Johann Nepomuk Zwerger (* 28. April 1796 in Donaueschingen; † 26. Juni 1868 in Cannstatt) war ein deutscher Bildhauer.

Der Sohn eines Regierungsangestellten erlernte das Bildhauerhandwerk im Stuttgarter Atelier von Johann Heinrich Dannecker . Dort lernte er 1819 auch den Dänen Bertel Thorvaldsen kennen, den er 1823 in Rom besuchte. Er erhielt von ihm den Auftrag, nach dessen Skizze eine Marmorstatue des Evangelisten Markus für die Grabkapelle der Königin Katharina auf dem Rotenberg auszuführen.

Er fertigte in den darauf folgenden Jahren weitere Marmorarbeiten, die er im Jahr 1830 an das Städelsche Kunstinstitut in Frankfurt brachte, an dessen Kunstschule er einen Lehrauftrag für Modellieren und Bildhauen erhielt. Die Beziehungen zum Städel zogen ihn immer mehr von Stuttgart nach Frankfurt. Das Institut verlieh ihm eine Professur und veranstaltete aufgrund seiner Verdienste um das Institut ihm zu Ehren 1854 eine Jubelfeier. Zwerger wirkte der Stellung als Lehrer im Städel bis zum Frühjahr 1866, als er aus Altersgründen zurücktrat. Er starb zwei Jahre später in seiner schwäbischen Heimat und wurde auf dem Frankfurter Hauptfriedhof bestattet.

Neben der Lehrtätigkeit fertigte Zwerger hauptsächlich Porträtbüsten an. Weitere Werke waren ein Maria und Johannes darstellendes kolossales Steinkruzifix des neuen Frankfurter Friedhofs (1848), dem später zwei Engelsköpfe für das Portal folgten, sowie drei Sandsteinfiguren für die Frankfurter Börse . Sein heute wohl bekanntestes Werk ist die Skulptur Karls des Großen aus rotem Mainsandstein, die bis zu deren Abriss 1914 auf einem Mittelpfeiler der Alten Brücke in Frankfurt aufgestellt war und seither vor dem Historischen Museum steht.