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Letzte Änderung für Artikel Carl F. W. Borgward: 06.02.2006 19:01

Carl F. W. Borgward

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Carl F. W. Borgward, eigentl. Carl Friedrich Wilhelm Borgward, (* 10. November 1890 in Hamburg-Altona; † 28. Juli 1963 in Bremen) war ein deutscher Ingenieur und Autokonstrukteur.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Borgward, Sohn eines Kohlenhändlers, stammte aus einfachen Verhältnissen und hatte zwölf Geschwister. Nach seiner Lehre als Schlosser studierte er Maschinenbau. Ihn dabei finanziell zu unterstützen, war für die Familie nicht einfach. 1913 beendete Borgward sein Studium als Dipl.-Ing..

Die Kriegsjahre 1914 bis 1918 überlebte er mit einer Kriegsverletzung. 1919 trat er als Teilhaber in die Fa. Bremer Reifenindustrie ein. Nach ihrer Umstrukturierung wurde sie 1920 als Bremer Kühlerfabrik Borgward & Co. neu gegründet.

In den Jahren 1924 und 1925 wurden die ersten Exemplare der Modelle Blitzkarren (Preis des Lieferdreirades: 1000 Reichsmark) und Goliath ausgeliefert. Zusammen mit seinem Partner, dem Kaufmann Wilhelm Tecklenburg , gründete Borgward 1928 die Fa. Goliath-Werke Borgward & Co. Als die Beiden 1931 die Hansa-Lloyde-Werke übernahmen, entstand die Borgward-Gruppe. 1931/32 war die Dreirad-Limousine "Pionier" das meistproduzierte Personen-KFZ in Deutschland. 1937 konnte Borgward seinen Partner Tecklenburg auszahlen und fortan die Firma alleine leiten.

Am 23. September 1938 wurden in Sebaldsbrück (Bremen) die Carl F. W. Borgward Automobil- und Motorenwerke eingeweiht. Nach den Ereignissen vom 9. und 10. November desselben Jahres trat Borgward der NSDAP bei. Inzwischen arbeiteten 22.000 Mitarbeiter in seiner Firma. Bis zum Kriegsende fertigte man bei Borgward überwiegend militärische Nutzfahrzeuge.

Als 1944 bei Bombenangriffen die Fabrik zerstört wurde, waren weit über die Hälfte der Beschäftigten Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Carl Borgward wurde daher bis 1948 interniert. Er wurde trotz Mitwirkung an der NS-Kriegswirtschaft ("Wehrwirtschaftsführer") schließlich nur als "Mitläufer" eingestuft und erhielt sein Werk zurück. Ein Jahr nach der Entlassung war er bereits wieder Mitglied der Bremer Industrie- und Handelskammer.

Schon 1949 konnten die ersten Fahrzeuge des Lloyd LP 300 konstruiert und gefertigt werden. Im Volksmund hieß dieser Verkaufsschlager bald Leukoplastbomber. Der Lloyd-Kleinwagen mit Kunststoffkarosserie auf Holzrahmen und Zweitaktmotor war im Marktsegment unterhalb des VW-Käfer lange führend, in überarbeiteten Versionen behauptete sich die Modellreihe ein Jahrzehnt lang am Markt.

Für seine Erfolge wurde Borgward 1950 von der Technischen Hochschule Hannover mit dem Ehrentitel Dr. phil h.c. ausgezeichnet.

1949 hatte Borgward auch mit der großen Hansa-Limousine das erste europäische Auto mit moderner Pontonkarosserie (in Stufen- und Fließheckversion) vorgestellt. Design-Anregungen hatte er während der Internierung amerikanischen Autozeitschriften entnommen.

Größter Verkaufserfolg in der Mittelklasse wurde die 1954 vorgestellte Borgward Isabella (75 PS, 150 km/h). Borgwards Entwurf traf den Zeitgeist, der amerikanisch-elegante Linienführung und reichen Chromschmuck bei europäisch-kompakten Abmessungen wünschte. Der Chef bestimmte dabei die Gestaltung fast aller Automodelle bis ins Detail mit.

Das große Bundesverdienstkreuz wurde Bordward 1955 verliehen. Anlässlich seines 70. Geburtstages fünf Jahre später bekam er das große Bundesverdienstkreuz mit Stern.

Wachsende Konkurrenz im Mittelklassesegment, Borgwards unökonomische Modellvielfalt sowie mangelndes finanzielles und taktisches Geschick steuerten Konzernführer und Betrieb in den späten Fünfziger Jahren in die Krise. Das neue Kompakt-Modell "Arabella" sollte den Abschwung abwenden, Qualitätsmängel ruinierten jedoch den Ruf des Herstellers weiter. 1960 wurde ruchbar, dass sich Borgward nur noch mit Millionenkrediten aus öffentlicher Hand über Wasser halten würde. Für die Winterflaute 1960/61 beantragte Borgward beim Senat weitere monatliche Kredite von je 10 Mio. Mark. Ende Januar wollte die Presse Details des Deals wissen; der unter Druck geratene Senat gab für Februar 1961 keine Gelder mehr frei.

Am 4. Februar 1961 geschah eine der spektakulärsten Insolvenzen der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Das Land Bremen sperrte Borgward einen bereits zugesagten Kredit und überführte die Borgward-Werke in eine Aktiengesellschaft. Diese AG gehörte zu 100 % dem Land Bremen. Bei der späteren Abwicklung konnten alle Gläubiger befriedigt werden; nur Carl Borgward wurde nicht entschädigt.

Im Alter von 73 Jahren starb Dipl. Ing. Carl Friedrich Wilhelm Borgward am 28. Juli 1963 in Bremen an einem Herzinfarkt.

Eine Gruppe von Investoren kaufte 1964 die Maschinen und die Rechte, und baute in den Jahren 1967 bis 1970 den Borgward P 100 in Mexiko nach. Die ehemaligen Fabrikanlagen in Bremen-Sebaldsbrück gehören heute zu DaimlerChrysler.

Da sich überall auf der Welt Freunde von Borgward-Fahrzeugen zusammenschließen, ist bewiesen, dass die Faszination Borgward immer noch ungebrochen ist.

Siehe auch

Werke

  • Der Rhombus : Werkszeitung. - Bremen : Borgward, 1.1952 - 10.1961

Literatur

  • Hartwig, Engelbert: Mußte Isabella sterben? : die Tragödie der Borgward-Gruppe. - Bremen : Kurze, 2001. - ISBN 3-927485-29-2
  • Kurbisch, Ulrich (Hrsg.): Borgward : ein Blick zurück auf Wirtschaftswunder, Werksalltag und ein Automythos. - Berlin : Elefanten-Press, 1984. - ISBN 3-88520-121-6
  • Roland, Martin-Paul: Borgward-Automobile : 1949-1961. - Stuttgart : Schrader, 2001. - ISBN 3-613-87215-3
  • Schmidt, Georg: Kaisen und Borgward : wie zwei Hamburger berühmte Bremer wurden. - Bremen : Döll, 1997. - ISBN 3-88808-233-1

Weblinks

Wikipedia

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