Die Königlich Preußische Militäreisenbahn war eine Bahnstrecke zwischen Berlin und Kummersdorf bzw. Jüterbog.

Geschichte

Sie wurde nach dem Ende des deutsch-französischen Krieges erbaut, um den Eisenbahntruppen eine Übungsmöglichkeit zu bieten, da sich in den vorangegangenen Kriegen die strategische Bedeutung der Eisenbahn erheblich erhöht hatte. Die dem Militärfiskus gehörende Bahn wurde von der Königlichen Direction der Militäreisenbahn verwaltet.

Am 26. Februar 1874 wurde der Bau der Bahn angeordnet. Die 45,6 km lange Strecke von Berlin Militärbahnhof (Schöneberg) nach Kummersdorf Schießplatz konnte schon am 15. Oktober 1875 eröffnet werden. Sie lief bis Zossen etwa 30 km parallel zur Strecke der Berlin-Dresdener Eisenbahngesellschaft und bog dann in südwestlicher Richtung ab. Am 1. Mai 1897 wurde sie um weitere 25 km bis Jüterbog Militärbahnhof verlängert.

Im Interesse der anliegenden Gemeinden wurde auch der öffentliche Verkehr auf der Strecke zugelassen, zwischen Berlin und Zossen jedoch erst ab 1. November 1888 .

Studienstrecke zur Elektrifizierung

Der von Siemens und der AEG gebaute Versuchstriebwagen

Zur Erprobung des elektrischen Zugbetriebes wurde die Strecke durch die am 10. Oktober 1899 gegründete Studiengesellschaft für elektrische Schnellbahnen ( AEG , Ministerium für öffentliche Arbeiten Preußen , Siemens ) zwischen Berlin-Marienfelde und Zossen auf einer Länge von 33 km elektrifiziert . Zum Einsatz kam hier 10 kV Drehstrom mit 50 Hz, wobei die dreipolige Oberleitung in etwa 5 bis 7 m Höhe seitlich vom Gleis geführt wurde. 1901 wurden auf dieser Strecke erstmals Geschwindigkeiten oberhalb von 160 km/h erreicht, nach Verbesserung des Oberbaus und der Fahrzeuge wurde am 7. Oktober 1903 erstmals die 200 km/h Marke überschritten. Am 27. Oktober 1903 stellte schließlich der Versuchstriebwagen der AEG mit 210,2 km/h einen neuen Weltrekord auf.