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Letzte Änderung für Artikel Wessobrunner Schule: 28.10.2005 01:00

Wessobrunner Schule

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Wessobrunner Stuck in der Wallfahrtskirche Steinhausen
Wessobrunner Stuck in der Wallfahrtskirche Steinhausen
spätbarocker Wessobrunner Stuck mit Rokoko-Elementen an der Kirchendecke des ehemaligen Kreuzherrenklosters in Memmingen
spätbarocker Wessobrunner Stuck mit Rokoko-Elementen an der Kirchendecke des ehemaligen Kreuzherrenklosters in Memmingen

Wessobrunner Schule ist die Bezeichnung für eine Gruppe von Stuckateuren , die sich ab Ende des 17. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Wessobrunn in Oberbayern entwickelte. Aus dieser Schule gingen mehr als 600 namentlich bekannte Stuckateure hervor, die Wessobrunner Schule beeinflusste im 18. Jahrhundert die Stuckkunst in Süddeutschland maßgeblich und dominierte sie teilweise sogar.

Der Begriff der Wessobrunner Stuckatorenschule geht auf Gustav von Bezold und Georg Hager zurück, die diese Gruppe von Künstlern und Kunsthandwerkern 1888 erstmals so bezeichneten.

Vertreter

Die wichtigsten Vertreter waren die Gebrüder Johann Baptist und Dominikus Zimmermann, die über mehrere Generationen tätigen Schmuzer und die Feichtmayr/Feuchtmayer . Einige Wessobrunner arbeiteten auch als Baumeister, wie etwa Johann und Joseph Schmuzer oder Dominikus Zimmermann. Andere wichtige Familien waren die Finsterwalder, Gigl, Merck, Rauch, Schaidauf, Übelher und Zöpf.

Entwicklung des Stuckateurshandwerks

Die Stuck -Technik wurde bereits um 7000 v. Chr. angewendet und erlebt im Renaissance-Italien eine Blüte. In Deutschland trat sie erstmals in der Residenz Landshut um 1545 auf. Wenn Michael Wening in seinem Werk "Historico-Topographica Descriptio" (1. Teil) anno 1701 erwähnte, die Bewohner der zum Kloster Wessobrunn gehörenden Dörfer Gaispoint und Haid wirkten überwiegend als Stuckatoren und Maurer, so impliziert das eine länger zurückreichende Tradition.

In Bayern gingen Ende des 16. Jahrhunderts einheimische Maurer und Steinmetze mit italienischen Stuckatoren eine Allianz ein. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich in Wessobrunn das bedeutendste Stuckatorenzentrum des damaligen Europa, an das im 18. Jahrhundert die wichtigsten Aufgaben nicht nur in Süddeutschland, sondern auch in Frankreich, Polen, Ungarn und Russland vergeben wurden. Die italienische Konkurrenz konnte nicht mithalten.

Ab etwa 1750 ließ die Bautätigkeit allgemein nach; die meisten großen Rokoko- und Wallfahrtskirchen waren vollendet. Auch wenn es nochmals eine frühklassizistische Bauwelle zwischen 1775 und 1790 gab, sank die Zahl der Stuck-Künstler. Die 1783 gegründete "Gesellschaft der Stuccatoren" hatte noch 68 Mitglieder, 1798 waren es 27 und 1864 nur noch 9 Mitglieder.

Höhepunkt dieser Dekorationskunst war die von Domenikus Zimmermann erbaute und stuckierte sowie von seinem Bruder Johann Baptist freskierte Wallfahrtskirche Wies (1744 ff.). In diesem Bau wurden sogar Architekturelemente gleichsam zum Ornament.

Die Arkadenbögen im Chor etwa sind nichts anderes als monumentale, durchbrochene Rocaille -Kartuschen. Den Schritt zu dieser kompromisslosen Übertragung der Rocaille auf die Architektur vollzog allerdings nur Domenikus Zimmermann.

Als man in Bayern 1770 vom plastischen Stuck abkam und eine Verordnung mehr Nüchternheit und Sachlichkeit forderte, war den Wessobrunnern gewissermaßen die Existenzberechtigung entzogen.

Die Ausstrahlung der Wessobrunner Stuckateure ist in zahlreichen europäischen Ländern zu beobachten, vor allem auch im benachbarten westlichen Österreich .

Literatur

  • Hugo Schnell, Uta Schedler: Lexikon der Wessobrunner Künstler und Handwerker. Schnell und Steiner, München und Zürich 1988 ISBN 3-7954-0222-0
  • Johannes Goldner u. a.: Wessobrunner Stukkatorenschule. Pannonia, Freilassing 1992 ISBN 3-7897-0209-9
  • Hans Rohrmann: Die Wessobrunner des 17. Jahrhunderts. Die Künstler und Handwerker unter besonderer Berücksichtigung der Familie Schmuzer. EOS, St. Ottilien 1999 ISBN 3-8306-7015-X

Wikipedia

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