Preußische Ostbahn
Die insgesamt 470 km lange Preußische Ostbahn war die erste bedeutende Eisenbahnlinie der Preußischen Staatseisenbahnen . Im Gegensatz zu den meisten anderen preußischen Bahnen war sie von vornherein eine Staatsbahn, weil sich keine privaten Geldgeber für dieses Projekt gefunden hatten. Die Betriebsaufnahme folgte 1860 .
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Streckenverlauf
Die Ostbahn erschloss das damalige Preußen östlich Berlins. Sie führte von Berlin, Ostbahnhof am Cüstriner Platz über Küstrin , Dirschau und Königsberg (Preußen) bis Eydtkuhnen .
Bahnhöfe und Haltepunkte
Bahnhof | Kilometrierung | Eröffnung | Stilllegung |
---|---|---|---|
Berlin Ostbahnhof (alt) | 0,0 km | 01.10.1867 | xx.xx.1882 |
Warschauer Straße | 1,2 km | 11.08.1884 | - |
Ostkreuz | 3,0 km | 07.02.1882 | - |
Nöldnerplatz | 4,2 km | 01.10.1902 | - |
Lichtenberg | 5,3 km | xx.xx.1881 | - |
Friedrichsfelde Ost | 7,0 km | 01.10.1903 | - |
Biesdorf | 9,4 km | 01.08.1885 | - |
Wuhletal | 10,6 km | 01.07.1989 | - |
Kaulsdorf | 11,7 km | 25.08.1869 | - |
Mahlsdorf | 13,3 km | 01.09.1885 | - |
Birkenstein | x,x km | xx.xx.1992 | - |
Hoppegarten (Mark) | 17,5 km | 01.05.1870 | - |
Neuenhagen (b. Berlin) | 19,3 km | 01.10.1867 | - |
Fredersdorf | 23,6 km | 15.09.1872 | - |
Petershagen Nord | 25,5 km | 01.08.1944 | - |
Strausberg | 28,6 km | 01.10.1867 | - |
Herrensee | 32,1 km | xx.xx.19xx | - |
Rehfelde | 34,5 km | xx.xx.xxxx | - |
Rotes Luch | 42,0 km | xx.xx.19xx | 28.05.1994 |
Müncheberg (Mark) | 46,6 km | 01.10.1867 | - |
Obersdorf | 51,1 km | xx.xx.19xx | - |
Trebnitz (Mark) | 54,7 km | xx.xx.xxxx | - |
Alt Rosenthal | 59,3 km | xx.xx.19xx | - |
Seelow-Gusow | 64,3 km | 01.10.1866 | - |
Werbig | 68,0 km | xx.xx.xxxx | - |
Golzow (Oderbruch) | 75,3 km | xx.xx.xxxx | - |
Gorgast | 77,9 km | xx.xx.xxxx | - |
Küstrin-Kietz | 81,8 km | xx.xx.xxxx | - |
Küstrin Altstadt | 83,3 km | xx.xx.xxxx | xx.xx.1945 |
Kostrzyn (PL) | 85,5 km | 12.10.1857 | - |
Stationen in Deutschland
- siehe Liste rechts
wichtige Bahnhöfe in Polen und Russland
- Küstrin (polnisch Kostrzyn nad Odrą )
- Landsberg an der Warthe (polnisch Gorzów Wielkopolski )
- Driesen (polnisch Drezdenko )
- Kreuz (Ostbahn) (polnisch Krzyż Wielkopolski ), Eisenbahnknoten mit der Strecke Stettin — Posen
- Schneidemühl (polnisch Piła )
- Bromberg (polnisch Bydgoszcz , ursprüngliche Route)
- Thorn (polnisch Toruń , lag nicht direkt an der Route)
- Konitz (polnisch Chojnice , Abkürzungsstrecke, 1871/73 eröffnet)
- Dirschau (polnisch Tczew )
- Danzig (polnisch Gdańsk, Abzweigstrecke)
- Marienburg (polnisch Malbork )
- Elbing (polnisch ElblÄ…g )
- Braunsberg (polnisch Braniewo , heute Grenzbahnhof auf polnischer Seite)
- Heiligenbeil (russisch Mamonowo , heute Grenzbahnhof auf russischer Seite)
- Kobbelbude (russisch Swetloje )
- Königsberg in Preußen (russisch Kaliningrad )
- Insterburg (russisch Tschernjachowsk )
- Gumbinnen (russisch Gussew )
- Eydtkuhnen (russisch Tschernyschewskoje )
Eröffnungsdaten der Ostbahnstrecken
- Kreuz—Schneidemühl—Nakel—Bromberg (27.07.1851; 145,44 km; von Berlin nach Kreuz via Berlin—Stettiner und Stargard—Posener Eisenbahn)
- Bromberg—Laskowitz—Dirschau—Danzig Legetor (06.08.1852; 161,46 km)
- Marienburg—Elbing—Braunsberg (19.10.1852; 83,75 km)
- Braunsberg—Kobbelbude—Königsberg i.Pr. (02.08.1853; 61,92 km)
- Dirschau—Marienburg (12.10.1857; 17,49 km; Eröffnung der Brücken über die nordostdeutschen Ströme Weichsel und Nogat)
- Frankfurt (Oder)—Lebus—Küstrin (12.10.1857; 28,57 km; Berlin—Frankfurt via Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn)
- Küstrin—Landsberg (Warthe)—Kreuz (12.10.1857; 104,77 km)
- Königsberg i.Pr.—Insterburg—Gumbinnen—Stallupönen (06.06.1860; 141,95 km)
- Stallupönen—Eydtkuhnen—Reichsgrenze (15.08.1860; 11,11 km)
- Gusow—Werbig—Küstrin-Kietz (01.10.1866; 17,52 km)
- Berlin Ostbahnhof—Strausberg—Gusow (01.10.1867; 63,47 km)
Mit Eröffnung der Abkürzungsstrecke Schneidemühl—Konitz—Dirschau lag Bromberg nicht mehr an der direkten Verbindung Berlin—Königsberg i.Pr.; Thorn bekam ab 1861 Anschluss an die Ostbahn.
