Bremer Straßenbahn
Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) ist ein kommunales Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehres . Sie führt den Nahverkehr in Bremen mit Bussen und Straßenbahnen durch.
Bremer Straßenbahn AG</font> | |||
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Basisinformationen | |||
Kontaktdaten | Flughafendamm 12 28199 Bremen www.bsag.de | ||
Verkehrsverbund | Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen | ||
Beschäftigte | 2150 (2004, ohne Azubi) | ||
Spurweite | 1435 mm | ||
Linien | |||
Straßenbahnlinien | 8 (2005) 3 Schnelllinien | ||
Buslinien | 46 (2004) | ||
Fahrzeuge | |||
Straßenbahn | 77 Niederflurwagen (2004) 32 Hochflurzüge (2004) | ||
Omnibus | 201 Niederflurbusse (2004) | ||
Statistik | |||
Fahrgäste (jährlich) | 96,9 Mio. (2004) | ||
Fahrgäste (täglich) | 266.000 (2004) | ||
Bewohner im Einzugsgebiet | über 550.000 | ||
Fahrleistung (jährlich) | 22,1 Mio. km (2004) | ||
Quelle: Geschäftsbericht 2004 |
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Pferdebahn
Am 28. März 1876 wurde die Actiengesellschaft Bremer Pferdebahn gegründet. Das Unternehmen eröffnete am 4. Juni 1876 eine Pferdebahnstrecke vom Herdentor bis zur Vahrster Brücke und 1877 weiter nach Horn. Erst 1883 konnte die Verlängerung vom Herdentor in die Stadt zur Börse in Betrieb genommen werden. Das Konkurrenzunternehmen Große Bremer Pferdebahn eröffnete mit britischem Kapital am 3. November 1879 eine Linie von Hastedt nach Walle , die in den Grundzügen noch heute als Linie 2 unterwegs ist. Beide Gesellschaften bauten in den folgenden Jahren ihr Netz aus, es entstanden Linien in den Freihafen (1888), zum Hohentor (1889) und zum Arsterdamm (1880/1884).
Elektrische Straßenbahn
Im Jahre 1890 wurde anläßlich einer Gewerbeausstellung auf der Bürgerweide die Strecke von der Börse zum Ausstellungsgelände von der Bremer Pferdebahn versuchsweise elektrifiziert. Diese Anlagen wurden zwar nach Ausstellungsende konzessionsgemäß wieder abgebaut, das System hatte sich aber so gut bewährt, daß die Umstellung des Netzes auf elektrischen Betrieb beschlossen und ab 1892 auch durchgeführt wurde. Die Große Bremer Pferdebahn wurde 1899 schließlich von der 1890 in Bremer Straßenbahn umbenannten ehemaligen Bremer Pferdebahn übernommen. Bis 1913 war die Umstellung auf elektrischen Betrieb abgeschlossen. Die Linie zum Freihafen war allerdings inzwischen bereits wieder eingestellt worden.
In der Folge fanden weitere Streckenverlängerungen und Neubauten statt. Durch die Einführung von Liniennummern 1908 wurde dem Fahrgast die Orientierung erleichtert. Der Erste Weltkrieg und die Inflationsjahre bremsten den Ausbau des Netzes. Für den Omnibusbetrieb gründete die Bremer Straßenbahn das Tochterunternehmen BVG (Bremer Vorortbahn Gesellschaft), welches ab 1924 Omnibusbetrieb auf Außenlinien durchführte, zunächst nach Oberneuland und später nach Blumenthal.
Im Jahre 1939 Bestand das Straßenbahnnetz aus folgenden Linien:
- 1: Ringbahn
- 2: Gröpelingen - Markt - Sebalsdsbrück
- 3: AG Weser - Markt - Hohwisch
- 4: Horn - Bahnhof - Markt - Arsterdamm
- 5: Flughafen - Markt - Bahnhof - Hemmstraße
- 6: Vulkanstraße - Brill - Bahnhof - Hemmstraße
- 7: Hartwigstraße - Bahnhof - Markt - Rablinghausen
- 8: Gröpelingen - Burg
- 10: Friedrich-Karl-Straße - Bahnhof - Waller Bahnhof
- 11: AG Weser - Norddeutsche Hütte
- 12: Sebaldsbrück - Osterholzer Friedhof
- 15: Hemmstraße - Bahnhof - Markt - Pappelstraße - Emder Straße (über Westbrücke)
- 16: Gastfeldstraße - Brill - Bahnhof - Wachmannstraße
Im Zweiten Weltkrieg kam es zu schweren Schäden an Gleisen, Fahrleitungen , Gebäuden und Fahrzeugen. Die Ringbahn mußte 1942 endgültig eingestellt werden. Am 22. April 1945 wurde der Straßenbahnbetrieb vollständig eingestellt. Bei Kriegsende waren nur 10% der Fahrzeuge betriebsfähig, 80% der Oberleitung war zerstört.
