KZ Echterdingen
Auf dem Fliegerhorst in Echterdingen wurde ab November 1944 das Konzentrationslager Echterdingen als Außenstelle des KZ Natzweiler-Struthof eingerichtet.
Ungefähr 600 jüdische Häftlinge wurden in einem Areal rund um einen weißen Hangar , einer so genannten Eskimohalle, eingepfercht, der heute noch auf dem "South Airfield" der US-Army steht. Sie mussten unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen Beschädigungen auf dem Flughafen ausbessern und in Steinbrüchen der Umgebung (z.B. im "Emerland" bei Bernhausen ) Steine brechen. Die ausgemergelten Gefangenen konnten mitunter nicht mehr aus eigener Kraft zurück ins Lager: Zwei Mithäftlinge mussten sie mitschleifen oder sie wurden auf einem zweirädrigen Karren zurückgezogen. Bewacht wurden sie von Soldaten des Fliegerhorstes.
Im Januar 1945 begann die SS mit der Auflösung des Lagers. Die Überlebenden wurden ins KZ Buchenwald gebracht. Zurück blieben Massengräber z.B. in der Nähe des Waldstückes "Ramsklinge" und auf dem Flughafen Echterdingen (bei Stuttgart) - und die weiße Halle.
Siehe auch:
- KZ Natzweiler-Struthof
- Liste der Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof
- Echterdingen
Literatur
- Manuel Werner: Macht und Ohnmacht jugendlicher Luftwaffenhelfer - Ein Beispiel vom Fliegerhorst und KZ Echterdingen/Filder, in: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg/Erzieherausschuss der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Stuttgart (Hrsg.): Durch Faszination zur Macht - die Faszination der Macht. Bausteine zum Verhältnis von Macht und Manipulation. Handreichungen für den Unterricht, Stuttgart 2003.
- Gudrun Silberzahn-Jandt: Pfarrberg zum Hitlerplatz. Fünf Dörfer während der Zeit des Nationalsozialismus. Eine Topographie. Dissertation. 1994. Band 9 der Filderstädter Schriftenreihe.
Weblinks
- Stuttgarter Zeitung: Lage des Massengrabs ist seit Jahren bekannt
- SPIEGEL: Vergangenheitsbewältigung mit Jahren Verspätung
- ALEMANNIA JUDAICA: Informationsseite zur Geschichte des Lagers mit Fotos und Berichten zur Trauerfeier für 34 Tote des Lagers am 15. Dezember 2005
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Wikipedia
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