Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn
Die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn ist eine Eisenbahnstrecke zwischen Berlin und Wrocław .
Bahnhof | Kilometrierung | Eröffnung | Stilllegung |
---|---|---|---|
Berlin Ostbahnhof | 0,0 km | 23.10.1842 | - |
Warschauer Straße | 1,3 km | 11.08.1884 | - |
Ostkreuz | 2,1 km | 07.02.1882 | - |
Rummelsburg (alt) | 2,9 km | 23.10.1842 | 06.02.1882 |
Rummelsburg | 3,2 km | 01.06.1882 | - |
Betriebsbahnhof Rummelsburg | 4,8 km | 05.01.1948 | - |
Karlshorst | 7,2 km | 01.05.1895 | - |
Wuhlheide | 9,5 km | xx.xx.1877 | - |
Köpenick | 11,2 km | 23.10.1842 | - |
Hirschgarten | 13,1 km | 01.05.1894 | - |
Friedrichshagen | 14,6 km | 23.10.1842 | - |
Rahnsdorf | 19,2 km | 15.05.1879 | - |
Wilhelmshagen | 22,0 km | 15.11.1882 | - |
Erkner | 24,3 km | 23.10.1842 | - |
Fangschleuse | 30,5 km | xx.xx.19xx | - |
Hangelsberg | 37,2 km | xx.xx.1843 | - |
Fürstenwalde (Spree) | 47,3 km | 23.10.1842 | - |
Berkenbrück | 54,6 km | xx.xx.19xx | - |
Briesen (Mark) | 62,3 km | 23.10.1842 | - |
Jacobsdorf (Mark) | 67,7 km | xx.xx.19xx | - |
Pillgram | 70,9 km | xx.xx.19xx | - |
Frankfurt (Oder)-Rosengarten | 75,0 km | xx.xx.1843 | - |
Franfurt a. O. (alt) | x,x km | 23.10.1843 | 31.08.1846 |
Frankfurt (Oder) | 81,2 km | 01.09.1846 | - |
Frankfurt (Oder)-Güldendorf | 83,8 km | xx.xx.19xx | 27.05.1995 |
Buschmühle | 85,3 km | xx.xx.19xx | xx.xx.19xx |
Kraftwerk Finkenheerd | 89,6 km | xx.xx.19xx | - |
Finkenheerd | 91,6 km | xx.xx.18xx | - |
Wiesenau | 93,9 km | 01.05.1903 | - |
Ziltendorf | 98,0 km | xx.xx.19xx | - |
Vogelsang | 102,2 km | xx.xx.19xx | 27.05.1995 |
Eisenhüttenstadt | 104,6 km | xx.xx.18xx | - |
Neuzelle | 110,1 km | xx.xx.18xx | - |
Wellmitz | 116,4 km | xx.xx.18xx | - |
Coschen | 121,9 km | xx.xx.19xx | - |
Guben Nord | 126,0 km | 01.10.1911 | 27.05.1995 |
Guben | 129,6 km | 01.09.1846 | - |
Gebice ( PL ) | 139,8 km | 01.12.1892 | xx.xx.19xx |
weitere Bahnhöfen in Polen | |||
Wrocław Główny ( PL ) | 329,5 km | 19.10.1844 | - |
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Die Anfänge
Anfang der 1840er Jahre entstanden die ersten größeren Bahnstrecken innerhalb der deutschen Staaten. Das Königreich Preußen musste dementsprechend mithalten und begann ab 1841 mit dem Bau einer Verbindung zwischen den beiden größten Städte des Königreiches, Berlin und Breslau . Die Niederschlesisch=Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (NME) wurde 1842 unter Beteiligung des Preußischen Staates gegründet. Sie sollte den wesentlichen Teil der Verbindung herstellen. Das geschah fast zeitgleich durch den Neubau und den Ankauf von Eisenbahnstrecken.
Die bereits am 23. Oktober 1842 eröffnete 81 km lange Strecke der Berlin–Frankfurter Eisenbahn-Gesellschaft wurde am 1. August 1845 Eigentum der NME. Sie führte vom Frankfurter Bahnhof (späterer Schlesischer Bahnhof) in Berlin über Fürstenwalde nach Frankfurt (Oder).