Nachkriegszeit
Am 13. Juni 1945 konnten bereits wieder erste Straßenbahnen fahren. Da alle Weserbrücken zerstört waren, gab es bis Juni 1947 ein zweigeteiltes Netz. Die Straßenbahnverbindung über die Stephaniebrücke wurde später nicht wieder aufgenommen, ansonsten konnte allerdings das Vorkriegsnetz wieder hergestellt werden. Im Jahre 1953 wurde der Busverkehr von der BVG übernommen. Die neue Hauptwerkstatt am Flughafendamm konnte 1959 fertiggestellt werden, die Verwaltung zog 1963 ebenfalls hierher. Die Hauptumsteigestelle wurde 1965 vom Markt zur Domsheide verlegt.
Steckenstilllegungen
Auch Bremen blieb von der Stilllegungswelle der Nachkriegszeit nicht verschont. Eingestellt wurden
- Linie 8 1949 (zunächst O-Bus , ab 1961 Dieselbus)
- Linie 12 1952
- Linie 10 in der St.-Jürgen-Straße
- Linie 5 1964
- Linie 7 1965
- Linie 6 1965/67. Die Strecke in der Pappelstraße bleibt bis 2001 als Betriebsstrecke erhalten.
- Linie 11 1970
- Linie 4 1972, der Abschnitt Kirchbachstraße - Arsterdamm war bereits 1967 von der neuen Linie 1 übernommen worden. Die Linie wird 1998 wiedereröffnet
Die Linie 15 und 16 erhalten 1967 die Liniennummern der eingestellten Linien 5 und 6.
Netzerweiterungen
Diesen Einstellungen standen allerdings auch einige Streckenneubauten gegenüber:
- Linie 3 bis Gröpelingen 1949
- Linie 16 bis Grolland 1955, ab 1976 bis Huchting
- Linie 6 bis Gastfeldstraße 1955 (bereits 1967 wieder aufgegeben)
- Linie 16 bis Riensberg 1959, bis zur Universität 1998
- Linie 15 bis Kulenkampffallee 1960
- Linie 10 bis Georg-Bitter-Straße 1963, bis Sebaldsbrück und Gröpelingen 1975. Die Strecke durch die Georg-Bitter-Straße bleibt als Betriebsstrecke erhalten.
- Linie 1; neue Linie Arsterdamm - Blockdiek, ab 1968 bis Osterholz, ab 1973 bis Arsten, ab 1998 bis Arsten Süd
- Linie 4 wiedereröffnet 1998 bis Horn-Lehe, 2002 Verlängerung bis Borgfeld
Gleichzeitig mit der Wiedereröffnung der Linie 4 wird das Liniennetz neu geordnet. Die Linie 1 erhält südlich der Weser die Strecke der Linie 6, welche jetzt am Flughafen startet. Die Linie 5 wird zu einer Verstärkerlinie, der nördlich der Weser gelegene Abschnitt wird von der Linie 8 übernommen, die südlich der Weser zunächst durch die Pappelstraße (seit 1967 nur Betriebsstrecke) und später durch die Westerstraße (Querverbindung neu eröffnet 2001) nach Huchting weiter fährt. Der Abschnitt nach Arsten wird von der Linie 4 bedient. Die BSAG ist seit 1989 Mitglied im Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen (VBN)
- Geplant: Stadtbahnbetrieb mit S-Bahn bis nach Delmenhorst (etwa 2010), Verlängerung der Linie 4 nach Lilienthal (etwa 2010).
Linien
Das langgezogene Stadtgebiet wird von Straßenbahnlinien am rechten Weserufer, nicht jedoch in Bremen Nord, sowie in einigen Siedlungsschwerpunkte nördlich und südlich der Innenstadt erschlossen. Seit den späten 1990er Jahren wurden und werden dabei Schritte zur Anbindung von weiter außerhalb des Stadtgebietes gelegenen Siedlungen und Vorstädten unternommen. Die Buslinien ergänzen die übrigen Gebiete und verbinden die Straßenbahnlinien miteinander. Die Knotenpunkte sind der Hauptbahnhof, die Brill-Kreuzung und die Domsheide. Linien mit nachgestelltem S (z.B. 1S) sind Schnelllinien, die weniger Haltestellen anfahren und deshalb schneller von einer Endhaltestelle zur anderen oder in die Innenstadt fahren.
Straßenbahnen
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Buslinien und Nachtlinien
Die Linienübersichten sind unter Nahverkehr in Bremen zu finden.
Weblinks
- Bremer Straßenbahn AG
- Weserbahn GmbH, Tochtergesellschaft der BSAG
- Website des Vereins "Freunde der Bremer Straßenbahn e.V."
- http://www.bahnbremen.de/
Siehe auch
- Weserbahn
Kategorien : Straßenbahn | Verkehrsgesellschaft | Unternehmen (Bremen) | Verkehr (Bremen)
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