1966(?)

Weblinks

Wikipedia

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