Inzwischen war von Breslau her der Bahnbau begonnen worden. Der Betrieb konnte am 19. Oktober 1844 bis Liegnitz eröffnet werden. Ein Jahr später, am 1. Oktober 1845, war über Glogau die Stadt Bunzlau erreicht worden. Die Fortsetzung über Kohlfurt – Sorau – Guben wurde am 1.September 1846 bis Frankfurt an der Oder befahren; damit war die Strecke in ihrer ganzen Länge von 357 km vollendet. Dazu kam noch eine Zweigbahn von Kohlfurt nach Görlitz mit einer Länge von 28 km, die am 1. September 1847 fertiggestellt wurde.
Weil die neue Bahn zunächst in ihrem Ertrag hinter den Erwartungen zurückblieb, übernahm der Preußische Staat am 1. Januar 1850 deren Betrieb und Verwaltung auf Rechnung der Gesellschaft. Obwohl sich die Ergebnisse schnell besserten, erwarb das Königreich am 1. Januar 1852 auch die Eigentumsrechte an der Bahn, die damit ein Teil der Preußischen Staatseisenbahnen wurde. Bis 1876 bestand eine "Königliche Direction der Niederschlesisch-Märkischen Bahn" in Berlin.
Nachdem die Berliner Nord-Eisenbahn-Gesellschaft 1875 aufgelöst wurde und eine unvollendete Bahnstrecke nach Stralsund hinterließ, erwarb der preußische Staat die Gesellschaft und übertrug die weiteren Baumaßnahmen der Direktion der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn.
Ausbau der Strecke im Berliner Raum
Mit Einsetzen der Industrialisierung in Folge des Booms der Gründerjahre nahm auch der Verkehr, vor allem in Berlin und Umgebung zu. Nachdem bis in die 90er Jahre des 19. Jahrhunderts mehrere Stationen, die im heutigen Einzugsbereich der Berliner S-Bahn liegen an der Strecke gebaut wurden, erfolgte schrittweise die Verlegung eines weiteren Gleispaares für die Vorortzüge bis nach Erkner. Diese wurden dann 1928 für den elektrischen Betrieb der S-Bahn mit seitlicher Stromschiene versehen, wogegen der Fernverkehr weiterhin mit Dampf verkehren musste.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Da in Frankfurt auch eine Verbindung von Warschau auf die Strecke trifft, konnte man von hier aus über die polnische Hauptstadt auch bis nach Moskau reisen - und auch zurück. Deshalb wurde extra für Stalins Anreise zur Potsdamer Konferenz eine durchgehende Verbindung von Moskau bis nach Potsdam in russischer Breitspur verlegt. Diese wurde nach gut drei Monaten im September 1945 wieder auf Normalspur zurückgespurt.
Anders als die meisten Strecken wurden die Ferngleise nicht auf die Hälfte reduziert; die Strecke diente zum Abtransport der Reparationsgüter in die UdSSR . Dafür wurden jedoch die Gleise der S-Bahn komplett demontiert, so dass ein elektrischer Betrieb innerhalb Berlins erst drei Jahre nach der Demontage wieder erfolgen konnte.
Auch der hart an der Ostgrenze verlaufende Abschnitt war vom Abbau betroffen. Hier war es allerdings mehr der Grenzverlauf, der den Verkehr zum Stillstand brachte. Er wurde nach 1946 nicht wieder aufgebaut, die Züge nutzen für den Weg heute eine andere Strecke.
Nachdem in den 1980er Jahren seitens der DDR die Elektrifizierung mit 15 kV, 16,7 Hz Wechselspannung erfolgte, ist die Strecke heute wieder eine Hauptachse des internationalen Verkehrs. Züge, wie der Ost-West-Express ( Paris - Berlin - Moskau verkehren zwar nicht mehr auf der Strecke, dafür wird diese jedoch schrittweise auf 200 km/h ausgebaut. Ebenso verkehren, wenn auch nicht auf der gesamten Strecke, Züge nach Osteuropa .
Kurioses
Der Dramatiker Gerhart Hauptmann wohnte 1885 bis 1889 in Erkner, einem Ort an der Strecke, unweit der heutigen Berliner Stadtgrenze. Hier schrieb er auch sein Werk Bahnwärter Thiel , welches an einem Bahnwärterhäuschen der Strecke, in der Nähe des Ortes Fangschleuse spielt.
Siehe auch
- Liste von Eisenbahnstrecken in Deutschland
Kategorien : Bahnstrecke | Ehemalige Bahngesellschaft | Verkehr (Berlin) | Verkehr (Brandenburg) | Verkehr (Polen)
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