Eröffnungsdaten der Zweigstrecken der Ostbahn
- Schneidemühl—Posen (1879)
- Schneidemühl—Neustettin (1879)
- Neustettin—Wangerin (1877, Pommersche Centralbahn)
- Neustettin—Konitz (1878, Pommersche Centralbahn)
- Neustettin—Belgard (1878)
- Neustettin—Zollbrück—Rügenwalde/Stolpmünde (1878)
- Bromberg—Thorn (1861)
- Thorn—Alexandrowo (1862)
- Thorn—Jablonowo (1871/73)
- Laskowitz—Graudenz—Jablonowo (1879/78)
- Jablonowo—Osterode—Allenstein—Korschen—Insterburg (1871–73)
- Danzig—Neufahrwasser (1867)
- Insterburg—Goldap—Lyck (1878/79)
- Frederdorf—Rüdersdorf (1872)
- Strausberg—Strausberg Nord (1955)
Bedeutung
Die Ostbahn war seinerzeit eine der wichtigsten Eisenbahnmagistralen Europas und Hauptachse des Ost-Westverkehrs. So fuhren auf ihr verschiedene internationale Schnell- und Luxuszüge wie zum Beispiel der legendäre Nord-Express . Der Erste Weltkrieg und der dadurch neu geschaffene polnische Korridor schuf immer wieder Probleme für den Transitverkehr auf der Ostbahn. Dennoch blieb die Ostbahn bis zum Zweiten Weltkrieg die wichtigste Verkehrsachse Preußens und Deutschlands und eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen Europas. Am 22. Januar 1945 fuhr der letzte Zug von Königsberg nach Berlin, danach gab es bis heute keinen durchgehenden Eisenbahnverkehr mehr auf dieser Strecke.
Seit 1991 wird der Begriff der "Ostbahn" wieder benutzt, um Nostalgie- und Heimwehtouristen Bahnreisen anzubieten, die über Teile des damaligen Streckenverlaufs führen.
Heutiger Zustand
Nach den veränderten Grenzziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg bilden die Abschnitte der früheren Ostbahn nur noch häufig eingleisig betriebene Nebenbahnen in den jeweiligen Ländern. Viele einst wichtige internationale Bahnhöfe wie beispielsweise Eydtkuhnen existieren nicht mehr.
Deutschland
Der in Deutschland verbliebene Anteil Berlin- Küstrin-Kietz -polnische Grenze ist heute eine größtenteils eingleisige, nicht-elektrifizierte Hauptbahn, gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg und wird bisher von der DB Regio betrieben. Geplant ist künftig der Betrieb durch die Niederbarnimer Eisenbahn AG mit TALENT -Dieseltriebzügen.
Polen
Der größte Teil der ehemaligen Preußischen Ostbahn auf heute polnischem Gebiet wird als teilweise eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenbahnstrecke betrieben. Da die Streckenführung durch dünn besiedeltes Gebiet in großer Entfernung von städtischen Ballungsräumen verläuft, hat die Ostbahn hier nur noch eine sehr geringe Verkehrsbedeutung.
Russland
Die kurze Strecke von Kaliningrad ins litauische Kybartai ist der einzige Teil der ehemaligen Preußischen Ostbahn, der auch heute noch eine zentrale Bedeutung als Transitstrecke ins russische Kernland besitzt. Grenzbahnhof nach Litauen ist nun Nesterow , nachdem der ehemalige Bahnhof Eydtkuhnen vollständig demontiert und die dazugehörigen Gebäude abgerissen wurden. Der Streckenabschnitt von Mamonowo (ehemals Heiligenbeil) bis kurz vor Kaliningrad besitzt je ein Streckengleis in breiterer russischer und in schmalerer westeuropäischer Spurweite. Während das Breitspurgleis auf der traditionellen Streckenführung von Westen her den Kaliningrader Südbahnhof erreicht, wird das andere Gleis südlich um die Stadt herumgeleitet und erreicht den Bahnhof von Osten her.
Siehe auch
- Liste von Eisenbahnstrecken in Deutschland
Literatur
- Johannes Glöckner: Abgetrennt. Korridor nach Königsberg. In: LOK MAGAZIN. GeraNova, München 42.2003, 258, S. 82-83. ISSN 0458-1822
Kategorien : Bahnstrecke | Verkehr (Berlin) | Verkehr (Brandenburg) | Verkehr (Ostpreußen) | Verkehr (Polen)
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